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22.04.08 - Wächtersbach

Auweg-Brücke für Verkehr frei - Bedeutendstes Verkehrsprojekt im Kreis

Das Wetter war alles andere als frühlingshaft, als am Samstagmorgen zu früher Stunde die Auweg-Brücke ihrer Bestimmung übergeben wurde. Landrat Erich Pipa, der verantwortliche Baudezernent und Vizelandrat Günter Frenz, Vertreter der bauausführenden Firmen, aus dem ASV, und der Deutschen Bahn sowie dem Stadtparlament und Magistrat waren der Einladung des Main-Kinzig-Kreises und der Stadt Wächtersbach mit Bürgermeister Rainer Krätschmer gefolgt. Eines der Zelte der Wächtersbacher Messe GmbH war festlich geschmückt und bot den feierlichen Rahmen für dieses wichtige Ereignis.

Vizelandrat Günter Frenz ergriff für den Main-Kinzig-Kreis als Baulastträger das Wort und ging zunächst auf die Planung, Projektierung und Umsetzung der Brücke ein, die mit einer Spannweite von 126 Metern und insgesamt sieben Feldern die Stadt Wächtersbach/Bahnhofstraße mit dem Industriegebiet/Industriestraße nun zweispurig verbindet.

Insgesamt kostete das Bauvorhaben rund 4,5 Millionen Euro; 250 Tonnen Betonstahl, 26 Tonnen Spannstahl bzw. 850 cbm Stahlbeton und 780 cbm Spannbeton wurden benötigt. Er bezeichnete es als bedeutend für den Main-Kinzig-Kreis und das größte ihm bisher bekannte Verkehrsprojekt in der Geschichte des Kreises.

Die Co-Produktion von Bahn, Kreis und Stadt sieht er als sehr gelungen und beispielgebend für eine gute Zusammenarbeit. Zunächst habe man 1990 mit Landrat Charly Eyerkaufer a.D. und dem damals verantwortlichen Finanzdezernenten Erich Pipa die Voraussetzungen geschaffen. Diese seien dann tatkräftig weiter vorangetrieben worden mit Finanzdezernent Hubert Müller und nun mit Erich Pipa als Landrat und ihm und - unter seiner Verantwortung - zur Vollendung gebracht worden. Frenz verwies auf die gute Arbeit, die für ein solches Projekt doch eher kurze Planungs- und Umsetzungsphase, und bezeichnete die Leistung als „wünschenswert für weitere vergleichbare noch anstehende Projekte entlang der A66 im Main-Kinzig-Kreis“.

Insgesamt habe man, um diesen feierlichen Tag begehen zu können, viele kleine wichtige Schritte gemeinsam tun müssen: zunächst die Aufstufung der Stadtstraße zu einer Kreisstraße, somit war das geplante Projekt in der Baulast des Main-Kinzig-Kreises und förderfähig, und man ging daran, die entsprechenden Anträge zu stellen. 2002 konnte die notwendige Beurkundung und Vertragsunterzeichnung mit der Deutschen Bahn erfolgen und 2006 wurde der Auftrag zur Erstellung des eigentlichen Brückenbauwerks gegeben.

Als gelungen und notwendig bezeichnete Vizelandrat Günter Frenz die Zusatzmaßnahme in der Industriestraße. Innerhalb fünf Wochen waren die Entscheidungen aller Beteiligter gefallen und die Ausfahrt der Kreisstraße am Ende der Industriestraße auf die B276 in Richtung Eiserne Hand konnte fertiggestellt werden. So werde zukünftig auch der reibungslose Verkehrsabfluss in diese Richtung gewährleistet sein.

Dieses Projekt habe noch einmal rund 600 Tausend Euro gekostet. Mit der Fertigstellung der Auweg-Brücke und dem Wegfall des ehemaligen Bahnübergangs erreiche man die notwendige Verkehrssicherheit – damit sieht er das erste von insgesamt drei gleichartigen Maßnahmen als abgearbeitet, Gelnhausen und Hasselroth werden folgen.

Am Ende seiner Rede übergab er an Bürgermeister Rainer Krätschmer einen Scheck von rund 34 Tausend Euro als Kostenzuschuss zu den Planungskosten für die Zusatzmaßnahme in der Industriestraße, die von der Stadt Wächtersbach übernommen worden waren.

