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![Mit „Darius II“, einem Highland-Bullen, kam der Champion 2015 aus dem Betrieb Wolfgang Richter, Sinntal](https://oshessen-news.b-cdn.net/images/15/02/xl/150201-10-273-darius-ii-hessenchampion.jpg?crop=1280,615,0,81&width=728)
Beim 29. Fleischrindertag knapp 280 Tiere aufgetrieben - Auktion brachte 225.200 Euro ein
02.02.15 - „Diese Bühne hier und heute ist wichtig. Nur mit Präsentation, Austausch und Wettbewerb können wir uns verbessern“, so Landwirtschaftsoberrätin Simone Sandt, die zuständige Referentin für Tierzucht im Hessischen Landwirtschaftsministerium in ihrem Grußwort zum 29. Fleischrindertag am Samstag in der Hessenhalle. Sie betonte dass die Weidewirtschaft mit Rind, Schaf und Ziege in Hessen Tradition habe. Dabei leiste die Fleischrinderzucht und Mutterkuhhaltung einen entscheidenden Beitrag zu einer extensiven standortangepassten Bewirtschaftung und damit zum Erhalt schützenswerter Lebensräume und Arten. Die Hessische Landesregierung verfolge mit Nachdruck das Ziel, das in seiner Fläche aber auch Artenvielfalt bedrohte Grünland zu schützen. Sie ging dann auf das neue Agrarumweltprogramm „HALM“ ein und stellte fest, dass alle Programmteile gut nachgefragt seien. Als erfreulich bezeichnete sie, dass die Förderung der extensiven Grünlandbewirtschaftung einen beachtlichen Zuwachs aufzeige. Rund 185 Millionen Euro würden in den nächsten fünf Jahren für die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen aufgewendet. Ein weiterer Schwerpunkt sei, der Wunsch der Verbraucher nach regional erzeugten Lebensmitteln. „Wir werden deshalb die hessische Kompetenz in der Regional- und Direktvermarktung stärken“, betonte Frau Sandt abschließend.
Nach der Ansprache der Vertreterin aus dem Landwirtschaftsministerium wurde dann das Geheimnis gelüftet: Der „Hessen-Champion 2015“ der Fleischrinder kommt mit dem Highland-Bullen „Darius II“ vom Betrieb Wolfgang Richter (Sinntal). Insgesamt war beim 29. Fleischrindertag wieder eine breite Palette hessischer Fleischrinderhaltung und –zucht eindrucksvoll präsentiert worden. Wieder knapp 280 Schau- und Auktionstiere sowie Demonstrationsgruppen der Rassen Charolais, Limousin, Angus, Blonde d` Aquitaine, Fleckvieh-Fleisch, Galloway, Highland, Rotes Höhenvieh, Hereford, Wels Black, Aubrac und Zwergzebu wurden vorgestellt und ihre individuellen Vorzüge heraushebend, sachkundig von den Preisrichtern kommentiert. Weit über tausend Besucher aus dem gesamten Bundesgebiet und aus dem angrenzenden Ausland waren gekommen und zollten den Züchtern in der Alsfelder Hessenhalle reichlich Beifall für ihre Leistungen.
Die Erfolge der heimischen Züchter wurden dann bei der Preisverleihung deutlich. So stellte der Betrieb Karl Wilhelm Becker (Kirtorf) mit „Veronika“ die Siegerkuh beim Roten Höhenvieh und Ulrich Pflanz (Schlitz) mit „Gloria“ die Siegerkuh Limousin. Ulrich Pflanz erhielt außerdem noch je einen 1b und 1f-Preis für „Ute“ und „Juka“. Für Matthias Urbach (Wahlen) erhielten „Luisa“ und „Mia“ je einen 1b-Preis und „Diego“ einen 1c-Preis beim Fleisch-Fleckvieh. Der Betrieb Markus Rahn (Bobenhausen) errang mit „Lie“ und „Fiona“ ebenfalls beim Fleisch-Fleckvieh einen 1b- und 1e-Preis. 1c- und 1d-Preise gingen noch an die Züchter Artur Ruppel und Andreas Wuertz (beide Schotten) sowie ein weiterer 1c-Pries an Friedrich Eick (Alsfeld) und an die Scheuermann und Aschleich GbR (Homberg).
Insgesamt waren acht Züchter mit über einem Dutzend Tieren aus dem Vogelsberg vertreten. Sehr erfolgreich waren wiederum die Züchter aus der Rhön. Bei der Rasse Limousin stellte Stefan Kohlmann (Eiterfeld) mit „Faignant“ den Sieger Bullen und mit „Leana“ die Reservesieger Kuh. Für „Faignant“ erhielt er die Silberne Plakette der Bundesanstalt Landwirtschaft und Ernährung und für „Leana“ die Silberne Plakette der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Rinderzüchter (ADR). Für „Falco“, „Elkona“ und „Celine“ bekam der Züchter noch weitere 1b- und 1c-Preise und war damit der erfolgreichste Züchter aus der Rhön. Mit Nicole Eigenbrod kam eine weitere Züchterin aus Eiterfeld, die mit „Nils“ den Siegerbullen der Rasse Charolais stellte und dafür die Bronzene Plakette der ARD erhielt. Judith Bock, ebenfalls aus Eiterfeld, stellte mit „Catoriona“ und „Isla“ die 1a- und 1b-Tiere bei den Galloway-Jungrindern. Die Züchter Edmund Hohmann und Wigbert Jost vervollständigten mit weiteren vier Platzierungen den Erfolg der Eiterfelder Fleischrinderzüchter. Wilfried Müller (Großenlüder) war „Fienchen“/1b-Preis, „Luzie“/1b-Preis und „Larissa“/1c-Preis beim Fleischrindertag vertreten.
Tiere waren außerdem von den Betrieben Andreas Grob (Tann), Hans Hildenbrand und Friedhelm Simon (beide Steinau), Reinhard Kreß (Kalbach) und Claus Knacker (Ehrenberg) aufgetrieben. Bei der anschließenden Auktion wurden 80 Tiere verkauft. Auktionator Christian Sölzer erzielte dabei die stolze Summe von 225.200 Euro und damit 3.450 Euro mehr wie im Vorjahr. Den höchsten Preis erzielte bei den männlichen Tieren ein Angus-Bulle mit 5.200 Euro. Bei den weiblichen Tieren bezahlte ein Züchter aus Sachsen für ein Wagyu-Rind, eine Rinderrasse japanischen Ursprungs und das teuerste Hausrind der Welt überhaupt, stolze 8.000 Euro. Der Durchschnittspreis lag insgesamt bei 2.815 Euro, im Vorjahr 2.810 Euro. ++gr++
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Mit „Faignant“ stellte Stefan Kohlmann den Sieger Bullen der Rasse Limousin ... Fotos: Dieter Graulich
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Hochbetrieb herrschte in den Stallgassen, denn hier konnte man die Schau- und Auktionstiere hautnah ...
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Mit „Lie“ mit Kalb sicherte sich der Betrieb Markus Rahn (Bobenhausen) einen 1b-Preis Fleisch-Fleckvieh ...