Archiv
Projekt an RIMS: Deutsche Schüler und Flüchtlinge nähern sich an - VIDEO
28.01.15 - Emine und Daniel sind beide 17 Jahre alt und Berufsfachschüler an der Richard-Müller-Schule (RIMS) in Fulda. Am Dienstag war für die beiden ein besonderer Tag: sie trafen auf junge Flüchtlinge, die seit ein paar Monaten in Deutschland leben. Obwohl sie mit Emine und Daniel zur Schule gehen, ist man sich kaum begegnet. "Man hat sich zwar mal gesehen, aber wir sagen uns nicht mal 'Hallo' oder haben miteinander zu tun. Heute treffen wir die Flüchtlinge und wollen sie näher kennenlernen", so Emine Bilici. Die Schüler und Lehrer der Richard-Müller Schule haben den "Tag gegen Rassismus" ins Leben gerufen, an dem die Begegnung stattfinden soll.
Die Jugendlichen, die Emine und Daniel kennengelernt hatten, haben eine harte Zeit hinter sich. Sie mussten aus ihrer Heimat fliehen und versuchen jetzt in Deutschland Fuß zu fassen. An der Richard-Müller Schule gibt es drei Intensivklassen, in denen die Flüchtlinge fast rund um die Uhr Deutsch lernen. Nun soll Ihnen auch der Zugang zu Gleichaltrigen vereinfacht werden. Das Zusammentreffen war zunächst noch sehr zögerlich, die Jugendlichen fanden sich erst nach und nach in kleinen Gruppen zusammen. Nachdem die erste Scheu überwunden war, unterhielten sich die Schüler über ihre Herkunft und ihre Hobbys. Die jungen Flüchtlinge erzählten zudem von ihrer Flucht nach Deutschland. "Wir wissen von den jungen Menschen nur das, was sie uns erzählen", so Beratungslehrer Matthias Diegelmann. "Die haben schlimme Zeiten hinter sich. Was sie auf der Flucht erleben, ist schon schlimm. Hier sind auch junge Frauen dabei, die Furchtbares erlebt haben. Das können wir gar nicht alles auffangen, diese Traumata. Wir können nur da sein."
Die Schüler werden in Zukunft einmal pro Woche zusammen unterrichtet werden. Am Dienstag konnten die Jugendlichen bereits ihre erste Scheu überwinden und lernten sich kennen. "Da bekommt man schon Gänsehaut, wenn man hört, was die so alles hinter sich haben", so Berufsfachschüler Daniel Bergen. "Aber die sind so nett und ich kann mir auch vorstellen, einmal privat was zu unternehmen."
Wenn die Jugendlichen sich nicht nur im Unterricht, sondern sogar privat treffen, dann hat das Projekt der Richard Müller Schule tatsächlich funktioniert und Integration ist für die Schüler mehr, als nur ein Fachwort.
Das Video zum Artikel gibt es per Mausklick auf osthessentv. (ba) +++