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Erwartungen nicht erfüllt: Trotzdem gute Stimmung beim RhönBikeKing
31.08.14 - Auch wenn die Erwartungen der Organisatoren in Bezug auf die Teilnehmer beim RhönBikeKing nicht gänzlich erfüllt wurden, so herrschte doch eine tolle Stimmung in Schmalwasser. Der RhönBikeKing war mehr als eine Mountainbike-Veranstaltung, es war ein Fest für die ganze Familie. Viel Mühe hat sich die Vereinsgemeinschaft Schmalwasser, zu der der Sportverein, die Feuerwehr, der Musikverein und Club`74 gehören, gegeben, um das Fest der Kreuzbergallianz zu einem Erfolg werden zu lassen. Die Teilnehmer waren durchweg zufrieden, lediglich die Beschilderung der Strecke wurde moniert. Hier sehen die Verantwortlichen klaren Verbesserungsbedarf. Claus Kleinhenz, der dritte Bürgermeister der Gemeinde Sandberg, der im Vorfeld in die Planungen intensiv involviert war, sprach sich für eine Überarbeitung des Konzeptes aus, um den Erwartungen der Mountainbiker gerecht zu werden.
„Es gab kaum einen Fahrer, der sich nicht verfahren hat.“ Einerseits handelt es sich beim RhönBikeKing um eine Art Orientierungsfahrt durch die Rhön, andererseits sollen die Strecken schon auch zu finden sein, um den Spaß an der Veranstaltung nicht zu verlieren. Die Strecken des RhönBikeKing werden nicht ausgeschildert, die Teilnehmer werden auf die bestehende Beschilderung des Mountainbike-Routennetz verwiesen. Extra ausgeschildert werden Bereiche in denen keine Beschilderung vorhanden ist sowie die Hinweise zu den Codestellen, die die Fahrer unterwegs anfahren müssen. RhönBikeKing wurde in diesem Jahr Benjamin Michael aus Werneck. Er schaffte die komplette Tour, fuhr im vorgegebenen Zeitrahmen von acht Stunden die 148,3 Kilometer und überwand 4.190 Höhenmeter. Michael ist dreifacher Deutscher Meister im Orientierungsfahren. Den RhönBikeKing bezeichnete er als eine der „brutalsten“ Veranstaltungen.
„Die Höhenmeter, die vielen Kilometer und dann noch orientieren, das sehr anspruchsvoll und ich hatte auch einige Verfahrer.“ Doch nach drei Wochen Krankheit war es für Benjamin Michael einfach eine Freude, wieder auf dem Bike zu sitzen. Schon im Vorjahr hatte er sich für den RhönBikeKing angemeldet, aufgrund der schlechten Witterung seine Teilnahme aber abgesagt. „Ich bin froh, dass ich in diesem Jahr nun dabei sein und den Titel holen konnte.“ Bei den Damen wurde Sophie Zimmermann aus Bischofsheim RhönBikeQueen. Sie fuhr 96,8 Kilometer und bewältigte 2.580 Höhenmeter. Sophie Zimmermann war bereits das dritte Mal beim RhönBikeKing mit dabei. „Es lief heuer viel besser als im Vorjahr, kein Regen und nicht so kalt. Ich bin froh, dass der Termin vorverlegt wurde.“ Anstrengend sei die Tour gewesen, vor allem der Totansberg zur Kissinger Hütte habe es in sich gehabt. „Am Morgen habe ich mich auch erst mal verfahren, aber dann kam ich klar.
Mit meinem Vater habe ich die Strecke vorher schon durchgesprochen.“ Aus der Erfahrung, dass sie sich zu Beginn gleich verfahren hatte, schlug Sophie Zimmermann den Veranstaltern vor, beim Start ein Führungsfahrzeug voraus fahren zu lassen, damit alle Fahrer erst mal wenigstens auf die richtige Strecke finden. Die weiteste Anfahrt zum RhönBikeKing hatten Manuela und Alfred Ottendorfer. Sie kamen mit ihrem Wohnmobil aus Landshut eigens zum RhönBikeKing in die Rhön. Im Mai waren sie auf Deutschlandtour, sind über die Rhön zurück in die Heimat gefahren und haben in einer Bäckerei das Plakat des RhönBikeKing entdeckt. „Für uns war klar, dass wir an der Veranstaltung teilnehmen möchten. Gerade, dass man sich orientieren muss, macht den Reiz der Veranstaltung aus.“ Die beiden ältesten Teilnehmer der Veranstaltung waren Georg Beckert (65) aus Bad Neustadt und Wolfgang Tröster (66) aus Karlstadt am Main.
Beide sind 51,5 Kilometer und 1.610 Höhenmeter gefahren. Der 65jährige Georg Beckert lobte die Veranstaltung: „Ihr gebt euch viel Mühe, aber es ist recht kompliziert gerade für Ortsunkundige. Ich habe mit anderen Teilnehmer gesprochen, für viele ist es zu weit und nicht gut genug beschildert. Die Strecke ist zu weitläufig. Ich denke, die Halbdistanz reicht, das ist kompakter.“ Beckert wünscht sich, dass die Veranstaltung weiter geht. „Wir müssen dankbar sein, dass es so Veranstaltungen bei uns gibt.“ Wolfgang Tröster war bereits zum dritten Mal mit dabei. „Es hat Spaß gemacht, auch wenn ich mich verfahren habe. Die Veranstaltung ist super organisiert, macht bitte weiter.“ Weiter gehen wird es mit dem RhönBikeKing. Im kommenden Jahr wird Wildflecken der Austragungsort sein. Der stellvertretende Bürgermeister des Marktes Wildflecken Wolfgang Illek: „Das werden wir schon stemmen.“ So konnte Sandbergs Bürgermeister Joachim Bühner das Zepter gleich weiter geben. (me) +++

Benjamin Michael wurde RhönBikeKing 2014. Der dreifache Deutsche Meister im MTB-Orientierungsfahren ...