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FULDA Die Unternehmer der Zukunft

Hochschul-Ideenwettbewerb glänzt mit Innovation von Kopf bis Fuß

25.02.15 - Weg von der grauen Theorie mitten in die Praxis heißt es jährlich für einen Teil der Studierenden der Hochschule Fulda. Beim Ideenwettbewerb ist es an ihnen, eigene Geschäftsideen zu entwickeln und zwar nicht nur den kreativen Anteil, sondern auch Marketing- und Geschäftspläne drumherum anzudenken. Der Wettbewerb des Arbeitsbereichs Existenzgründung erfreute sich auch in seinem bereits fünften Austragungsjahr großen Zuspruchs.

41 Teilnehmer mit 31 Ideen hatten sich beworben. Zehn waren schließlich von einer Jury ausgewählt worden. Da eine der Projektgruppen verhindert war, stellten sich schließlich neun Projektgruppen mit ihren Ideen dem kritischen Publikum im Hochschulzentrum. Die Hälfte aller Fachbereiche war vertreten, vor allem aber Studierende aus technischen Fachbereichen und Ernährungswissenschaften stellten ihre Ideen vor. 

Den Wettbewerb gibt es zum einen, weil er Studierende motivieren soll, eigene Ideen zu entwickeln und möglicherweise zu einer erfolgreichen Existenzgründung weiterzuspinnen. Zum anderen ist er auch für die Region von Bedeutung, denn hier entstehen auch Innovationen für Unternehmen. Beiträge aus der Vergangenheit wurden weiterentwickelt, teilweise sogar bundesweit und international adaptiert. 

Prof. Thomas Köbberling moderierte die Veranstaltung

Fotos: Sabrina Ilona Teufel

Nadine Bader und Katrin Pfeiffer präsentierten ihre Gesellschaftsspiel From Farm ...

Drei der eingereichten Ideen, die am Mittwoch ausgezeichnet wurden, waren von der fünfköpfigen Jury ausgewählt worden, eine wurde mit dem Publikumspreis ausgezeichnet. Um ihre Idee vorzustellen hatte jede Projektgruppe zwei Minuten Zeit. Keine Power Point-Präsentation, lediglich ein Bild und das eigene Auftreten, damit wollten die jungen Kreativen überzeugen.


Von Kopf bis Fuß kreativ

Knabberstangen aus besonderem spanischem Hefeteig, gefüllt mit unterschiedlichsten Leckereien stellte eine Gruppe aus dem Fachbereich Oecotrophologie vor. Sie sollen als alternativer Snack zur Brezel, als Feinkost-Snack,  in Bäckereien angeboten werden. Vegan, vegetarisch, oder auch für Menschen mit Laktoseintoleranz - die Füllung kann vielfältig variiert werden. Auch als Tiefkühlprodukt können sich die Projektentwickler "den neuen Lieblingssnack in Bäckereien" vorstellen. 

Für Spaß und Lernvergnügen soll das Planspiel "From Farm to Fork" sorgen. Das Gesellschaftsspiel zur nachhaltigen Ernährung haben Katrin Pfeiffer und Nadine Bader zum Zweck der Aufklärung und Bildung entwickelt. Die Spieler sollen beim Spielen ihr eigenes Handeln und ihre Ernährung reflektieren. 

Ein intelligentes Fußbodensystem stellte Renate Bachmann stellvertretend für den Entwickler Maximilian Wodrig vor, der am Mittwoch nicht anwesend sein konnte. Mittels einer Fußmatte, die durch Schritte erkennt, wann jemand das Haus betritt oder verlässt, soll die Energieversorgung von Häusern gesteuert werden. Verlassen alle Bewohner das Heim, sendet die Fußmatte ein Signal an die Stromversorgung und diese fährt herunter. Geräte wie Bügeleisen oder Herd, die vielleicht versehentlich angelassen wurden, werden dann automatisch ausgeschaltet. 

Renate Bachmann vetrat ihren Mitbewewohner und stellte das intelligente Fußbodensystem ...

Ein Versorgungs- und Präventionszentrum für chronisch kranke Menschen soll vor allem der individuellen Betreuung sowie der Entlastung von Kranken und Angehörigen dienen. Das Team "Random" präsentierte seinen Literator. Hinter diesem Namen verbirgt sich ein Programm, mit dem sich interaktive Bücher erstellen lassen. Durch Regler kann der Leser Faktoren wie Romantik oder Action in der Handlung eines Buches verändern. Autoren müssten dafür unterschiedliche Varianten ihrer Werke schreiben und so dem Leser die Möglichkeit geben, die Geschichte nach dessen Wünschen zu gestalten. 


