Neuer Feuerwehrführung: WEINBÖRNER löst WEJDA ab - viel Lob für Leistungen

Die diesjährige Jahreshauptversammlung aller Feuerwehren der Gemeinde Hosenfeld stand ganz im Zeichen der Verabschiedung des Gemeindebrandinspektors (GBI) Bernd Wejda und dessen Stellvertreter Peter Schöppner. Nach 20 Jahren erfolgreicher Dienstzeit standen sie für eine Neuwahl nicht mehr zur Verfügung. Von der Versammlung wurde Elmar Weinbörner (Hosenfeld) als GBI und Matthias Erb (Pfaffenrod) als Stv. GBI gewählt.

Der ausscheidende GBI Bernd Wejda konnte zu seinem letzten Jahresbericht verkünden, dass im vergangenen Jahr die Mitgliederzahlen in der Gemeindefeuerwehr gestiegen sind. Insgesamt sind in den Ortsteilen der Gemeinde 925 Mitglieder gemeldet. Hiervon sind 200 Personen im aktiven Dienst in den acht Wehren vor Ort für die Sicherstellung des Brandschutzes tätig. Dies entspricht einer Steigerung von acht Personen gegenüber dem Vorjahr. Landesweit ist ein Rückgang der Mitgliederzahlen in den Einsatzabteilungen zu beklagen, daher ist dieser Trend besonders erfreulich.

Insgesamt wurden die Wehren zu 87 Einsätzen in 2007 alarmiert. Da im Vorjahr lediglich 54 Einsätze zu bewältigen waren, entspricht dies einer Steigerung von über 60 Prozent. Die Einsätze gliedern sich in 10 Brand-, 72 Hilfeleistungseinsätze und fünf Fehlalarme auf. Die Vielzahl der Hilfeleistungseinsätze ist auf den Orkan „Kyrill“ im Januar 2007 zurückzuführen. Wie gefährlich der Einsatzdienst bei so einer Unwetterlage für die ehrenamtlichen Kräfte werden kann, konnte man bei einem Einsatz im Gieseler-Wald feststellen. Nur durch Umsicht einiger Feuerwehrkameraden blieb es bei Schäden am Feuerwehrfahrzeug. Als ein Baum auf ein im Einsatz befindliches Fahrzeug stürzte, konnten sich die Einsatzkräfte gerade noch rechtzeitig in Sicherheit bringen. Dies verdeutlicht wiederum, dass die ehrenamtliche Tätigkeit nicht als selbstverständlich angesehen werden kann. Die Einsatzkräfte begeben sich teilweise selbst in Gefahr, um anderen Mitbürgern in der Not zu helfen.

Alles abverlangt wurde den Feuerwehren auch bei drei Abstürzen bzw. Notlandungen von Kleinflugzeugen im Gemeindegebiet. Der Gefahr von Flugunfällen war man sich aufgrund des Flugplatzes Jossa in der Vergangenheit schon bewusst, jedoch waren in den letzten 30 Jahren derartige Unfälle nicht zu verzeichnen gewesen.

An Ausbildungsdienst wurden bei 212 Übungen insgesamt 4.075 Stunden geleistet. Diese teilen sich in 156 praktische und 56 theoretische Ausbildungseinheiten auf. GBI Bernd Wejda verwies darauf, dass die Anzahl der Ausbildungen gegenüber den Vorjahren rückläufig sei. Diesem Trend heißt es dringend entgegenzuwirken, damit weiterhin der hohe Ausbildungsstand der Einsatzkräfte gehalten werden kann.

Im Laufe des Jahres wurden drei Gemeinschaftsübungen durchgeführt. Besonders erwähnenswert hiervon ist die Räumungsübung im Altenheim „St. Elisabeth“ in Blankenau. Im Oktober wurde unter Mithilfe der Malteser Ortsgruppe Blankenau/Hainzell eine Evakuierung des Seniorenheimes durchgeführt. Anhand des vorhandenen Alarmplanes wurden die Bewohner in Sicherheit gebracht und einer Sammelstelle im Bürgerhaus Blankenau einer nachgehenden Betreuung übergeben.

An Lehrgängen wurden von den aktiven Feuerwehrangehörigen 19 Lehrgänge auf Kreisebene erfolgreich abgelegt und an 15 Lehrgängen an der Landesfeuerwehrschule in Kassel teilgenommen. Besonders erfreulich hierbei ist, dass zwei Personen einen zweiwöchigen Lehrgang zum Sanitäter in der Feuerwehr absolviert haben. Durch diese Ausbildung kann eine effiziente und zielorientierte Erstversorgung von Verletzten bereits durch die Feuerwehren vorgenommen werden, wenn man vor dem Rettungsdienst an der Einsatzstelle ist. Aufgrund der Entfernung von Hosenfeld zu Fulda kommt dies vor, wenn der in Kleinlüder stationierte Rettungswagen anderweitig im Einsatz ist.

