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FULDA Weniger ist mehr

Lebensmittelverpackung: Verbraucherzentrale will mehr Forschung, Kontrolle und Schutz

09.01.15 - Verpackungen schützen Lebensmittel, aber sie belasten gleichzeitig die Umwelt und können in kleinen Mengen eine Vielzahl von Stoffen an das verpackte Produkt abgeben. Es gibt zwar rechtliche Regelungen zu den Rückständen aus Verpackungsmaterialien, bezüglich der gesundheitlichen Risiken vieler Inhaltsstoffe sind aber selbst Experten häufig überfragt. Die Verbraucherzentralen fordern daher mehr Forschung, Kontrolle und Transparenz hinsichtlich der eingesetzten Materialien und deren Sicherheit. Gleichzeitig müssen Verbraucher klare Informationen zur sicheren Handhabung bekommen. „Ein guter Vorsatz für das neue Jahr wäre, möglichst viel Unverpacktes zu kaufen und damit der Umwelt und sich selbst zu dienen“, rät Andrea Schauff, Lebensmittelexpertin der Verbraucherzentrale Hessen.

Verpackung ist in vielen Fällen sinnvoll und kann dazu beitragen, dass Lebensmittel länger halten und damit weniger im Müll landet. „Häufig trifft jedoch ein sehr hoher Verpackungsaufwand auf wenig Inhalt“, beanstandet Schauff. So liegen beispielsweise wenige hauchdünne Wurstscheiben aufgefächert in einer großen Plastikhülle oder einzeln verpackte Süßigkeiten stecken nochmals in einem separaten Beutel. Die Verbraucherzentrale Hessen rät Verbrauchern, unnötig aufwendigen Verpackungen die Rote Karte zu zeigen.


Kritische Punkte im Umgang mit Verpackungen:

• Immer mehr Lebensmittel werden zum direkten Erhitzen in der Verpackung angeboten. Wer darauf nicht verzichten mag, sollte aus Sicherheitsgründen die Angaben auf den Verpackungen, zum Beispiel Temperatur und Wattzahl, beachten.
• Zunehmend befinden sich aktive Elemente wie Absorber in Verpackungen, über die Verbraucher nichts erfahren. Die Einlagen saugen zum Beispiel Fleischsaft auf, um die Haltbarkeit zu verlängern. Sind sie vollgesogen, können sie verkeimen.
• Viele Tipps, die etwa in Internetforen von selbst ernannten Experten gegeben werden, führen zu unnötigen Risiken: Das gilt zum Beispiel für die Wiederverwendung von Kunststoffverpackungen, die nicht für die Befüllung mit heißen Lebensmitteln geeignet sind, oder das Hähnchengrillen auf einer Bierdose.
• Die Verbraucherzentralen wollten im Rahmen einer Befragung von Herstellern und Händlern mehr zur Sicherheit ihrer Verpackungen wissen. Das Ergebnis: Nur wenige Firmen waren zu Auskünften bereit und stellten kaum aussagekräftige Dokumente zur Verfügung. Das deckt sich in Teilen mit den Erfahrungen der Überwachungsbehörden.

Verbraucher erwarten hingegen sichere Verpackungen. Hier ist die Politik in der Pflicht, Rahmenbedingungen für strenge Sicherheitsanforderungen zu schaffen und effektive Kontrollen von Schadstoffen in Verpackungen sicherzustellen. Verbraucher müssen darüber hinaus für die Gefahren eines unsachgemäßen Einsatzes von Verpackungen sensibilisiert werden.

Die Verbraucherzentralen informieren derzeit mit einem kostenlosen Faltblatt und in Vorträgen zum Thema Lebensmittelverpackungen. Das Informationsangebot wird laufend weiter ausgebaut.+++


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