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Pfarrer Matthias Schricker nun offiziell zum Gemeindepfarrer ernannt
28.10.14 - Es war ein besonderes Ereignis für die Evangelische Kirchengemeinde in Bischofsheim. Obwohl Pfarrer Matthias Schricker bereits seit drei Jahren und acht Monaten in Bischofsheim ist und der Gemeinde vorsteht, wurde er nun offiziell zum Pfarrer der Gemeinde ernannt. Im Rahmen eines Gottesdienstes verlas der evangelische Dekan Matthias Büttner die Ernennungsurkunde, ausstellt vom Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern Heinrich Bedford-Strohm.
Dekan Büttner machte deutlich, dass Pfarrer Schricker nun mit allen Rechten und Pflichten ausgestattet sei, die das Amt mit sich bringen. Im Gebet wurde auf Gottes Hilfe vertraut, dass er Pfarrer Schricker beistehe, ihm die nötige Lust und Liebe zum Amt gebe und sein Herz erfülle. Büttner wünschte Pfarrer Schricker Geduld und Weisheit, Klugheit und Geschick in der Führung der Gemeinde.
Um den Segen der Gemeinde beteten der Vertrauensmann des Kirchenvorstandes Andreas Eckhardt, sowie die Mitglieder des Kirchenvorstandes Sarah Weber und Harald Denzel, sie legten Pfarrer Schricker die Hände auf als Zeichen des Segens und der Verbundenheit.
Pfarrer Schricker sagte sein Ja zur Führung der Gemeinde. Die Gemeinde sagte Ja zu ihrem Pfarrer. Mit einem kräftigen Applaus wurde Pfarrer Schricker von der Gemeinde willkommen geheißen. „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein“, betonte Dekan Büttner mehrfach.
Der Mensch brauche zum Leben mehr als Essen und Trinken. Der Mensch brauche Gottes Wort, brauche die frohe Botschaft, das Evangelium. Die Gesellschaft in der westlichen Welt zeige deutlich, dass trotz eines Übermaß an Essen und Trinken, ein Hunger und Durst nach wahrem Leben in den Menschen brenne. Weder Facebook noch Wertpapiere können diese Sehnsucht dauerhaft stillen. „Gottes Wort, diese Nahrung zu den Menschen zu bringen, ist Aufgabe der Kirche, damit steht und fällt die Kirche Jesu Christi und zwar in allen Konfessionen“, erklärte Büttner. Die Aufgabe von Pfarrer Schricker sei die Verkündigung des mutmachenden Wortes, dass die Gewissheit vermittle, dass Gott da sei, dass der einen Plan für das Leben jedes Menschen habe und bereit sei, jedem Menschen zur auf seinen Lebenwegen zur Seite zu stehen. Die Quelle des Glaubens sei für Christen das Wort Gottes, das in Jesus Christus Gestalt angenommen habe und in der Bibel nieder geschrieben sei.
Wie es üblich sei, wurde Pfarrer Schricker gebeten die Predigt zu übernehmen. Er stellte das Thema „Vertrauen in Gott“ in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. „Wie ist er denn so? Kann man mit ihm reden? Hat er Geduld, Zeit für Menschen, ist er nachtragend?“, fragte er und meinte damit Gott selbst. Mit ganz unterschiedlichen Erfahrungen kommen Menschen in einer Gemeinde zusammen. Für ihn als Pfarrer sei seine offizielle Einführung, in der evangelischen Kirche auch Installation genannt, ein Anlass hinzuschauen, wie denn es denn um sein Gottesbild bestellt sei. „Er ist ein Chef, der hinter mir steht, der mich der Gemeinde zumutet und umgekehrt.“ Das sei aber noch immer keine Antwort darauf, wie Gott denn nun wirklich sei. Eine Charaktereigenschaft Gottes machte Pfarrer Schricker am Beispiel der Exodus-Geschichte des Volkes Israel fest. „Gott gibt nie auf. Gott gibt niemand auf.“ Er führte sein Volks aus der Sklaverei in Ägypten und als sie längere Zeit auf Mose, den Mittler zwischen Gott und den Menschen warten mussten, der auf dem Berg Sinai verschwunden schien, schufen sie sich ein Goldenes Kalb. „Sie haben zu lange nichts von Gott gehört.“ Wie das denn mit den Menschen heute sei, fragte Pfarrer Schricker.
Welche goldenen Kälber kreiieren sich die Menschen selbst? Die Menschen heute seien genauso halsstarrig, eigensinnig und stur wie die Menschen damals. „Lange nichts von Gott gehört, ich mache eigene Pläne, weiß selbst wo es lang geht“, sagte Pfarrer Schricker. Ein Blick in die Welt zeige, dass Gott häufig nur das I-Tüpfelchen im Leben sei. „Mal Gottesdienst feiern, wenn es nicht hilft, schaden tut es auch nicht.“ Doch so sei Gottesbeziehung nicht gemeint. Gott habe sich unverrückbar mit den Menschen verbunden, weil er wisse, dass die Menschen ohne Orientierung auf ihn im eigenen Chaos unter gehen. „Das kann und will Gott nicht mit anschauen.“ Gott gebe niemand auf, das heißt aber, dass die Menschen gefordert seien, ihr Herz und ihren Verstand ganz auf Gott auszurichten, ihm zu vertrauen, dass er im Leben das sagen habe. „Nicht ein bißchen goldenes Kalb und ein bißchen Jahwe.“ Gott sage: „Wenn ihr Leben wollt, dann geht an meine Hand. Der Auferstandene will der Mittelpunkt deines Lebens sein“, lud Pfarrer Schricker ein, sich auf diese Gott einzulassen, der auch dann weiter helfe, Halt und Orientierung gebe, wenn es mit dem Goldene Kalb nicht mehr weitergehe.
In verschiedenen Grußworten wurde Pfarrer Schricker beglückwünscht und begrüßt. Bürgermeister Udo Baumann bezeichnete Pfarrer Schricker als einen „von Gott berufenen Menschen“, er sei bevollmächtigt, gesegnet und gesendet.“ Baumann dankte Pfarrer Schricker für die gelebte Ökumene in Bischofsheim und das gedeihliche und fruchtbar Miteinander der Kirchengemeinden mit der politischen Gemeinde.+++