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Neues Regionalkonzept für Rhön-Grabfeld zur Bewerbung um EU-Förderung
13.12.14 - Die lokale Leader-Aktionsgruppe (LAG) Rhön-Grabfeld traf sich am Anfang Dezember im Kloster Wechterswinkel, um über ein zukunftsweisendes Strategiekonzept für die Region zu diskutieren und zu beschließen. Mit neuen Themen und Zielen wollen Landkreis, Kommunen und die LAG mit ihren vielen privaten Mitgliedern in die nächste EU-Förderperiode 2014 bis 2020 eintreten. Unter großem Beifall wurde das regionale Konzept einstimmig verabschiedet. Damit kann sich die LAG Rhön-Grabfeld bis Jahresende 2014 um die Teilnahme an gleich zwei EU-Förderprogrammen bewerben, nämlich als Leader-Region um die Leader-Förderung und als Region für die Stadt-Umland-Entwicklung um das EFRE-Paket (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) zur Städtebauförderung.
Die stellvertretende Vorsitzende der LAG Rhön-Grabfeld, Frau Bürgermeisterin Birgit Erb aus Oberelsbach, welche bereits als Kreisvorsitzende des Bayerischen Gemeindetages die Interessen aller Landkreisgemeinden vertritt, begrüßte im Namen des an diesem Abend verhinderten 1. Vorsitzenden, Landrat Thomas Habermann, etwa 60 Mitglieder der LAG Rhön-Grabfeld und Gäste von verschiedenen Fachbehörden im Kloster Wechterswinkel. Sie erklärte die Bedeutung der öffentlichen Fördermittel für die Zukunft der Region und des ländlichen Raums. Wichtig sei es, auf allen Ebenen zusammenzuarbeiten, um mit zukunftsweisenden Maßnahmen und Projekten die Region vor den negativen Auswirkungen des demographischen Wandels zu bewahren.
Viel werde dazu schon getan, neue Ideen gelte es zu verwirklichen. Leader-Manager Wolfgang Fuchs lobte die bisherigen Entwicklungen in Rhön-Grabfeld, das Engagement der zahlreichen Akteure und die guten Ideen für neue Projekte, die für die nächste Zeit schon vorliegen. Ein Beispiel für gut eingesetzte Fördermittel sei auch der heutige Versammlungsort, das Kloster Wechterswinkel war mit Leader-Mitteln gefördert worden, private Förderprojekte seien aber ebenfalls verwirklicht worden. Er ermunterte die Anwesenden, weiter an den Projektideen zu arbeiten, damit Förderanträge bald gestellt werden könnten.
Im Evaluierungsbericht über die vergangene Leader-Förderperiode wird nicht nur eine Zahlenbilanz gezogen. Er gibt auch Hinweise darauf, mit welchen Themen und Zielsetzungen sich die Region in den nächsten Jahren auseinandersetzen möchte, um im ländlichen Raum wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Ergebnisse wurden in das neue Strategiekonzept eingearbeitet, es nennt sich „Lokale Entwicklungsstrategie mit Integrierten räumlichen Entwicklungsmaßnahmen der LAG Rhön-Grabfeld“. Ursula Schneider betonte, dass bei der Erstellung stets der unmittelbare Nutzen zur Umsetzung in die Praxis im Vordergrund stand. Die vielen Projektideen, die in den letzten Monaten von Kommunen, Vereinen und privaten Trägern bei ihr eingereicht wurden, wurden unter Berücksichtigung des Gemeinschaftsgedankens eingearbeitet und verschiedenen thematischen Entwicklungszielen zugeordnet.
Die Hauptziele der neuen gemeinsamen Zukunftsstrategie sind demnach, dem demographischen Wandel zu begegnen, die Lebensqualität vor Ort und die Attraktivität der Region zu stärken, den Wirtschaftsstandort zu sichern und dabei Natur und Klimaschutz im Einklang mit den Zielen des Biosphärenreservates Rhön zu berücksichtigen. Die Einbindung dieser Ziele stellte alle Beteiligten vor große Herausforderungen, daraus ein schlüssiges Gesamtkonzept zu entwerfen. Dabei wurde auch darauf geschaut, ob sich die geplanten Projekte später für eine Leader-Förderung oder für die Städtebauförderung (EFRE) eignen könnten.
Nun ist das Strategiekonzept für Rhön-Grabfeld fertig und wurde von der Versammlung unter großem Beifall einstimmig verabschiedet. Bis Jahresende wird mit diesen Unterlagen die Bewerbung für die neue EU-Förderperiode bei den zuständigen Stellen im Amt für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten und im Innenministerium eingereicht, um eine erneute Anerkennung als Leader- und EFRE-Region für die EU-Förderperiode 2014 bis 2020 zu erreichen. Der Abschluss des Anerkennungsverfahrens für alle Leader- und EFRE-Regionen in Bayern wird für das erste Quartal 2015 erwartet. Rhön-Grabfeld hat sicher gute Chancen, wieder dabei zu sein, betonten Birgit Erb und Ursula Schneider. Neue Projektideen seien daher auch in der Zwischenzeit jederzeit willkommen.+++