Kein Telefon, keine Kasse, aber umso mehr viel Spaß in KUTSCHERSCHÄNKE

27.01.15 - Es war ein historischer 28. Prinzenstammtisch am Montagabend in Petersberg bei Fulda. 38 Tollitäten - so viele wie noch nie - trafen aufeinander. Sie hatten Spaß und plauderten über die schönen Zeiten der Vergangenheit. Der Einheitsprinz Olaf Denticus (Sersch) der 74. von Fulda traf auf den Prinz der Grenzöffnung vor 25 Jahren: Prinz Ludwig Balkus Fuldensis (Mahr) - der 49. von Fulda. Die honorige Gesellschaft traf sich, wie immer, an einem ganz besonderen Ort: in der Kutscherschänke - einer Raucherkneipe, ohne Telefon, ohne Kasse, ohne Öffnungszeiten. Sie gehört den Ex-Prinzen Willi und Matthias "von der Schaumburg" (Heurich). Hier treffen sich einmal im Jahr alle Ex-Prinzen von Foll. 

"Auf diesen Abend habe ich mich ganz besonders gefreut. So viel Pelz an der Kappe ist nur äußerst selten auf so engem Raum", sagte der amtierende Prinz Olaf Denticus, der mit seinen "Adjus" Andreas Muhl und Karsten Quell gern gesehener Gast war. Natürlich waren auch Ordonanz Franky Thiemann und Zero Michael Rutkowski dabei. Nur Prinzenmariechen Sofia Alexiou fehlte. Sie liegt mit Fieber im Bett.

"Weißt Du noch ... damals." In der traditionsreichen Kutscherschänke werden  mindestens einmal im Jahr schöne Erinnerungen wach. Es gibt ein Erinnerungsfoto, ein gutes Essen, etwas zu trinken, Orden, Ehrungen und jede Menge Weisheiten. Viele schwelgen in den Erinnerungen von Jahren oder gar Jahrzehnten. Es ist der exklusivste Termin in jeder Kampagne: der Prinzenstammtisch der Fuldaer Karnevalgesellschaft (FKG). Neben diesem Treffen gibt wohl keinen anderen Termin an dem soviel "fuldische Fastnacht" gleichzeitig zusammenkommt. Ein Original ist Günther Elm, der immer wieder mit Mundart alle zum Lachen bringt. "Alles Exe - unterschiedlich, aber einer Sache treu, der Fulder Foaset, froh und friedlich, traditionsreich - immer neu."

Organisiert wird der Abend traditionell von Rainer Gärtner. Sein Dank sandte er in diesem Jahr an das neue Präsidium mit Ex-Prinz Michael Hamperl (Logisticus) an der Spitze, den Chronisten Carlos Aha und den Haus- und Hoffotografen Wolfgang Habermehl. Es ist auch gute Tradition, dass der Ex-Prinz im 25. Jubiläumsjahr das Abendessen (von der Metzgerei Schneider, Fulda) spendiert. In diesem Jahr also Ludwig Mahr, der mit seiner Gattin Barbara kam. Und der Ex-Prinz  blickte auch zurück: "Der Rosenmontag damals war einmalig, denn er hatte wegen Sturm und Regen so gut wie gar nicht stattgefunden. Das brauchst Du mir nicht nachzumachen, lieber Prinz Olaf. Ich wünsche Dir und Deiner Mannschaft eine wunderschöne Kampagne." An den ins Wasser gefallene ROMO-Umzug erinnerte sich sogar der noch recht junge Ex-Prinz Jochen Köhler "vom Daunenreich". Das Wasser habe kniehoch im Prinzenwagen gestanden, so dass Löcher in den Holzwagen gebohrt werden mussten, beschrieb er im Gespräch mit OSTHESSEN-NEWS.

Ehrengast in diesem Jahr war Oberbürgermeister und Schirmherr der Fuldaer Foaset (seit 13 Jahren) Gerhard Möller. Für sein großes Engagement, die Liebe und das Herz für das älteste Heimatfest bekam er von Ehrenpräsident Gerhard Dechant den aktuellen ROMO-Orden mit dem Motto "Der Ball ist rund, die Foaset bunt". Verbunden war die Lobeshymne mit einem Wunsch. Bis zu seinem Ausscheiden aus dem OB-Amt am 14. August 2015 möge Möller einen Raum im Stadtschloss finden - für ein kleines Fastnachts-Museum. "Wir brauchen so eine öffentliche Schatzkammer, wie in Herbstein, Kitzingen und Mainz - um die schönen Sachen wie das Fastnachtskleid von Foaset-Legende Lilly Fahr oder das Kostüm von Oma Fine den Menschen zu zeigen", sagte Dechant.

Stundenlang lachten und feierten die Ex-Prinzen - und sie strahlten Freude aus. Ex-Prinz Willi von der Schaumburg war leider nicht dabei, ließ aber herzlich grüßen. Sein Sohn Matthias machte deutlich: "Diese Tradition hier ist ganz wichtig. Sie muss aufrecht erhalten bleiben." Es ist Zeitgeschichte, die in der Kutscherschänke geschrieben wird. (Christian P. Stadtfeld). +++