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22.04.08 - Künzell

"Frühling im Ehegarten" - Gemeinde St. Antonius bereitet junge Paare auf Ehe vor

Wer den goldenen Herbst gemeinsam genießen will, der muss im Frühjahr sein Feld richtig bestellen. Das Eheseminar in Künzell, geleitet von Pfarrer Rudolf Liebig und den Eheleuten Anita und Michael Jansen, stand daher ganz im Zeichen des Gartens. Der Garten war zwei Tage lang Symbol für die Ehe und das geplante lange Leben zunächst zu zweit oder später mit Kindern.

In diesem Ehegarten scheint nicht immer die Sonne. Das war für die drei Paare, die sich in diesem Jahr noch trauen wollen, nicht nur ein Allgemeinplatz, sondern besondere Motivation für das Seminar. "Es kann auch einmal regnen“, diese Erkenntnis war den dreien ebenfalls nicht neu. Ein angehender Ehemann ging einen Schritt weiter: "Es kann in unsere Ehe auch einmal richtig hinein hageln“, sagte Andreas Reinhardt aus Zella. Den Garten auch sturmfest machen, dafür sind Andreas und seine Braut Cordula Schewior sogar über Landesgrenzen gegangen: Die beiden kommen aus Thüringen und haben den Kurs in Künzell ganz bewusst unter vielen Angeboten ausgewählt.

Keine "Druck-Betankung" mit katholischem Fachwissen

Über Grenzen hinweg heiraten wollen auch Tanja Töpfer und Rafael Gorzel aus Haimbach: Sie müssen Konfessionsgrenzen überwinden. Verblüfft war die evangelische Christin zunächst, dass es solche Ehevorbereitungskurse überhaupt gibt. Vom Seminar überzeugt war sie dann schnell: Wer sich vornimmt, nur einmal zu heiraten und den Rest des Lebens gemeinsam zu gestalten, der plant nicht nur die Hochzeit, sondern bereitet auch die Zeit danach gründlich vor. Gründlich heißt dabei auch: Sich Zeit nehmen.

Zwei Tage waren die drei Paare in Künzell zusammen. Zeit, sich kennen zu lernen und ein bisschen Vertrauen aufzubauen. Angenehm für die Teilnehmer: Es gab hier keine "Druck-Betankung“ von "katholischem Fachwissen“ und praktische Tipps im kompakten Rekordtempo. Die Paare hatten Zeit, sich auszutauschen, wichtige Themen untereinander und mit der Kursleitung nicht nur anzusprechen, sondern ernsthaft zu ergründen.

"Im Ehegarten muss es auch ein Mistbeet geben"

Neubürger in Künzell sind Anja Eichner und Torsten Bug. Für sie kann ein Teil des künftigen Gartens auch in der Gemeinde liegen. Denn nicht nur was im Garten wächst, ist wichtig. Wichtig ist auch, wer den Garten besucht und mit Leben füllt. Rudolf Liebig ging den jungen Leuten dabei durchaus als Experte durch, auch wenn er als Pfarrer ein eheloses Leben zu meistern hat. Aber wer sein Baugrundstück plant, der fragt auch den professionellen Garten- und Landschaftsbauer, und nicht nur den Nachbarn, weil der viele Rosen hat.

Und Gärtnermeister Liebig hat Ratschläge. Im Ehegarten muss es auch ein Mistbeet geben, zum Beispiel. Hier werden Dinge, die im Weg stehen, nicht einfach nur vergraben. Was nur verdrängt wird, kommt eines Tages wieder. Im Mistbeet der Ehe werden Dinge zwar auch vergraben, aber dann eben umgeschichtet: Sie sind nicht weg, aber sie wandeln sich.

Blick zurück und nach vorne

Wer in seinem Garten auf Dauer glücklich sein will, der sollte sich dort auch einige Abwechslung bieten. Rosen sind schön, aber immer und überall nur machen die schönsten Rabatte fad und öd. Es gilt, aus dem Gewohnten, aus dem Alltagstrott herauszukommen und bewusst nachzudenken: Was erwartet uns noch? Und was erwarten wir noch? Hilfreich dabei: Der Blick zurück, auf das bislang kurze gemeinsame Wegstück. Und wichtig für den gelungen Garten sind nicht die großen Entscheidungen allein. Oft entscheidend sind Kleinigkeiten. In guten Ehen streitet man nicht, ob Taiwan in die Uno soll, sondern ob der eine die Zahnpastatube zudrehen muss oder offen liegen lassen darf. Diese Kleinigkeiten nahm das besondere Eheseminar in Künzell daher ebenfalls ernst. Solch eine große Kleinigkeit ist auch die Gestaltung des Hochzeitstages. "Wir heiraten nur einmal“, sagen Tanja und Rafael aus Haimbach. Dieser Tag soll daher ein Leben lang in Erinnerung bleiben.

Information

Das nächste Eheseminar in Künzell bieten Pfarrer Liebig und das Ehepaar Jansen am 3./4. April 2009. Die Teilnehmerzahl ist auf 12 Paare beschränkt. Informationen und Anmeldungen gibt es im Pfarrbüro der Gemeinde St. Antonius, Künzell.+++

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