Bürgermeister Rainer Krätschmer dankte dem Main-Kinzig-Kreis, Land und Bundesregierung sowie allen Beteiligten in den Ämtern und Behörden und allen bauausführenden Firmen sehr herzlich für die hervorragende Arbeit. Die Maßnahme sei schnell und unfallfrei durchgeführt worden. Die Auweg-Brücke habe für Wächtersbach eine sehr große Bedeutung, sei damit doch endlich der Schienenpanzer durchbrochen. Immer habe auch die Stadt mit der Bevölkerung und alle in politischer Verantwortung Mitwirkenden hinter dem Großprojekt gestanden. In Vertretung aller richtete er seinen Dank an die Vorsitzenden der Stadtverordneten-Fraktionen Thomas Wagner (SPD), Michael Cress (CDU) und Frank Hilliger von der FDP.

Auch Krätschmer bezeichnete die Projekt- und Umsetzungsphase mit 17 Jahren als sehr lobenswert, wünschte sich jedoch, dass man Wege finden möge, die in Deutschland solche wichtigen Baumaßnahmen schneller ermöglichen. Und er brachte das Beispiel Beseitigung des Bahnübergangs Gelnhausen und bezeichnete die insgesamt nun schon andauernde Planungsphase mit 36 Jahren eine Schande für Deutschland, das als wichtige Industrienation einen Namen zu vertreten habe. Durch den großen Applaus der rund 200 Festgäste fühlte sich Bürgermeister Krätschmer bestätigt.

Am Ende seiner Ansprache kam Bürgermeister Krätschmer noch einmal auf den Messekreisel zurück, der seitens der Firma Globus mit rund 2,5 Mio Euro mitfinanziert wurde – seinen Dank richtete er an die beiden anwesenden Herren Glissnik und Reuß als Vertreter des Konzerns. Sein Dank ging auch ausdrücklich an den anwesenden Landrat a.D. Charly Eyerkaufer und Landrat Erich Pipa (als ehemaligen Finanzdezernenten), die durch ihre Unterstützung und ihr Vertrauen in das Projekt maßgeblich zur erfolgreichen Durchführung beigetragen haben.

Aber er wolle auch in die Zukunft blicken, sagte Bürgermeister Krätschmer. Als ein für ihn weiteres wichtiges Projekt für die positive Entwicklung Wächtersbachs bezeichnete er die Anbindung der Industriestraße bzw. die Fortführung der Auweg-Brücke direkt an die Eiserne Hand um so eine kurze und effektive Verkehrsachse der Stadt zur Bundesautobahn zu erhalten. Er wünsche sich auch für solche in die Zukunft gerichteten Projekte die Unterstützung der übergeordneten Behörden und politischen Entscheidungsträger wie seither.

Mit dem Dank an die Festgäste, die trotz des 9-Uhr-Termins und damit zu so früher Stunde vor Ort gekommen waren und seinem Wunsch für eine lange Haltbarkeit der Brücke, eine unfallfreie und störungsfreie Verkehrsführung, beendete Bürgermeister Rainer Krätschmer seine Rede.

Herr Heiko Durth, Chef des ASV (Amt für Straßen- und Verkehrswesen) betrat zum Schluss an diesem Morgen das Rednerpult im Festzelt direkt an der neuen Auweg-Brücke. Er bedankte sich bei allen ausführenden Firmen und nannte den Brückenbau gelungen. Am Ende seiner Ausführungen ging er auf die während der Feierstunde genannten Zahlen und Kosten ein. Hier machte er in sehr humorvoller Weise seine Abrechnung mit der Stadt und Bürgermeister Rainer Krätschmer. Er habe einmal die Fördersummen und Kosten zusammengerechnet und komme in der Summe auf das Ergebnis, dass die Stadt – nehme man nun noch den heutigen Förderscheck des Kreises dazu – das Bauprojekt insgesamt mit einem Plus abschließen könne und so die anschließend in Aussicht gestellte Gulaschsuppe seitens der Stadt damit auch bereits finanziert sei.

Im Anschluss stand – inzwischen hatte starker Regen eingesetzt – die Verkehrsfreigabe an. Alle Gäste begaben sich auf die Auweg-Brücke, wo durch die Politprominenz das obligatorische Band durchschnitten wurde. Lange wollte niemand der Festgäste verweilen, goss es doch zu diesem Zeitpunkt in Strömen. Schnell flüchteten alle frierenden und mit Regenschirmen bewaffneten Festgäste zurück ins Zelt, wo man noch zu einem persönlichen Gespräch und heißer Suppe zusammensaß.+++






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