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Ungewöhnliches Projekt zweier Kitas aus Friedlos und Rotenburg/F.
06.10.14 - Die beiden kommunalen Kitas Ludwigsau-Friedlos und Rotenburg a.d.Fulda (Dreikäsehoch), Landkreis Hersfeld-Rotenburg, haben eine Bildungskooperation mit Kitas in Arvika in Mittelschweden ins Leben gerufen. Ende August starteten Ingrid Dombrowski, Leiterin der Kita Ludwigsau-Friedlos und Petra Rang, Leiterin der Kita „Dreikäsehoch“ Rotenburg a.d. Fulda als Koordinatorinnen der beiden Kommunen ein einmaliges und seltenes Projekt, eine Kooperation mit einer schwedischen Kommune im pädagogischen Bereich. Die beiden Bürgermeister Thomas Baumann, Ludwigsau und Christian Grunwald, Rotenburg a.d. Fulda, fördern innovative Bildungsprojekte und unterstützen damit diese Kooperation.
Landkreis Kassel als Vorbild
Aus Erfahrungen von fünf Jahren Bildungsreisen nach Skandinavien, initiiert von der Jugendförderung des Landkreises Kassel, fiel es den beiden Erzieherinnen nicht schwer, der Nachfrage aus Arvika, Värmland/Schweden, nachzukommen und eine Kooperation zu starten. Dies wurde mit den Trägern und Verantwortlichen der Kommunen abgesprochen und so stand einem Start nichts mehr im Wege.
Voneinander lernen, Konzepte und Bildungspläne austauschen
Ziel ist es, nach ersten sehr positiven Erfahrungen in Arvika/Schweden nochmals über den „Tellerrand“ zu schauen und Bildung von Anfang an in Deutschland/ Hessen und Schweden genauer zu betrachten und die besten Beispiele auszutauschen und voneinander zu lernen. Wichtig ist dabei der direkte Austausch und die Hospitationen in schwedischen Kindergärten. Der Austausch pädagogischer Konzepte und Bildungspläne ist ein grundlegender Bestandteil dieser Zusammenarbeit und Ende August, Anfang September 2014 hatten Ingrid Dombrowski und Petra Rang für einige Tage die Möglichkeit, sich in Arvika umfassend darüber zu informieren. Im Frühjahr 2015 ist ein Gegenbesuch der schwedischen Kolleginnen in Ludwigsau und Rotenburg a.d Fulda geplant. Ansprechpartner in Schweden waren die Förskolchef´s (Koordinatorinnen der kommunalen Kindertagesstätten) Kerstin Andersson und Catarina Olsson, die sich viel Zeit nahmen, um die Fragen der beiden deutschen Erzieherinnen zu beantworten.
Schwedische Gelassenheit, Ruhe und Wertschätzung
Ingrid Dombrowski und Petra Rang konnten in vier Kindertagesstätten reinschnuppern, hospitieren und haben damit viel aus dem täglichen Alltag der schwedischen Kitas mitnehmen können. Aber es zeigte sich auch, dass die Ludwigsauer und Rotenburger Kitas mit ihren Erzieherinnen und die schwedischen Kitas in vielen Bereichen gar nicht so weit auseinanderliegen. Unterschiede gibt es heute jedoch immer noch im täglichen Umgang miteinander. In den meisten schwedischen Kitas spürt und lebt man eine besondere Gelassenheit, Ruhe und Wertschätzung. Dies bringt ein besonders Gefühl in die Arbeit, Atmosphäre und die Tagesgestaltung der Kitas.
Schwedisches Interesse an Elternarbeit in Ludwigsauer und Rotenburger Kitas
Für die Erzieherinnen Ingrid Dombrowski und Petra Rang bedeutet dies, die konkrete und sichtbare Umsetzung „Bild vom Kind“, lt. hessischen Bildungs- und Erziehungsplan in der Arbeit zu erleben. Die schwedischen Kolleginnen zeigten sehr großes Interesse an der Form von Elternarbeit und der allgemeinen Umsetzung in der Praxis, insbesondere an dem Projekt Elternberater in Ludwigsau und Rotenburg und auch dem monatlichen Elterntreff (in Ludwigsau), einer Gesprächsrunde zu pädagogischen Themen. Schwerpunkt des Gegenbesuches in Deutschland/ Hessen, wird daher auch das Thema Elternarbeit sein. (Gerhard Manns) +++