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Ziel: Zertifizierung als nationaler Geopark
12.03.15 - Es ging um den Vulkan, als der Gesamtvorstand der Deutschen Vulkanologischen Gesellschaft e.V. zu Gast bei Landrat Görig und Hartmut Greb, dem Geschäftsführer des Geopark Vogelsberg e.V. war. Aber nicht nur um den Vulkan als solchen, sondern um seine Bedeutung für die Region: Das gesamte Vulkangebiet für Menschen interessant machen und den Bekanntheitsgrad erhöhen heißt das Ziel, das mit Hilfe des Geoparks und des geplanten Vulkaneums erreicht werden soll. „Der Geopark wird seinen Weg machen, da bin ich zuversichtlich“, so Landrat Manfred Görig. Nächster Schritt sei die Zertifizierung als nationaler Geopark, eine weitere wichtige Etappe sei der Bau des Vulkaneums in Schotten.
Für beides sei schon eine Menge Vorarbeit geleistet worden, viele Kommunen und ehrenamtlich Tätige seien engagiert in Sachen Geopark, „das größte zusammenhängende Vulkangebiet Mitteleuropas muss für die Aufwertung der Region einfach genutzt werden, es hebt uns von anderen Naturräumen ab“. Das war auch die Meinung von Albert Berg-Winters, dem Ersten Vorsitzenden der DVG und ehemaligen Landrat des Kreises Meyen-Koblenz. „Den Vulkan sollten Sie als Trumpf der Region unbedingt nutzen“, sein eigener Kreis habe dies mit dem Bau des „Lava-Dome“ in der Stadt Mendig als einem zentralen Punkt im Vulkanpark der Osteifel getan. Berg-Winters bot die Hilfe der DVG an, den Vogelsberg bei seinen Zielen und Plänen zu unterstützen.
So habe die DVG in der Eifel eine Menge Erfahrung mit dem Betrieb und der Organisation von Infozentren. Auch die Weiterführung der Deutschen Vulkanstraße von der Eifel über den Vogelsberg in die weiteren Vulkanfelder Deutschlands sieht er als Chance, um für das spannende Thema Vulkanismus zu begeistern. Zwischen Geopark und der DVG-Fachsektion besteht eine enge Kooperation, „es gibt hier eine Menge gegenseitiger Unterstützung – im Grunde war die DVG die Keimzelle des Geoparks“, machte Geopark-Geschäftsführer Hartmut Greb deutlich. Die „Fachsektion Vulkan Vogelsberg“ unter der damaligen Leitung von Gerold Beckmann habe sich von Anfang an für den Geopark und das Vulkaneum eingesetzt.
Ein gemeinsam von der Stadt Schotten, dem Wetteraukreis und dem Vogelsbergkreis in Auftrag gegebenes Gutachten hatte der Region das Potenzial für einen Geopark bescheinigt. Es habe viele gemeinsame Exkursionen zum Kennenlernen gegeben, bis heute findet ein reger Austausch mit der Vulkanregion Eifel statt. „Auch die aktuelle Zusage einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift, die dem Geopark Vulkanregion Vogelsberg breiten Raum in der nächsten Ausgabe gibt, zeigt, dass wir als erstzunehmender Kandidat für eine Zertifizierung gesehen werden“, freute sich der Geschäftsführer. Was für die Zertifizierung noch fehle, sei das Vulkaneum als „vernetzendes Element und Schlechtwetterangebot“, außerdem einzelne regionale Schwerpunkte wie Geotope und Steinbrüche, der Eisenerzabbau, Infozentren und lokale Museen, die aufeinander verweisen.
„Es ist von Draußen noch nicht erkennbar, was der Geopark für den Vogelsberg bedeuten kann – daran müssen wir noch weiter arbeiten“ – es müsse für den Besucher wie auch für alle Einheimischen an allen Enden der Vulkanregion erkennbar werden, dass er sich nun auf dem Gebiet eines Geoparks befindet und entsprechende Angebote wahrnehmen kann. +++