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Andreas "Besi" Beseler über seine bewegende Geschichte. - Fotos: Konstantin Müller

FULDA "Ich bescheiße einfach meine Krankheit"

Andreas "Besi" BESELER über seine Radsportkarriere trotz MS-Krankheit

14.02.15 - Es sind Geschichten die das Leben schreibt: Geschichten über Krankheit, den bloßen Lebenswillen, Freundschaft und in erster Linie Ehrgeiz, die Radsportler Andreas „Besi“ Beseler am Freitagabend im Fuldaer Move’n’Go Seminarhaus zum Besten gab. Der ambitionierte Sportler bekam im Jahre 1992 die Schockdiagnose: Multiple Sklerose. „Ich bescheiße meine Krankheit einfach“, so Besi zu den Fuldaer Zuhörern. Er hat einen Weg gefunden, um trotz schwerer Krankheit auch ohne Rollstuhl mobil bleiben zu können. Heute benutzt er das Fahrrad als Fortbewegungsmittel, nimmt an sportlichen Wettkämpfen teil und macht MS-Erkrankten in ganz Deutschland Mut, nicht dem eigenen Schicksal zu erliegen, sondern aktiv dagegen anzukämpfen. „Von heute auf morgen war ich plötzlich ein Pflegefall“, sagte Besi.

Ein Arzt habe Besi im Jahre 1992 zu einem Rollstuhl geraten. „Du bist doch so jung, vergiss den Rollstuhl und nimm dir einen Stock mit“, habe ihm der Verkäufer des Orthopädiegeschäftes damals geraten. Als ihn dann ein Freund ermutigte, wieder aktiv Sport zu betreiben, begann die Erfolgsgeschichte von Andreas. „Wie ein Kind musste ich damals wieder das Radfahren lernen. Sobald mein Freund mich losgelassen hat, bin ich hingefallen.“ Besi aber merkte, dass ihm das Training gut tut, seine Muskeln fordert und ihn wieder allmählich locker macht. Im Jahre 2006 begann seine Radsportkarriere. Damals nahm er erfolgreich beim Gerolstein-Tour-Festival teil und beendete als einer von zehn Radlern trotz Orkanartigen Stürmen die 210 Kilometer lange Strecke. Im Jahre 2011 stellte er sogar den Streckenrekord von 9:48 Stunden bis dato auf.

Freunde haben ihm dazu geraten, mit seiner Geschichte an die Öffentlichkeit zu treten. Im Jahre 2013 dann durchquerte er allein mit dem Rennrad auf fast 4000 Kilometern Kanada von Nord nach Süd. Täglich berichtete er auf seiner Website www.rad-statt-rollstuhl.de , wurde von einem Fernsehteam begleitet und machte immer mehr Menschen auf seinen unermüdlichen Kampf gegen die Krankheit aufmerksam.


Ein Jahr später dann rief Besi eine Benefiztour mit dem Namen „Besi & Friends“ ins Leben. Die Tour ging von Rodgau bei Frankfurt bis nach Barcelona. Bei der 1800 Kilometerlangen Strecke nahmen neben Besi 40 Hobbyradler, Profis und Fahrer mit Handicap teil um weiterhin die Aufmerksamkeit auf die folgenschwere Krankheit zu lenken und anderen MS-Erkrankten Hoffnung zu geben. Im Rahmen dieser Tour wurden über 55.555 Euro für die Nathalie Todenhöfer Stiftung zu Gunsten MS-Kranker gesammelt.

Im Anschluss an seinen Vortrag zeigte Besi den Anwesenden den ARD-Dokumentarfilm „Über den Berg“. Ein befreundeter Dokumentarfilmer hielt die Tour nach Barcelona in Bewegtbildern fest. Zu erreichen ist der Film unter  http://www.ardmediathek.de/goto/tv/24177992      (km)+++


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