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Beschilderung historischer Gebäude soll Aufmerksamkeit erregen
19.08.14 - In Bischofsheims Altstadt gibt es eine Menge historischer Gebäude, deren Geschichte und Bedeutung zwar bekannt aber nicht im Bewusstsein der Bevölkerung ist. Und auch so mancher Tourist nehme nicht wahr, was für Schmuckstücke Bischofsheim auszeichnen. Die für die Stadt Bischofsheim ehrenamtlich tätigen Archivare Hanns-Gernot Schonder, Dr. Wolfgang Schneider, Gert Raimann, Hermann Ziegler und Anton Enders machten sich also auf die Suche nach einer Möglichkeit wie eine Beschilderung aussehen könnte, die zum historischen Stadtbild passt, nicht auffällig und plakativ aber trotzdem informativ ist.
Ideen und Anregungen holten sie sich in verschiedenen Kommunen, aber schließlich wurde doch ein eigenes Schild entworfen, nach einer Vorlage die Notar Hans-Frieder Koch aus Italien mitbrachte. Die Schilder sind in ihrer Darstellung, Form und Farbe angelehnt an die Schilder, die die Stadt Bischofsheim an Preisträger für besonders gelungene Sanierungen vergeben wurden. Beibehalten wurde auch die braune Grundfarbe und beige Umrahmung. Die Herren „Archivaren“ haben sich in Bischofsheim umgeschaut und Gebäude mit Geschichte und Tradition ausgewählt. Im nächsten Schritt haben sie Texte für die Tafele erstellt und schließlich wurden die Tafeln angefertigt. „Bei der Auswahl war uns wichtig, dass es historische Gebäude sind, die wichtig für die Geschichte Bischofsheims sind“, erklärten sie. Bischofsheim mittelalterliche Geschichte solle auf diese Weise dargestellt und im Bewusstsein der Öffentlichkeit präsent bleiben.
13 ovale Tafeln sind nun in Bischofsheim an den wichtigsten historischen Gebäuden angebracht worden: Zentturm, Katholische Stadtpfarrkirche St. Georg, ehemaliges „Klösterle“, Rentamt, St. Josefskapelle, Distriktkrankenhaus, ehemaliges Gasthaus „Zur Krone“ und städtisches Armenhaus, ehemalige fürstbischöfliche Amtskellerei, Gemeindehaus der orthodoxen Pfarrei, orthodoxe Prokopius-Kirche, ehemalige Holzschnitzschule und zwei Tafeln wurden an unterschiedlicher Stelle an der Stadtmauer angebracht.
Auf den Tafeln stehen kurze Erklärungen, die auch im vorbeigehen aufzunehmen sind. So ist zu erfahren, dass der Zentturm der Westturm einer spätromanischen Kirche aus dem 13. Jahrhundert war, dass die Stadtpfarrkirche zu den bedeutendsten Bauten aus der Zeit von Fürstbischof Julius Echter stammt, dass das ehemalige Klösterle bis 1962 Bischofsheims Gendarmerie-Station war, dass im Rentamt das Bayerische Landgericht untergebracht war, dass die Josefskapelle nach der Säkularisation den Tuchmachern als Trockenraum diente, dass das Distriktkrankenhaus eines der ersten Krankenhäuser im Umkreis war, dass das Gasthaus „Zur Krone“ einmal das städtische Armenhaus war, dass in der ehemalige fürstbischöflichen Amtkellerei auch das staatliche Forstamt untergebracht war, dass das Gemeindehaus der orthodoxen Pfarrei früher Wohnhaus und Stallung der Heurich-Bräu war, dass die orthodoxe Prokopius-Kirche früher die örtliche Diskothek beherbergte und die Stadtmauer gegen Übergriffe aus dem Fuldaer Raum schützen sollte. Die Beschilderung wurde finanziert vom Verein Lebendiges Bischofsheim, der Stadt Bischofsheim und Spenden aus der Bevölkerung. Bürgermeister Udo Baumann dankten den Herren für ihr wertvolle Arbeit für Bischofsheim, ihre immer neuen Ideen und Anregungen, um die Stadt Bischofsheim noch attraktiver zu machen.
Derzeit erarbeiten die Herren einen Flyer zur Beschilderung, der zu einem Ortsrundgang verwendet werden kann. Einheimische und Gäste sollen animiert werden, in Bischofsheim auf Entdeckungsreise zu gehen und sich mit der Geschichte der Stadt und Gebäude zu befassen. Der Flyer soll einen mittelalterlichen Stadtrundgang ermöglichen.(me)+++