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Erste stationäre Jugendverkehrsschule in Hessen in Bebra vor 50 Jahren
20.10.14 - Es war schon beeindruckend, wie viele prominente Gäste der Vorsitzende der Kreisverkehrswacht Hersfeld-Rotenburg, Reinhold Bleß zur Feierstunde anläßlich des 50-jährigen Bestehens der Jugendverkehrsschule des Landkreises begrüßen konnte. „Sie alle zeigen mit Ihrer Teilnahme an dieser Jubiläumsveranstaltung hier in den Räumen der sozialen Förderstätten Bebra, wie wichtig diese Jugendverkehrsschule für unsere Kinder und Jugendlichen ist“, so die einführenden Worte von Reinhold Bleß zur Begrüßung der Gäste.
Liedvorträge der Grundschüler
Passend zur Jubiläumsfeier der Jugendverkehrsschule sangen die Kinder der Grundschule Bebra zwei Lieder, die unmittelbar mit der Verkehrssicherheit zu tun haben. In den drei Strophen des Liedes „An meinem Fahrrad ist alles dran“ wurde von der Klingel über die Handbremse, die richtige Beleuchtung bis zu den Rückstrahleren an alles erinnert, was am verkehrssicheren Fahrrad alles dran sein muß. Das zweite Lied handelte vom richtigen Verhalten an Ampeln, „Rotes Licht und Grün, das kann doch jeder leicht verstehn, bei Rot halt an und denk daran, bei Grün, da darfst du gehen“, so heißt es in der ersten Strophe des Liedes „Rot und Grün“. Dafür gab es von den Gästen viel Beifall für die Kinder und ihre Lehrerin Christiane Wedekind.
Unsere Kinder noch besser schützen, 15.000 Euro 2014 bereitgestellt
„Wir alle zusammen können mit mehr Umsicht, Vorsicht und Rücksicht dafür Sorge tragen, dass es weniger Tote, weniger Verletzte, weniger Unfälle gibt“. Diesen Appell richtete Landrat Dr. Karl-Ernst Schmidt an alle Verkehrsteilnehmer im Landkreis. Anlässlich des 50. Jubiläums der ersten stationären Jugendverkehrsschule Hessens in Bebra durch die Kreisverkehrswacht Hersfeld-Rotenburg würdigte der Landrat die Arbeit der Polizeibeamten sowie der ehrenamtlichen Helfer, die seit fünf Jahrzehnten für mehr Sicherheit von Kindern und Jugendlichen im Straßenverkehr engagiert sind.
Im Bereich der Polizeidirektion Hersfeld-Rotenburg sank 2013 die Zahl der Verunglückten mit 438 auf den tiefsten Stand – darunter allerdings leider auch fünf Tote, so Landrat Dr. Schmidt. Ein solcher Rückgang der Unfallzahlen komme aber nicht von ungefähr! Viele Faktoren müssten zusammenspielen, um etwas so Entscheidendes zu verändern. Dr. Schmidt nannte beispielhaft den Führerschein auf Probe, die verstärkten Alkohol- und Drogenkontrollen, die Aufklärungskampagnen oder die angekündigten Kontrolltage.
„Vieles ist schon erreicht, Vieles bleibt als Dauerauftrag aber erhalten“, führte der Landrat aus und nannte exemplarisch das Bemühen um die Kinder als die Schwächsten im Straßenverkehr: „Die Unfallzahlen waren bis 2012 zurückgegangen auf 94 Unfälle mit 100 Verletzten. In 2013 gab es leider eine Zunahme der Unfälle in Osthessen auf 114. Dabei wurden 2013 insgesamt 124 Kinder bis 13 Jahre verletzt, eines sogar getötet. Wir alle waren betroffen von diesen Unfällen. Aber sie sind uns auch Auftrag, noch mehr zu unternehmen, um unsere Kinder noch besser zu schützen“, so Dr. Schmidt in seiner Rede.
Seit 50 Jahren vertraue der Kreis dabei auf die bewährte Arbeit der Kreisverkehrswacht: „Sie ist Jahr für Jahr diejenige Institution, die uns wachrüttelt und auf den Schulbeginn, auf besondere Gefahrenstellen aufmerksam macht und zu Rücksichtnahme mahnt.
Mit der Jugendverkehrsschule kann dieses „Mehr“ an Rücksicht, Vorsicht und Umsicht schon von früher Kindheit an trainiert werden. Und das ist das Verdienst der Kreisverkehrswacht Hersfeld-Rotenburg“, so Dr. Schmidt in seiner Laudatio. Er überreichte dem Vorsitzenden der Kreisverkehrswacht, Reinhold Bleß, eine Gedenktafel für den Gründungsvater der Jugendverkehrsschule, Hans-Friedrich Nemnich, den Dr. Schmidt vorher als Mentor der Kreisverkehrswacht würdigte.
In Hessen 61 Jugendverkehrsschulen
Der Vorsitzende der Landesverkehrswacht Klaus Ruppelt bedankte sich bei allen ehrenamtlich tätigen der Kreisverkehrswacht Hersfeld-Rotenburg, für das Engagement zur Sicherheit unserer Kinder im Straßenverkehr. Klaus Ruppelt weiter, „unsere Kinder müssen noch besser geschützt werden, das zeigen die 492 Unfälle mit Kindern im Jahr 2013. Dabei wurden 124 Kinder verletzt und leider auch ein Kind getötet“. Bundesweit gibt es 800 Jugendverkehrsschulen, wobei Hessen mit 61 dieser wichtigen Einrichtungen einen Spitzenplatz einnimmt.
Wie wichtig diese Einrichtung in Bebra für die Präventionsarbeit zur Verkehrssicherheit der Jugendlichen und Schüler ist, darauf wiesen Polizeioberrat Herbert Bensing vom Polizeipräsidium Osthessen, Schulamtsdirektorin Anita Hofmann vom staatlichen Schulamt, Bebras Bürgermeister Uwe Hassl und der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Thomas Specht hin.
Stolz auf seine Mannschaft
„Die Präventionsarbeit an Schulen und Kindergärten muss ausgebaut und erhalten bleiben“, diese eindringlichen Worte richtete der Vorsitzende der Kreisverkehrswacht Reinhold Bleß an die Adresse der Kommunalpolitiker und verantwortlichen der Polizei. Er machte auch deutlich, dass „seine ehrenamtlich tätige Mannschaft“ an ca. 100 Veranstaltungen im Jahr mitarbeitet und darauf ist er besonders stolz.
Gedenktafel übergeben
Landrat Dr. Karl-Ernst Schmidt übergab anschließend an Reinhold Bleß eine Tafel zum Gedenken an den Gründer der Jugendverkehrsschule vor 50 Jahren Hans-Friedrich Nemnich. Reinhold Bleß versprach, dass man für diese Gedenktafel einen ehrenvollen und würdigen Platz suchen und finden werde. Zum Abschluss gab es Fahrvorführungen von einigen Schulkindern mit den Verkehrserziehern Rolf Kettner und Matthias Franz auf dem Gelände der Jugendverkehrsschule über das richtige Verhalten von Radfahrern im Straßenverkehr. Eine Ausstellung von Aktionselementen der Kreisverkehrswacht und ein Imbiss mit Gedankenaustausch schloss die Feier ab.(Gerhard Manns) +++