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robbe Modellsport ist pleite - Traditionsunternehmen meldet Insolvenz an
09.02.15 - Das Grebenhainer Traditionsunternehmen robbe Modellsport ist zahlungsunfähig. Am vergangenen Freitag hatte die Kommanditgesellschaft, ebenso wie die Beteiligungsgesellschaft beim Amtsgericht Hanau einen Insolvenzantrag gestellt. Der vorläufige Insolvenzverwalter ist Rechtsanwalt Mirko Lehnert von der Kanzlei Schiebe und Collegen aus Darmstadt. Er hat nun die Verantwortung über die Zukunft des über 90 Jahre alten Unternehmens und der gut 100 Mitarbeiter in Vogelsberg und Hanau.
Erst vor gut einem Jahr hatten Investoren Teile des Unternehmensgruppe übernommen. Man hatte die starke Marktposition des Modellbauriesen erhalten und weiter ausbauen wollen. Kurz zuvor habe man sich von 27 Mitarbeitern trennen müssen (O|N berichtete - siehe Kasten auf der rechten Seite). Dennoch sieht der Insolvenzverwalter Mirko Lehnert gute Chancen für einen Verbleib von robbe Modellsport: "Die Rahmenbedingungen für eine Fortführung und Sanierung des Unternehmens stehen gut. Das Kerngeschäft von robbe ist gesund, jedoch wird das Unternehmen durch alte Verbindlichkeiten belastet", sagte Lehnert.
Das Unternehmen mit Sitz in Grebenhain und Hanau ist europaweit führend im Handel mit Modellsportartikeln und Zubehörteilen. Eigene Marken werden ebenso wie asiatische Produkte vertrieben. Deshalb soll der Betrieb während des Insolvenzverfahrens auch uneingeschränkt fortgeführt werden. "Ich werde an der Sanierung arbeiten und nach Investoren für das Traditionsunternehmen suchen - erste Anfragen für eine Übernahme von robbe gibt es bereits. So sollen möglichst alle 100 Arbeitsplätze in Grebenhain und Hanau erhalten bleiben", sagte der Insolvenzverwalter. Aufgrund der starken und vor allem günstigen Konkurrenz aus Fernost hatte das Traditonsunternehmen in den letzten Jahren immer wieder zu kämpfen.
Im letzten Jahr hatte das Unternehmen gut 25 Millionen Euro umgesetzt und die Weichen in Richtung Zukunft gestellt. So wurde das Vertriebsgebiet in den letzten Monaten ausgeweitet, um weiteres Wachstum zu ermöglichen. (Julius Böhm) +++