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(v.l.): Dr. Nadine Stamm (Schnittstelle Boden), Walter Scheuerle, Umweltdezernentin Susanne Simmler, Amtsleiter Edgar Kreuzer (Umweltamt), Jutta Schlieker (Umweltamt), Dr. Matthias Peter (Schnittstelle Boden), Verwalter Andreas Gramlich und Dennis Klum (Schnittstelle Boden) -

MAIN-KINZIG-KREIS Vorbild für gewässerschonende Landbewirtschaftung

Umweltdezernentin SIMMLER besuchte Leitbetrieb Baiersröderhof

20.08.14 - Der Gewässerschutz in der Landwirtschaft hat im Main-Kinzig-Kreis eine hohe Priorität und wird seit vielen Jahren wissenschaftlich begleitet. Eine zentrale Rolle und Vorbildfunktion bei diesem umfassenden Projekt übernehmen die rund 50 Leitbetriebe. Die Erste Kreisbeigeordnete und Umweltdezernentin Susanne Simmler überreichte jetzt das entsprechende Hinweisschild stellvertretend an Walter Scheuerle vom Baiersröderhof in Marköbel.

Die Informationstafel markiert ausgewählte landwirtschaftliche Betriebe, die sich im Rahmen der Wasserrahmenrichtlinie besonders für den Grundwasserschutz engagieren. Vor rund 17 Jahren hat der Main-Kinzig-Kreis dieses nachhaltige Projekt auf den Weg gebracht. Auf der Agenda stehen regelmäßige Vorträge und Seminare zu aktuellen Erkenntnissen sowie konkrete Beispiele und Anwendungsmöglichkeiten. Organisiert werden die Veranstaltungen vom Amt für Umwelt, Naturschutz und ländlichen Raum als Projektträger zusammen mit dem Ingenieurbüro „Schnittstelle Boden“ aus Ober-Mörlen.

„Damit leisten alle Beteiligte einen grundlegenden Beitrag zur Reinhaltung unseres Grundwassers“, macht die Erste Kreisbeigeordnete beim Besuch der Hessischen Staatsdomäne deutlich. Die Umweltdezernentin zeigte sich erfreut über die hohe Anzahl der teilnehmenden Landwirte. Insgesamt sind 640 Betriebe im Main-Kinzig-Kreis mit einer relevanten Fläche von fast 24.000 Hektar beteiligt.

Sie profitieren unter anderem von den innovativen Feldversuchen sowie Daten aus Bodenuntersuchungen, die unter der Federführung des Ingenieurbüros Schnittstelle Boden umgesetzt und ausgewertet werden. So können landwirtschaftliche Bewirtschaftungsmaßnahmen, wie etwa die Ausbringung von Dünger, noch effizienter durchgeführt werden. Das bedeutet weitere ökonomische Vorteile sowie eine deutlich geringere Auswaschung von Stickstoff in das Grundwasser. In der Folge geht auch die Nitratbelastung zurück.

Neben dem beratenden Ingenieurbüro Schnittstelle Boden sind weitere Akteure an der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie beteiligt, wie das Amt für Umwelt, Naturschutz und ländlicher Raum des Main-Kinzig-Kreises, die Obere Wasserbehörde beim RP Darmstadt, der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen, der Bauernverband und die lokalen Wasserversorger. Die Finanzierung erfolgt über das Land Hessen.

Neben den Informationsveranstaltungen zu verschiedenen Themen des Grundwasserschutzes gibt es Sprechtage zur Ermittlung des jeweils aktuellen Düngerbedarfes von Wintergetreide und viele weitere Beratungsangebote rund um Landwirtschaft und Grundwasserschutz. Grundlage sind die Analysen auf den Dauerbeobachtungbetrieben, wo auf ausgewählten Flächen zweimal jährlich Bodenproben entnommen werden, die im Labor auf ihren Stickstoffgehalt untersucht werden.

Wie Projektleiter Dr. Matthias Peter (Schnittstelle Boden) erläutert, zeigt die Probe im Herbst/Winter, wie viel Stickstoff im Boden vorhanden ist, der unter ungünstigen Witterungsbedingungen ins Grundwasser ausgewaschen werden kann. Die beteiligten Leitbetriebe stellen darüber hinaus ihre Betriebsdaten zu den eingekauften und verkauften Produktionsmitteln zur Verfügung. Somit sind detaillierte Auswertungen über den Stickstoffeinsatz in den Betrieben möglich. Diese Daten liefern zudem wertvolle Hinweise über den langfristigen Erfolg der angebotenen Beratung.

„Diese hohe Transparenz und Kooperation ist keine Selbstverständlichkeit und verdient hohe Anerkennung“, betonte Susanne Simmler und dankte Walter Scheuerle für seine langjährige Unterstützung in diesem Prozess. Der Baiersröderhof habe auch damit seine besondere Stellung in der Region unterstrichen und wichtige Überzeugungsarbeit geleistet.

Wie Verwalter Andreas Gramlich informiert, bewirtschaftet der Baiersröderhof rund 280 Hektar Fläche. Zu einem großen Teil wird auf den Feldern hochwertiges Saatgut produziert, was besondere Anforderungen für die biologische Reinheit bedeutet. Außerdem hat der Betrieb noch rund 700 Plätze für die Schweinemast.+++


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