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- Fotos: Sascha Poldrack

Jahreshauptversammlung des Kreisbauernverbandes im Künzeller Gemeindezentrum.

13.03.08 - Künzell

Lothar Röder bleibt für vier weitere Jahre Präsident des Kreisbauernverbandes Fulda-Hünfeld. Er wurde während der Jahreshauptversammlung am heutigen Donnerstagvormittag im Künzeller Gemeindezentrum ebenso in "sozialistischer Mehrheit von 100 Prozent" in seinem Amt bestätigt wie die beiden Vertreter Matthias Bug und Josef Baumgarten. Röder ging in seiner Ansprache auf die Situation der Landwirte in Osthessen ein. "Wir haben immer weniger Flächen zum bewirtschaften, während immer mehr Menschen ernährt werden müssen", sagte Röder zu den rund 150 Landwirten. "Es kann so nicht weitergehen", sagte der Präsident und meinte damit, dass zum einen Flächen für die Infrastruktur gebraucht würden und im Gegenzug zudem Ausgleichsmaßnahmen für den Naturschutz weiteren Boden in Anspruch nähme. "Als Ausgleich könnten statt nutzbare Fläche zum Teil auch etwa Wälder, Fließgewässer oder weniger nahrhafte Auenlandschaften dienen", sagte Röder.

In einem weiteren Diskussionsthema ging es Milchpreise und die Abschaffung der Milchquote im Jahre 2015. Udo Folgart, Vize-Präsident des Deutschen Bauernverbandes nahm dazu Stellung. Er sprach von einer positiven Entwicklung des Milchpreises, der im Jahre 2007 durchschnittlich bei 33,5 Cent pro Kilogramm Milch lag. In diesem Jahr erwarte Folgart einen weiteren Anstieg des Preises, den die Landwirte für die Milchproduktion erhalten. Wachsender Wohlstand in Ländern wie etwa China und die steigende Nachfrage nach Milchprodukten hätten eine Trendwende eingeläutet.

Auf der Gegenseite stehen steigende Preise beispielsweise für Energie und Futtermittel. Wichtig sei deshalb eine gezielte Absatzpolitik und die finanzielle Unterstützung für benachteiligte Regionen etwa in den Mittelgebirgen. Hier sei auch die Politik gefragt. Der Verband spreche sich laut Folgart für einen entsprechenden Fonds aus und verlangt eine "verlässliche Planungsgrundlage" für die Landwirte und deren Investitionsbereitschaft, "Der Absatzmarkt ist vorhanden. Wir brauchen Molkereien, die mit den Aldis und Lidls dieser Welt fertig werden", sagte Folgart weiter.

Er ging in seinen Vortrag auch auf die Schweine- und Geflügelhaltung ein. Die Einkommenssituation sei derzeit schlecht und nicht ausreichend. "1,47 Euro für einen Kilogramm Schlachtgewicht sind zu wenig", sagte das Vorstandsmitglied. Folgart äußerste sich zuversichtlich, dass die Verkaufspreise für die Landwirte steigen werden. 1,60 Euro pro Kilogramm seien möglich. Optimisten sprächen gar von 1,80 Euro pro Kilogramm. Dann würde sich die Schweinehaltung auch wieder lohnen.

In Grußworten unterstrichen Landrat Bernd Woide und Künzells Bürgermeister Peter Meinecke die wichtigen Aufgaben der Landwirte für die Region. "Der Landkreis Fulda ist landwirtschaftlich geprägt und sie haben als Unternehmen sowie Arbeitgeber eine wichtige Funktion für die heimische Wirtschaft", sagte Woide.

Den Ansprachen der kommunalen Politiker sowie den Vortrggen von Röder sowie Folgart folgte eine lebhafte Diskussion, in der es um die Abschaffung der Milchquote und der Haltung des Bauernverbandes ging. Ein Landwirt warf dem Verband magelnden Einsatz für die Interessen der Basis vor. Besonders die Milchbauern hätten bedenken vor der Zeit nach dem Quotenende. (Hans-Hubertus Braune) +++


Udo Folgart, Vize-Präsident des Deutschen Bauernverbandes sprach zu den heimischen Landwirten.

Ebenso der einstimmig wiedergewählte Präsident des Kreisbauernverbandes Fulda-Hünfeld, Lothar Röder.





Um sie ging es auch: Schweine in einem Stall des Antoniushofes.



Frische Luft für die Kühe und Rinder auf dem Haimbacher Vorzeigehof.

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