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Dr. Dr. Christoph Herda und Dagmar Nigge demonstrieren einen modernen Desinfektionsapparat, der die Händedesinfektion mittels Sprühnebel weiter vereinfacht -

LAUTERBACH Handdesinfektion schützt

Krankenhaus Eichhof sagt Keimen den Kampf an

02.03.15 - Neben dem verstärkten Einsatz von Händedesinfektionsmitteln für Ärzte und Pflegepersonal wollen die Verantwortlichen im Krankenhaus Eichhof in Lauterbach mit der Aktion „no-hands" - einem Verzicht auf den konventionellen Handschlag zur Begrüßung - dem wichtigsten Überträger von Krankheitskeimen, den Händen, zu Leibe rücken.

„Nicht erst seit der jüngsten Grippewelle wissen wir, dass die gelernte Höflichkeitsform des Händeschüttelns bei der Übertragung von Krankheiten eine enorm große Rolle spielt. Die Hände kommen schließlich mit allem in Kontakt und verbreiten Keime und Bakterien, die besonders bei älteren, immungeschwächten oder frisch operierten Menschen zu gravierenden Infektionen führen können", erklärt der Ärztliche Direktor am Eichhof, Dr. Dr. Christoph Herda.

Gemeinsam mit der Hygienefachkraft Dagmar Nigge engagiert er sich dafür, dass Ärzte und Pflegepersonal nach jedem Kontakt mit Patienten die bereitstehenden Desinfektionsmittel nutzen und auch Besucher im Kampf gegen Noroviren, Influenzaviren, MRSA und Co. die neuen Desinfektionsautomaten, die das Krankenhaus Eichhof aufgestellt hat, intensiv nutzen. Hinweisplakate, die an exponierten Stellen angebracht sind, werben neuerdings für den Verzicht auf das traditionelle Händeschütteln und empfehlen stattdessen ein Lächeln. „Es ist zweifelsohne ein Tabubruch. Sich die Hände zu geben, ist eine gelernte Höflichkeitsform. Das streift man natürlich nicht so einfach ab", weiß der Mediziner. Er hofft dennoch darauf, dass das medizinische und pflegerische Personal auf den obligatorischen Händedruck verzichtet. „Wir müssen auf diesem Gebiet noch eine gehörige Portion Aufklärung betreiben und wünschen uns, dass Mitarbeiter, Patienten und auch die Besucher unseres Hauses Verständnis aufbringen", sagt Dr. Herda.

Für Dagmar Nigge gehören strenge Hygienevorschriften zum beruflichen Alltag. Als Hygienefachkraft im Haus schult sie regelmäßig das Personal, macht Begehungen auf den Stationen, beobachtet Abläufe im Umgang mit Patienten und weist darauf hin, wenn die Hände nicht korrekt gereinigt werden. „Es gibt eine Hygienekommission in unserem Haus, die den Desinfektionsmittelverbrauch genau unter die Lupe nimmt und bei einer mengenmäßigen Verringerung sofort reagiert und nach den Hintergründen forscht", erläutert die examinierte Krankenschwester.

Zusätzlich nimmt das Lauterbacher Krankenhaus mit allen Stationen an einem bundesweiten Benchmark-Vergleich des Robert-Koch-Instituts teil, welches den Desinfektionsmittelverbrauch pro Patient/pro Tag im Vergleich zu einer durchschnittlichen vergleichbaren deutschen Station ermittelt. Natürlich hat das häufige Desinfizieren für manche Menschen auch Nachteile. „Vor allem Mitarbeiter, die eine empfindliche Haut haben, können allergische Reaktionen zeigen. Da muss mit Hautpflegeprodukten vorgebeugt werden. Dennoch gibt es meiner Ansicht nach keine Alternative zur Handdesinfektion, um die Patienten, aber auch uns selbst vor krank machenden Keimen zu schützen", so der Ärztliche Direktor.

Um die Menschen für das Thema zu sensibilisieren nimmt das Krankenhaus Eichhof jedes Jahr am 5. Mai am Welthändehygienetag teil. „Der 5.5. wurde wegen der fünf Finger jeder Hand ausgewählt", klärt Dagmar Nigge auf, die eigens für diesen Tag einen Informationsstand im Foyer organisiert, an dem Mitarbeiter, Patienten, Besucher und Gäste des Krankenhauses auf die Händedesinfektion aufmerksam gemacht werden. Zu diesem Zweck hat das Eichhof ein Schwarzlichtgerät angeschafft, das die korrekte Durchführung, vor allem aber die Defizite in der Anwendung deutlich sichtbar macht.

„Infektionen belasten den Erfolg medizinischer Eingriffe. Eine sachkundig und konsequent durchgeführte Händedesinfektion durch das medizinische und pflegerische Personal ist eine einfache, kostengünstige und sehr wirksame Methode, um die Verbreitung von Krankheitserregern zu verringern. Und die Begrüßung ohne den obligatorischen Handschlag soll die Patienten und ihre Angehörigen nicht brüskieren, sondern schützen“, hofft Dr. Herda auf Verständnis und langfristige Akzeptanz für diese nur auf den ersten Blick ungewöhnliche Maßnahme.+++


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