Theatergruppe Bad Salzschlirf unterhielt mit turbulenter Komödie

20.10.14 - „Bei dieser Hochzeit übernimmt das Brautpaar die Verköstigung der Gäste nicht“, warnte Gerd Krüger bei der Ansage augenzwinkernd die Besucher des jüngsten Stückes der Theatergruppe Bad Salzschlirf. Was die Zuschauer dann aufgetischt bekamen, war eine „Hochzeit mit Hindernissen“, bei der in den Rängen die Bauchmuskeln vor Lachen kräftig strapaziert wurden. Drei Aufführungen brachte die muntere Truppe auf die Bühne des Gemeindezentrums und unterhielt mit sorglos heiterem Volkstheater, die Besucher dankten mit Szenen- und langanhaltendem Schlussapplaus.

Für die gute Laune sorgten bei dem Stück um eine bevorstehende Hochzeit die bekannten bühnenerprobten Akteure. Wenn der Brautvater Engelbert (Gerd Krüger) aus tiefer Überzeugung äußert: „Die Sorgen der jungen Leute habe ich jedenfalls nicht mehr“, dann läuft ein Schmunzeln durch die Reihen der Besucher, wenn sie das aus dem Mund des ortsbekannten frischgebackenen Gemeindeamts-Pensionärs hören. Als seine liebenswert umtriebige Frau Gesina agierte Jutta Brandt, die ihre rechte Last hat, ihre Freundin, die vornehme Bräutigam-Pflegetante Emmi (Andrea Post), sowie die aufdringliche Nachbarin Katharina (Beate Blotenberg) unter Kontrolle zu halten.

Dem Brautpaar Steffen (Mark Ludwig) und Stefanie (Quellenkönigin Cathrin Brandt) kommt am Hochzeitstag Steffens alte Flamme Christa (Ruth Severin) dazwischen, die ihn zurückerobern will. Für weitere Verwirrung sorgt der Feinkosthändler-Sohn Hanno (Gerd Ludwig) mit seinem überschnellen Lieferservice. Als Sorgenkinder, weil immer noch Singles und ein bisschen „von gestern“, ernten Stefanies Schwester Theodore (Alexandra Otterbein) und Steffens Bruder Heinzi (Thomas Tigges) mit ihren tapsigen Gesten und schüchternem Auftreten etliche Lacher. Um nach der geplatzten Trauung ihren Ex eifersüchtig zu machen, bedient sich Stefanie des Seemanns Fokko (Roland Kirsch). Den Bad Salzschlirfern als gertenschlank bekannt, gab es für seinen korpulenten Auftritt als von Muttern zu gut bekochtem Landgänger mit Schmärbauch einige Lachsalven.

Das Happy-Ende mit einem zweiten Anlauf zur Trauung im heimischen Garten durfte nicht fehlen. Allerdings gab es auch dabei wieder einige Pannen zu erdulden: Der Kuchen brennt an, der Nachbarshund geht lautstark auf Katzenjagd, die Buffet-Schnittchen kommen schon wieder zu früh, die Eheringe sind bei der Metzgerei Bätz „zwischengelagert“ – zwischen Hagdengelech und Blutwurst -, aber am Ende schafft es die genervte Pastorin (Marion Müller) doch, die Ehe kurz und knapp für gültig zu erklären. Die schüchternen Theo und Heinz finden zusammen, ebenso Christa und Seemann Fokko.

Das Publikum klatschte zum Hochzeitstanz. Die Regisseurin des diesjähriges Stückes, Nicoletta Kramlinger, dankte allen Schauspielern und der gesamten Crew hinter der Bühne sowie allen Sponsoren. „Geschenke nimmt das Brautpaar gerne entgegen“, schloss Gerd Krüger zu aller Belustigung. Und am Ende gab es dann sogar noch Schnittchen für alle. (Renate Reus)+++