Lebensnahe Idee

Sehr lebensnah zeigte sich die Idee einer Projektgruppe aus dem Fachbereich Oecotrophologie. Vier Studierende des ersten Fachsemesters entwickelten die "Schokoladenhaube zum glücklich werden". Oft stimme beim Backen das Zeitmanagement nicht, viele seien im Stress und die Lust am Backen ließe nach. Um dem entgegenzuwirken, entwickelten die Studierenden die Idee einer vorgefertigten Glasurhaube  aus Schokolade, die bereits in halbrunder Form verkauft wird. Nach dem Backen kann man diese auf die noch warmen Muffins legen und sie werden durch das automatische Schmelzen der Schokolade überzogen. Verschiedene Toppings und unterschiedliche Schokoladensorten sind angedacht. 

Mit Blick auf Seuchen und Krankheitswellen entwickelte eine Arbeitsgruppe ein Ebola-Kit. Dahinter verbirgt sich ein Ebola-Schutzanzug mit zugehörigen Utensilien. Soweit, so unspektakulär, könnte man meinen. Allerdings wird das Schutzoutfit fesch, indem man es in einem zugehörigen Shop modisch individuell gestalten kann. 

Ebenfalls um das äußere Auftreten dreht sich das Projekt "Digitaler Brillenbügel". Monja Heneka erzählte in ihren zwei Minuten von ihren eigenen Erfahrungen mit Brillen. Man kaufe sie meist schlicht, damit sie zu allen Outfits. Wolle man allerdings die Brille auf die Kleidung abstimmen, stoße man auf Grenzen. Damit jeder seine Brille individuell auf Anlass und Kleidung abstimmen kann, sollen ihre digitalen Brillenbügel per Chip und Computer mit unterschiedlichen Designs ausgestattet werden können. 

Abgestimmt wurde digital per Knopfdruck

Publikumssieger wurde die Schokohaube für Muffins

Die letzte Projektidee trägt den Namen "Festivalsurfer". Gedacht ist eine Online-Plattform, über die sich Festivalbesucher organisieren und austauschen können, um ihr perfektes Festivalerlebnis zu haben. Fahrgemeinschafte, Kontaktbörse und Kartentausch und -verkauf, das alles soll diese Plattform bieten. 

Eindeutig ganz vorn in der Gunst des Publikums stand die Projektidee Schokohaube. Möglicherweise setzte sich die Idee durch, da sie eben besonders lebensnah und die damit gelöste Problematik direkt nachvollziehbar ist. Professor Thomas Köbberling vom Fachbereich Oecotrophologie zeigte sich stolz auf seine vier Erstsemester. "Sie lernen von Anfang an schon unternehmerisches Denken und Handeln, das ist sehr wichtig", sagte er nach der Prämierung gegenüber OSTHESSEN|NEWS. Die Idee sei wohl eine, die jeder anwenden möchte, so erklärte er den Erfolg. 

Bei der Jury setzten sich drei sehr unterschiedliche Einfälle durch. Platz drei machte der digitale Brillenbügel und wurde mit 200 Euro prämiert. Auf Platz zwei landete die Schokohaube und das Team erhielt 300 Euro Preisgeld. Sieger des Juryentscheids wurde das intelligente Fußbodensystem. Für diese Entscheidung hatte die Jury einen Kriterienkatalog abzuarbeiten und schließlich spielte natürlich auch sie subjektive Meinung eine kleine Rolle. Entscheidend waren Team, Marketingmöglichkeiten, technische Umsetzung und erste Marktchancen. Mit Blick auf die Energiewirtschaft machte da das intelligente Fußbodensystem klar das Rennen. Renate Bachmann, die den eigentlichen Wettbewerbsteilnehmer vertrat, war überrascht über den Sieg. Ihre Freude sei groß, aber auch die anderen Ideen seien wirklich stark gewesen. Vielleicht ist der Sieg beim Ideenwettbewerb ja der erste Schritt ins Unternehmertum für die kreativen Köpfe der Hochschule. (Sabrina Ilona Teufel)+++

Monja Heneka (rechts) möchte individuelle, digitale Brillenbügel

Das Schoko-Team erhielt den Publikumspreis


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