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FULDA Letzte Chance, einen Schatz zu heben

Geführte Ausstellung Verena PFISTERER letztmalig im Vonderau Museum

11.01.15 - Ein Schatz ist zu heben. Er liegt ziemlich versteckt im Obergeschoss des Vonderau Museums in Fulda - man erreicht ihn erst, wenn man durch die gesamte Dauerausstellung gewandert ist. Doch dann eröffnet sich dem Betrachter eine einzigartige Welt: bunt , skurril, phantastisch und von solcher Heiterkeit, dass man sie von den Exponaten aufnimmt und noch lange nachwirken lassen kann. "Lebensspuren einer Künstlerin" heißt die kleine, aber feine Werkschau über Verena Pfisterer, kuratiert von Dietrich Ebert und Helmut Kopetzky.

Die 1941 in Fulda geborene und 2013 verstorbene Verena Pfisterer war keine berühmte oder weithin bekannte Künstlerin. Doch die leider auf zu kleinem Raum gehängte Ausstellung ist so phantastisch, dass sie mehr Besucher und eine längere Dauer verdient hätte.

Am morgigen Sonntag-Nachmittag um 15 Uhr ist die letzte Gelegenheit, professionelle Hilfestellung bei der Annäherung an ihr Werk zu bekommen. Ihr Freund und wie sie selbst Mitglied des legendären Jungen Kunstkreises Dietrich Ebert führt Interessierte in das Werk und Leben dieser außergewöhnlichen Frau ein. 

Das Spektrum ist breit: von naturalistischen Ölgemälden aus den Anfängen bis zu verspielten und schnurrigen Objekten bildet die Ausstellung einen großen Spannungsbogen. Aus dem lesenswerten Katalog erfährt man, dass das Leben dieser Frau keineswegs so heiter und fröhlich war, wie es ihre Werke glauben machen. Ganz im Gegenteil war sie offenbar von tiefer Schwermut, Lebensangst und Todessehnsucht betroffen. "Ich habe fast ständig eine große herzabpressende Angst in mir .... Es ist das alles bloß, weil ich nicht richtig zu leben verstehe", heißt in in ihrem Tagebuch 1967.  Doch die ihre unerhörte Kreativität und Experimentierfreudigkeit muss auch eine Art Lebenshilfe und Therapie gewesen sein. "Phantasie als Fluchtraum" heißt die Überschrift des Katalogs über die märchenhaften Bezüge ihrer Kunst. "Verena hat zu meiner Freude zu einer eigenen künstlerischen Sprache gefunden, zu allein ihr gehörenden Formen, stilistisch unabhängig/ Spielt mit Leichtigkeiten und Kitsch, hin bis zum Frivolen... Man wird das irgendwann nachahmen", befand Franz Ehrhard Walther über seine JUKU-Gefährtin.

Ihre Einfälle waren offenbar Eingebungen: "Und dann tanzen und lachen in mir unzählbare quecksilbrige Ideechen und kreisen immer rund herum. Aber ich schwöre, diese Ideechen sind nicht die meinigen. Ich nehme sie hin als Geschenk und greife die sanftfarbigsten heraus", schreibt sie in "Frühlingshinterhof" 1962. 

Lassen Sie sich die Begegnung mit dieser Künstlerin nicht entgehen - es lohnt sich. Die Ausstellung ist nur noch bis zum 18. Januar 2015 geöffnet.+++Carla Ihle-Becker

 

 

 

Kurator Dietrich Ebert war Freund und Weggefährte Pfisterers seit dem Jungen Kunstkreis ...


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