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16.04.08 - RHÖN
Rückblick & Ausschau des BRK Bischofsheim - Mitglieder geehrt, SAAM verabschiedet
BISCHOFSHEIM. Ehrungen und einen Rückblick auf die Aktivitäten des vergangenen Jahres prägten die Jahreshauptversammlung der BRK Bereitschaft Bischofsheim. Bereitschaftsleiter Richard Rockenzahn freute sich, Kreisgeschäftsführer Adolf Saam zum Abschied eine besondere Würdigung zukommen zu lassen.
Das Bild zeigt von links: Ottmar Eckardt, Stefan-André Ruß, August Vorndran, Andreas Holzheimer, Gerhard Enders, Bereitschaftsleiter Richard Rockenzahn, Arthur Abert, Kreisbereitschaftsleiter Gerold Kestler und Kreisgeschäftsführer Adolf Saam.
Im Rückblick des Bereitschaftsleiters nahm das 50. Bereitschaftsjubiläum einen großen Stellenwert ein. Rockenzahn erinnerte an die tolle Gemeinschaftsleistung, die informativen Vorführungen und den erfolgreichen Festverlauf. Das Fest habe das Rote Kreuz nicht nur als Hilfsorganisation in der Öffentlichkeit präsentiert, sondern auch der Bereitschaft in kameradschaftlicher Hinsicht gut getan.
Das Fest war das erste von drei bestimmenden Ereignissen im vergangenen Jahr. Im Juni folgte das zweite Großereignis, die erste TransBikeGermany, das Mountainbikerennen mit über 600 Teilnehmern wurde mit Bischofsheim als Etappenort sanitätsdienstlich betreut. Außerdem hat die Betreuungseinheit für 150 Mountainbiker das Frühstück zubereitet. Heuer wird das Spektakel in gleicher Weise durchgeführt, die BRK Bereitschaft Bischofsheim wird mit den Erfahrungen aus dem vorigen Jahr wieder mit von der Partie sein, diesmal am Montag und Dienstag, 2. und 3. Juni.
Das dritte bestimmende Ereignis war die Neugestaltung, Aufrüstung und Inbetriebnahme des SAN-Raumes im Kloster Kreuzberg. Für eine möglichst optimale Notfallversorgung eines Notfallpatienten am Kloster, wurden mit Mitteln des BRK-Kreisverbandes und des Klosters Geräte und Material angeschafft, um im Notfall effektiv Erste Hilfe leisten zu können. Durch die gleichzeitige Ausbildung von zehn Mitarbeitern des Klosters wurde weiterhin gewährleistet, dass die zur Verfügung gestellten Geräte wirkungsvoll zum Einsatz kommen können. Für die Besucher des Kreuzbergs ein enormer Gewinn an Sicherheit, so Rockenzahn.
Neben diesen Ereignissen fanden auch regelmäßige Bereitschaftsabende statt, die jedoch oft nur schlecht angenommen wurde. Angeboten wurde unter anderem Herz-Lungen-Wiederbelebung, Eisrettung und Wasserrettung mit der Wasserwacht Bad Neustadt und Rettung aus dem Lkw. „Trotz sehr abwechslungsreicher Themen wurden die Ausbildungsabende meistens nur mäßig bis schlecht besucht“, kritisierte Rockenzahn.
Teilnehmerzahlen unter zehn Mitgliedern pro Abend sei für diejenigen, die in die Planung und Durchführung ihre Zeit und Mühen investiert haben, eine große Enttäuschung und stellen manchmal das weitere eigene Engagement in Frage. Leider sei die 10er Teilnehmermarke bei sieben Abenden nur zweimal überschritten worden.
Regelmäßige Fortbildung sei für jeden Rotkreuzler wichtig, andernfalls werde der Anschluss im Sanitäts-, Rettungs- und Katastrophenwesen verpasst. Für die Kameradschaft innerhalb der Truppe sei es Gift und bedeute den schleichenden Untergang einer Gemeinschaft, wenn die meisten durch Abwesenheit glänzen und die Aufgaben und Informationen immer nur an die wenigen Gleichen verteilt werden. Bei rund 35 bis 40 Aktiven seien Besucherzahler von vier, wie im vergangenen November nicht akzeptabel und nicht fair gegenüber der Gemeinschaft, so Rockenzahn weiter.
Sehr zu loben dagegen sei die Blutspendegruppe, die völlig selbstständig und souverän im Jahr 2007 971 Blutspender betreute. Die Haus- und Straßensammlungen fanden im Oktober und März statt, auch wieder mit großem Erfolg. In den Ortsteilen werden nach wie vor Altkleider an den bekannten Annahmestellen gesammelt.
