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Rund 40 Altenschlirfer trafen sich zur spontanen Kurzdemo gegen die Biogasanlage. - Foto: Privat

HERBSTEIN Bürgermeister: "Ein starkes Stück"

Bebauungsplan von Biogasanlage sorgt für Stunk im Dorf

26.01.15 - Sie ist laut, sie stinkt, sie zieht unnötig viel Verkehr in die Ortsmitte und gefährdet zudem noch die Gesundheit der Anwohner. So denken die Altenschlirfer Bürger über eine Biogasanlage – die sogenannte „Schleerfer Biogas 2.0 KG“ - die in unmittelbarer Nähe zur Altenschlirfer Dorfgrenze errichtet werden soll. Laut Herbsteins Bürgermeister Bernhard Ziegler stünde die künftige Anlage laut Plan nur 250 Meter von den Anwohnern entfernt. 321 der 450 Einwohner des Herbsteiner Ortsteils Altenschlirf gaben ihre Unterschrift gegen den Bau der Anlage. Bürgermeister Ziegler kritisiert die mangelnde Transparenz von Seiten der Planer und des Investors - das ergab ein Telefonat mit OSTHESSEN|NEWS am Montagmittag.

Zusätzlich zur Biogasanlage soll noch eine Kompostierungsanlage erbaut werden, von der die Altenschlirfer Bürger erst an einem Informationsabend am 13. Januar 2015 auf Nachfrage in Kenntnis gesetzt wurden. „Das ist ein starkes Stück, von der Kompostierungsanlage war vorher nie die Rede“, so Ziegler.

Ziegler vermutet, dass bisher noch kein Betreiber für die Biogasanlage gefunden wurde. „Seriöse Betreiber sind daran interessiert, in die Öffentlichkeit zu gehen und die Betroffenen aufzuklären.“ Sein Ziel ist es, verstärkt in den Dialog mit Planern und dem künftigen Investor zu treten, um mögliche Alternativen zum Anlagenstandort abzuwägen.

Als „Stachel im Fleisch der Altenschlirfer“ bezeichnete Ziegler eine brachliegende Biogasanlagen-Bauruine, die sich bereits im näheren Umfeld befindet. Laut damaligem Betreiber sei die Wirtschaftskrise in 2008/2009 Schuld für den ungeplanten Baustopp gewesen. Der Herbsteiner Bürgermeister vermutet aber, dass das Projekt von Seiten des Betreibers zu knapp kalkuliert war. Zwar versicherte der zuständige Projektierer Hans-Werner Bieder an oben genanntem Informationsabend, dass eine entsprechende Summe laut Vertrag sichergestellt sei, die Büger sind jedoch skeptisch und möchten keine weitere Bauruine in ihrem unmittelbaren Umfeld haben.

Eine neu gegründete Bürgerinitiative kritisiert den Rückgang der Lebensqualität im Ort durch den Bau der Biogasanlage. Für den Tourismus stelle sie eine Gefahr dar, eine Brand- und Explosionsgefahr sei nicht auszuschließen, der Verkauf von Bauplätzen könne zurückgehen und durch die Belieferung durch LKW’s könnte das Verkehrsaufkommen deutlich steigen. Ziegler sieht die Anlage zwar nicht als direkte Gefährdung für den Tourismus und den Verkauf von Bauplätzen, ist vom Bau der „Schleerfer Biogas 2.0 KG“ aber nicht wirklich überzeugt: „Teile unseres Parlaments waren euphorischer, ich sehe das Projekt sehr kritisch.“

Wann, und ob es zum Bau der Anlage kommt, konnte Ziegler noch nicht sagen. Der Bebauungsplan könnte jedoch bereits März beziehungsweise April rechtskräftig werden.(km)+++


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