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Am 10. März werden endlich große Namen der Festspiele 2015 präsentiert
19.02.15 - Jetzt ist es raus: In knapp drei Wochen werden den Kulturliebhabern endlich große Namen präsentiert. Das verkündete Stefan Pruschwitz, kaufmännischer Leiter der Bad Hersfelder Festspiele, am Mittwochabend auf der Sitzung des Ausschusses für Bildung und Kultur. So wird Intendant Dr. Dieter Wedel auf einer Pressekonferenz am Dienstag, 10. März, Einblicke in die Zusammensetzung des diesjährigen Festspielensembles geben. „Selbstverständlich wird zu diesem Termin ein Teil der wichtigsten Schauspieler zugegen sein“, versicherte der Marketing-Experte. „Fakt ist, dass sich das Ensemble immer weiter zusammenfügt.“ Probenstart sei für Mitte April geplant.
Derweil wartet die breite Öffentlichkeit nicht nur mit Spannung auf Namen, sondern auch auf die Preisgabe des oder der Stücke, die im Schloss Eichhof dargeboten werden, sowie auf die Familieninszenierung. „Zum Kinder- und Eichhofstück werden wir uns in den nächsten Tagen äußern“, offerierte Stefan Pruschwitz den Ausschussmitgliedern. In puncto einer zweiten Eichhof-Inszenierung befinde man sich momentan noch in Verhandlungen. Mit dem bisherigen Verlauf des Kartenvorverkaufs zeigte sich der 47-Jährige sehr zufrieden. Immerhin seien für Shakespeares „Komödie der Irrungen“, Kleists „Der zerbrochene Krug“ und das Musical „Cabaret“ bereits 40 Prozent des Ticket-Kontingents verkauft worden. „Klar muss ich eingestehen, dass der Kartenvorverkauf seit etwa einem Monat etwas rückläufig ist – die Theaterfreunde warten logischerweise auf Namen und auf das Rahmenprogramm, welche wir ihnen in Kürze präsentieren werden“, meinte der kaufmännische Leiter der Festspiele. „Das wird den Vorverkauf sicherlich wieder ankurbeln.“
Als besonders positiv erachtet er, dass die Bad Hersfelder Festspiele etliche neue Kunden gewinnen konnten. Der „Wedel-Effekt“ scheint zu wirken… Zudem habe sich das Sponsoren-Aufkommen im Vergleich zu der vergangenen Saison um mehr als verdoppelt. „Es geht voran“, bekräftigte Stefan Pruschwitz, der die Festspielsaison 2015 als ein Übergangsjahr begreift, aus dem alle Beteiligten ihre Erfahrung ziehen müssten. „Es liegt noch jede Menge an Arbeit vor uns.“
Problemfall Louis-Demme-Stadtarchiv
Jede Menge Arbeit kommt auf die Verantwortlichen des Louis-Demme-Stadtarchivs sowie auf die städtische Verwaltung zu. „In Sachen Archiv besteht mächtiger Aufholbedarf“, befand Johannes van Horrick, Leiter der Bad Hersfelder Bauverwaltung. Dem konnte Jutta Eckhardt, Freie Wirtschafts-Archivarin, die im Auftrag der Stadt eine Archivkonzeption entwickelt hatte, nur beipflichten: „Es gibt hier einiges zu tun.“ Hauptprobleme des Stadtarchivs seien zum einen die räumliche Enge und zum anderen die zu hohen Temperaturen und die zu niedrige Luftfeuchtigkeit, die dort vorherrschen. „Wenn im Magazin zwei ehrenamtliche Archivare und drei Besucher zeitgleich zugegen sind, setzt das den Papieren noch mehr zu“, urteilte die Spezialistin. „Eine Trennung von Magazin und Arbeitsbereich ist unumgänglich.“ Zudem würden sich in sämtlichen Räumlichkeiten, in denen die einzelnen Fachbereiche ihre alten Unterlagen einlagern, die Aktenberge nur so türmen. Überfüllung und Chaos lassen grüßen.
Im Detail sprach Jutta Eckhardt von circa 1.300 laufenden Metern im so genannten „Zwischen-archiv“. „Eine Fachkraft bräuchte etwa eineinhalb Jahre, um die Unterlagen zu bewerten, ob sie archivwürdig sind“, erläuterte sie den Mitgliedern des Ausschusses für Bildung und Kultur. „Anschließend müssten diese noch für das Archiv ordnungsgemäß aufbereitet und erfasst werden.“ An ein reguläres Arbeiten sei zurzeit nicht zu denken. „Es muss etwas passieren – und zwar dringend“, unterstrich Ausschussvorsitzender Dr. Thomas Handke. Johannes van Horrick versprach, mit der Hilfe der Archivkonzeption eine Beschlussvorlage zu erstellen, die den städtischen Parlamentariern pünktlich zu den Haushaltsberatungen im Herbst vorgelegt werden soll, damit die entsprechenden Mittel in das Zahlenwerk für 2016 einfließen können.
Auch Bürgermeister Thomas Fehling bemerkte mit Nachdruck, dass es wichtig sei, sich der Aufgabe zu widmen, wie man nachhaltig mit Schriftgut umgehe, um es zugänglich zu machen. „Die Entwicklung eines Archivierungssystems entpuppt sich als Mammut-Projekt, das aber extrem essenziell ist.“ Der Rathaus-Chef schlug vor, das Gespräch mit anderen Kommunen zu suchen, um eine kreisweite Lösung zu erzielen.
Hartmut Sippel, stellvertretender Ausschussvorsitzender, der sich seit langem mit der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten beschäftigt, in denen das Archivgut aufbewahrt und erhalten werden könnte, brachte zum wiederholten Mal das ehemalige Zollgebäude im Stiftsbezirk ins Spiel: „Der Umbau der Liegenschaft in ein Archiv ist ein reiner Denkanstoß meinerseits, den wir im Hinterkopf behalten sollten.“ Darüber, dass dringlichster Handlungsbedarf bestehe, waren sich alle einig. „Wir tragen eine geschichtliche Verantwortung für zukünftige Generationen“, resümierte Dr. Thomas Handke. (Stefanie Harth) +++