Außerdem war die BRK Bereitschaft Bischofsheim bei verschiedenen Festen, wie dem Faschingsumzug in Schönau, dem Crosslauf in Frankenheim, der Diözesanwallfahrt am Kreuzberg im Einsatz. Unterstützt haben die Bischofsheimer die Absicherung des Nachtfasching-Umzugs in Bad Neustadt und bei einigen Heimspielen des HSC Bad Neustadt. Sportplatzdienst wird aufgrund mangelnder Nachfrage durch die Sportvereine nicht mehr angeboten. Einsätze hatte die BRK Bereitschaft Bischofsheim unter anderem bei Bränden in Niederlauer und Bad Königshofen und einen Notfalleinsatz zur Unterstützung des Rettungsdienstes.
Für Auszubildende der Deutschen Post wurde ein Erste-Hilfe-Training veranstaltet. In Bischofsheim und Umgebung wurden in den Kindergärten mehrere Trau-Dich-Kurse abgehalten sowie Frühdefibrillations-Kurse in Firmen. Zahlreiche Erste-Hilfe-Kurse und Sofortmaßnahmenkurse haben die Ausbilder im ganzen Landkreis angeboten und unterstützten bei der Sanitätsausbildung in Bad Neustadt. Für alle Arten von Aus- und Fortbildungen dankte Richard Rockenzahn den vier Ausbildern der Bischofsheimer BRK Bereitschaft. Im Rettungsdienst haben sich noch einige hoch qualifizierte Mitarbeiter aus Bischofsheim eingebracht. An den Wochenenden wurde der Rettungswagen in Bischofsheim und am Stellplatz Rödelmaier teilweise mit einem ehrenamtlichen Mitarbeiter besetzt.
Insgesamt hat die BRK Bereitschaft Bischofsheim im vergangenen Jahr 1.851 Stunden ehrenamtlich geleistet, davon entfallen allein 848 Stunden auf den Rettungsdienst und 490 Stunden auf den Blutspendedienst.
Acht neue Mitglieder konnte Richard Rockenzahn in der Bereitschaft Bischofsheim begrüßen: Stephanie Wehming, Sebastian Tabler, Johannes Rott, Elisabeth Rott, Ilse, Rahm-Martin, Peter May, Simon Herbert und Nikolai Denner. Damit zählt die Bereitschaft 67 Mitglieder, darunter 20 Frauen.
Kreisbereitschaftsleiter Gerold Kestler machte in seinem Grußwort auf die Bedeutung der Aus- und Fortbildung aufmerksam. „Wir brauchen euch fit in der Rettungsarbeit“, sagte er und bat, die Ausbildungsangebote anzunehmen.
Der Besuch bei Bischofsheims BRK Bereitschaft bezeichnete Kreisgeschäftsführer Adolf Saam als Auftakt zu seiner Abschiedstournee. Erinnerungen aus 39 Jahren verbinden ihn mit Bischofsheim. So blickte Saam zurück, erwähnte viele Namen treuer Weggefährten und stattet seinen Dank für die stete Unterstützung ab. „Egal um was es ging, auf Bischofsheim war immer Verlass.“ Saam erinnerte an einige Eckpunkte, wie die Einführung des Blutspendedienstes. Bischofsheim sei einer der ersten Standorte gewesen, wo die Blutspende in eigener Regie durchgeführt wurde.
Ein gewaltiger Kraftakt war der Umbau des Rotkreuz-Hauses. Hierfür dankten die Bischofsheimer BRK`ler Adolf Saam ganz besonders. Saam habe maßgeblich dazu beigetragen, dass die BRK Bereitschaft Bischofsheim solch ein vorbildliches Gebäude vorzuweisen habe. Das Engagement in Bischofsheims BRK Bereitschaft würdigte Saam als vorbildlich für den gesamte Kreisverband.
Da Adolf Saam beim Bischofsheimer Jubiläum im vorigen Jahr kein Mittagsessen mehr bekommen konnte, übergab im die Bereitschaft jetzt einen Gutschein für ein Candle-Light-Dinner als Dank und Entschädigung für das entgangene Mittagesssen.
Für langjährige Mitglieder wurden im Rahmen der Jahreshauptversammlung Ehrungen vorgenommen. Die Dienstzeitspange für 10 Jahre erhielten Paul Pfeuffer und Harald Lucht. Die Ehrung für 20 Jahre wurde an Andreas Holzheimer und Stefan-André Ruß übergeben. Gerhard Enders erhielt die Auszeichnung für 30 Jahre und Arthur Abert für 40 Jahre. Ottmar Eckardt erhielt die goldene Ehrennadel des Bayerischen Roten Kreuz für 40 Jahre Mitgliedschaft. Für 50 Jahre Mitgliedschaft erhielt August Vorndran die Ehrennadel des Deutschen Roten Kreuz.
Kreisgeschäftsführer Adolf Saam beglückwünschte die Jubilare. Den Glückwünschen schlossen sich die Kreisbereitschaftsleiter Gerold Kestler und Edith Metz an. (me, Foto: Eckert) +++