Besonderes Lob des GBI Bernd Wejda galt der Jugendarbeit in den Feuerwehren. Aus dem Bericht des Gemeindejugendfeuerwehrwartes Steffen Wehner war zu entnehmen, dass die Mitgliederzahl im vergangenen Jahr um 23 Personen auf insgesamt 114 Jugendliche gesteigert werden konnte. In den nächsten zwei Jahren werden insgesamt 40 Jugendliche das Alter erreichen, so dass sie in den aktiven Einsatzdienst wechseln können. Diese Personen gilt es nun in die Einsatzabteilungen zu integrieren, damit der Fortbestand der Feuerwehren auch zukünftig gesichert werden kann.

Insgesamt wurden in den Jugendfeuerwehren 1.288 Stunden feuerwehrtechnische und allgemeine Jugendarbeit geleistet. Zu diesen Tätigkeiten kommen noch insgesamt 37 Tage an Zeltlagerteilnahmen, Jugendfreizeiten und Ausflugsfahrten hinzu.

Insgesamt konnten in der Versammlung 19 Feuerwehrangehörige aufgrund ihrer abgelegten Lehrgänge und der dazugehörigen aktiven Dienstzeit in einen höheren Dienstgrad befördert werden. Unter anderem wurden vom Gemeindebrandinspektor Michael Knoth (Hainzell) und Michael Hartung (Hosenfeld) zum Löschmeister und David Hasenauer (Hosenfeld) zum Hauptlöschmeister befördert.

Kreisbrandinspektor Stefan Schmidt nahm die Auszeichnung für 25-jährige aktive und pflichtgetreuen Dienst in der Feuerwehr vor. Das silberne Brandschutzehrenzeichen am Bande wurde an Hubert Kasseckert, Rainer Haberkorn (beide Jossa), Dirk Bolz, Frank Wehner, Andreas Honikel (alle Hainzell) und Wolfgang Jökel (Schletzenhausen) verliehen.

Nach 20 Jahren Führungstätigkeit an der Spitze der Gemeindefeuerwehr traten Bernd Wejda und Peter Schöppner nicht mehr zur Wahl als GBI bzw. Stv. an. Bei den Neuwahlen wurden Elmar Weinbörner (Hosenfeld) als GBI und Matthias Erb (Pfaffenrod) als Stv. GBI von der Versammlung neu gewählt. Beide sind momentan Wehrführer in ihren Heimatorten und damit bestens mit der Führungsarbeit in den Feuerwehren vertraut. In seiner Antrittsrede bekräftigte der neue GBI, dass die Führungsarbeit im Sinne der aus dem Amt scheidenden Personen weitergeführt werden soll.

Bürgermeister Bruno Block und GBI Elmar Weinbörner zeigten in einer Dankeslaudatio die Stationen der 20 Dienstjahre der scheidenden Führungskräfte nochmals auf. In dieser Zeit wurden zahlreiche Feuerwehrhäuser modernisiert bzw. neugebaut und unter anderem jedes Feuerwehrfahrzeug in diesem Zeitraum neu beschafft und in den Dienst gestellt.

Der Aufgabenbereich der Feuerwehr hat sich seit jener Zeit fast komplett verändert. Durch das persönliche Engagement der beiden wurden die Feuerwehren der Gemeinde Hosenfeld wesentlich geprägt, so dass Sie optimal für ihre zukünftigen Aufgabenbereiche gerüstet sind. Neben der Leistung in der eigenen Gemeinde haben sich Beide auch im Kreisfeuerwehrverband Fulda etabliert. Bernd Wejda ist weiterhin als Beisitzer im Vorstand des Kreisfeuerwehrverbandes vertreten und Peter Schöppner war lange Zeit Kreisausbilder für Sprechfunk, sowie Ansprechpartner für Florix, einer EDV Anwendung für die Feuerwehren. Als Zeichen der Anerkennung wurden ihnen seitens der Gemeinde, sowie von den einzelnen Ortsteilfeuerwehren Abschiedsgeschenke überreicht, die im Zusammenhang mit den Erlebnissen der letzten zwei Jahrzehnte stehen.

In seinen Grußworten an die Versammlung dankte Kreisbrandinspektor Stefan Schmidt für die gute Arbeit, die vor Ort geleistet werde. Um jedoch gute Arbeit leisten zu können, ist es erforderlich, dass die Feuerwehren optimal von der Gemeinde ausgerüstet und auch untergebracht werden. Bürgermeister Bruno Block forderte er dazu auf, dass er die Gemeindevertretung in naher Zukunft davon überzeugen soll, dass die Notwendigkeit der Erweiterung bzw. den Neubau des Feuerwehrhauses in Hosenfeld schnellstmöglich umgesetzt wird. +++