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Individuell behandeln und vertrauensvoll begleiten – der Anspruch des Brustzentrums Gelnhausen. Hier: die leitende Oberärztin Elvira Schomann -

GELNHAUSEN „Am Wendepunkt meines Lebens“

Brustzentrum: Gebündelte Kompetenz gegen Brustkrebs

22.04.15 - „So richtig traurig war ich eigentlich nie – eher fühlte ich mich herausgefordert“, erzählt Dagmar Herzog im Rückblick auf die vergangenen Jahre. Die Diagnose Brustkrebs kam für sie nicht überraschend, wie sie sagt: „Ich hatte eine innere Unruhe, die mich noch vor allen diagnostischen Maßnahmen spüren ließ, dass ich am Wendepunkt meines Lebens stehe.“ Die 52-Jährige aus Alzenau gehört zu rund 75.000 Frauen, die jährlich in Deutschland neu an Brustkrebs erkranken und für die es gilt, umgehend wichtige Entscheidungen zu treffen und geeignete Lösungen zu finden. So berichtet auch Dagmar Herzog: „Ich wollte aktiv mitarbeiten, daher war mir auch die Auswahl des Ärzteteams so wichtig.“ Auf Empfehlung wandte sie sich an das Brustzentrum Gelnhausen, welches sich seit dem Jahr 2007 auf die leitliniengerechte Diagnostik und Therapie von Brusterkrankungen spezialisiert und seitdem kontinuierlich weiterentwickelt hat. Die hohe Qualität der Patientenversorgung wurde vor Kurzem durch die erneute Zertifizierung gemäß den Anforderungen der Fachgesellschaften bestätigt.

Das Kompetenzzentrum der Main-Kinzig-Kliniken stellt eine Behandlung, die sich an den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen orientiert, in den Mittelpunkt der Bemühungen. Als Partner des Hessischen Onkologiekonzeptes laden die Ärzte beispielsweise regelmäßig zur sogenannten „Tumorkonferenz“ ein. In diesem Rahmen besprechen alle an der Krebstherapie beteiligten Experten die einzelnen Krankheitsverläufe der Betroffenen. Bei Brustkrebspatientinnen sind dies neben Gynäkologen auch Radiologen, Onkologen, Pathologen und Plastische Chirurgen. Deren fachübergreifender Austausch stellt eine Behandlung auf qualitativ höchstem Niveau sicher. „Somit können neue Therapieaspekte und Behandlungsmöglichkeiten in einer größeren Runde diskutiert und den Patientinnen noch mehr Sicherheit hinsichtlich der Theapieentscheidung geboten werden“, erläutert Dr. Schulmeyer, Ärztliche Leiterin des Brustzentrums und Chefärztin der Frauenklinik.

„Die bestmögliche Behandlung aus einer Hand“, wie es Dr. Schulmeyer zusammenfasst, umfasse neben der Fachkompetenz aber auch den Anspruch, die Patientinnen in ihrer schwierigen Lebenssituation individuell und vertrauensvoll zu begleiten. So berichtet auch Dagmar Herzog, sie habe sich in Gelnhausen von Beginn an in besten Händen gefühlt: „Mit den behandelnden Ärzten führte ich viele offene Gespräche, in denen mir viel Verständnis und Mitgefühl entgegengebracht wurde – was mir entscheidend dabei half, Vertrauen zu entwickeln.“ Jährlich behandelt das Team des Brustzentrums Gelnhausen etwa 120 Patientinnen; für alle wird ein individueller Therapieplan entwickelt, mit Medizinern verschiedener Fachrichtungen abgestimmt und anschließend konsequent umgesetzt. Nach der Operation, anschließender Antihormontherapie und Bestrahlung ist Dagmar Herzog wohlauf. Mehr noch: „Mein Blick auf mich und das Leben hat sich verändert“, sagt sie. Die Tatsache, dass sie schon immer sehr offen mit ihrer Krankheit umgegangen sei, hätte dazu beigetragen, Körper und Geist im Einklang zu halten. „Ich umgebe mich nun täglich mit schönen Dingen“, so Dagmar Herzog. Im Zuge ihrer Genesung gab sie die Geschäftsführung eines IT-Unternehmens bewusst auf und eröffnete in Alzenau ein Genuss-Bistro. „Die Erfüllung eines Lebenstraums“, so die Neu-Gastronomin: „ein Ort für Begegnungen, an dem Menschen Kraft tanken können.“

Kraft, die auch Ines Herbert, eine ehemalige Patientin aus Steinau, im Rahmen ihrer Brustkrebstherapie aufbringen musste. Als die Diagnose gestellt wurde, war sie beruflich noch im Sanitätsdienst der Bereitschaftspolizei tätig. „Doch plötzlich musste alles rasend schnell gehen“, erinnert sich die heute 53-Jährige, und beschreibt damit den für sie wichtigsten Vorteil des Kompetenzzentrums in Gelnhausen. Noch in der gleichen Woche, in welcher der Brustknoten entdeckt wurde, erfolgten alle notwendigen Untersuchungen und Operationen. Bereits drei Wochen später schloss sich die Chemotherapie an, anschließend Bestrahlung und Antihormontherapie. Trotz aller belastenden Maßnahmen hat Ines Herbert gute Erinnerungen an ihren Klinikaufenthalt: „Alle Ärzte und Schwestern hatten jederzeit ein offenes Ohr für mich. Über den gesamten Zeitraum von etwa einem Jahr, in dem ich stationär und ambulant behandelt wurde, fühlte ich mich ernst genommen und professionell betreut.“ „Strukturierte Abläufe und eine engmaschige Planung tragen entscheidend zum Heilungserfolg bei“, macht Dr. Schulmeyer deutlich. Das Beispiel von Ines Herbert zeige, wie wichtig es sei, nach Diagnosestellung zügig und fokussiert zu agieren. Nach ihrem Therapieabschluss ist die Steinauerin nun im Verwaltungsbereich tätig und beschreibt: „Heute sehe ich viele Dinge gelassener als früher.“

„Den typischen Brustkrebs gibt es nicht“, erklärt die Chefärztin, „so unterschiedlich unsere Patientinnen sind, so unterschiedlich sind die Tumorarten und so verschieden fällt die einzelne Behandlung aus.“ Gemeinsam sei jedoch die Anwendung festgelegter Therapiestandards, welche für Patienten und Betreuer transparent sind. Spezial-Sprechstunden bieten die Möglichkeit zur optimalen Planung der jeweiligen Behandlungsstrategie. Auch darüber hinaus ist ein regelmäßiger Austausch mit den beteiligten Personen möglich, wie beispielsweise speziell ausgebildeten Brustfachschwestern, Psychoonkologen, Seelsorgern und Schmerztherapeuten.

Dank des medizinischen Fortschritts sind die Heilungschancen bei Brustkrebs heutzutage gut. Dennoch sind sich Dagmar Herzog und Ines Herbert einig: „Das Leben ist nicht wie vorher, Prioritäten verschieben sich.“ Umso wichtiger sei es, auf eine Behandlung zurückblicken zu können, die den Menschen in den Mittelpunkt stelle, so die Betroffenen. „Regionale Netzwerke, die große Erfahrung und das vielfältige Wissen der Beteiligten erlauben es uns, individuelle Therapiestrategien zu entwickeln, die der Bezeichnung ‚Kompetenzzentrum’ gerecht werden“, so Dr. Schulmeyer.+++


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