Interessengemeinschaft Landschaftsschutz gegründet

13.03.15 - In Kürze ist mit der zweiten Offenlegung der Windvorranggebiete durch das Regierungspräsidium in Kassel zu rechnen. Gemäß den Unterlagen der Haupt- und Planungsausschusssitzung am 6. November 2014 wird geprüft, inwieweit westlich/nordwestlich von Rothenkirchen weitere Flächen für die Nutzung von Windenergie durch das Regierungspräsidium ausgewiesen werden können. Naturschutzrechtliche Belange werden geprüft und mit der Offenlegung bekanntgegeben. Zusätzlich besteht mit der Stromleitung TenneT/SuedLink die Gefahr, dass weitere Beeinträchtigungen für Mensch und Natur entstehen.

Grund genug, für die Bürger sich im Jubiläumsjahr „850 Jahre Rothenkirchen“ eingehend mit dem Thema zu beschäftigen. Der Start ist ein voller Erfolg: „Ich habe nicht mit soviel interessierten Bürgerinnen und Bürgern gerechnet“, so Gerd Frauenrieder auf der Vorstandssitzung am 10. März 2015. Der gebürtige Rothenkirchener hatte die Idee zur Gründung der Interessengemeinschaft. Bei der Informationsveranstaltung am 25. Februar 2015 war das Schützenhaus in Rothenkirchen sehr gut besucht. Es wurden zusätzliche Tische und Stühle aufgestellt, so dass alle Besucher einen Platz fanden. „Wir haben per Stand heute – also am 10. März 2015 – über 100 Mitglieder“ zieht der erste Vorsitzende Ulrich Richter eine positive Bilanz! Bei seinem Vortrag am 25. Februar 2015 zum Thema Windenergie wurden die Gefahren für die Menschen und die Natur ausführlich erläutert. Daneben wurde auch der Landschaftsschutz diskutiert: „Ich bin in Rothenkirchen geboren und setze mich dafür ein, dass unser Landschaftsbild erhalten bleibt“, erklärte Evelin Heil ihre Motivation zur Mitarbeit.

Hilde Hehr-Willhardt führt noch weitere Gründe an: „In meiner christlichen Überzeugung ist auch der Schutz der Natur inklusive aller Lebewesen eine wichtige Angelegenheit.“ Mario Schott, Mountainbiker und Läufer: „Ich bin oft in der Natur anzutreffen und es fällt mir schwer, mich mit einem Windpark anzufreunden. Im Wald finde ich Ruhe, Erholung und tanke Kraft. Deshalb setze ich mich dafür ein, dass die Natur nicht zerstört wird.“ Weitere Beiträge aus dem Publikum: „Der Heimat- und Kulturverein beschäftigt sich damit, dass jedes Fleckchen bis zum Festwochenende rausgeputzt wird und auf der anderen Seite soll die Natur zerstört werden.“ Ziel der Interessengemeinschaft ist es, die noch intakte Natur in Rothenkirchen zu bewahren. Die Mitgliedschaft ist kostenfrei, aber Spenden sind herzlich willkommen.

IGEL Rothenkirchen ist ein gemeinnütziger Verein d. h. es können Spendenquittungen ausgestellt werden. Wir freuen uns auf neue Mitglieder!“, so der Vorstand einmütig. Der Höhepunkt des Abends am 25. Februar 2015 war sicherlich der Vortrag von Dr.-Ing. Ahlborn. „Die Energiewende ist eigentlich keine, es ist eine Stromwende und die ist ziemlich misslungen.“ So die Kernaussage, die mit vielen Fakten untermauert wurden. „Mit der Windenergie kann keine Grundlastabdeckung erfolgen, es gibt oftmals Windstille oder windschwache Zeiten in Deutschland und das teilweise gleichzeitig von Flensburg bis nach Berchtesgaden. Selbstverständlich wird auch Strom benötigt, wenn sich die Windräder nicht drehen! Noch grotesker: Wenn der Wind nachts heftig weht, aber nicht benötigt wird, bekommen die Erzeuger die gelieferte Energie trotzdem bezahlt!

Diese elektrische Energie muss dann entsorgt werden! Es fallen zum Teil Kosten bis zu 30 Millionen Euro in einer Nacht an, die den Verbrauchern als sogenannte EEGUmlage auf der Stromrechnung zur Last fallen“, so der Wind- und Energieexperte Dr.-Ing. Ahlborn aus Großalmerode. Weitere Informationen und den Antrag auf Mitgliedschaft: 

http://igel-rothenkirchen.de.tl
https://www.facebook.com/der.igel.rothenkirchen/info?tab=page_info
http://www.ulrich-richter.de
https://www.facebook.com/rothenkirchen?fref=nf +++