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Fußballer Merhawi EBE (21) packt mit an - Wäschespende für Immensee
06.05.15 - Wenn man einem 21-jährigen Flüchtling aus Eritrea gegenüber sitzt und ihn nach seinen Erlebnissen auf der Flucht aus seiner Heimat durch die Sahara nach Libyen und weiter in einem "Seelenverkäufer" über das Mittelmeer nach Italien fragt, bekommt man eine ganz einfache Antwort: " schrecklich!". Dann fragt man sich schon, was diese verzweifelten Menschen alles auf sich nehmen, um ein menschenwürdiges Leben zu führen.
Schreckliche Erlebnisse
Die Rede ist von Merhawi Ebe, der in der Flüchtlingsunterkunftheim „Immensee“ in Ronshausen bis zu seiner Anerkennung als Asylbewerber eine vorläufige Unterkunft gefunden hat. Nach der Wüstendurchquerung musste er sich in Libyen noch ca. fünf lange Monate durchschlagen, tagelang ohne Essen und einem Dach über dem Kopf. Über seine Erlebnisse auf dem Schiff, das mit 400 Flüchtlingen von Libyen nach Italien unterwegs war, möchte er nicht gerne reden und das spricht für sich. Ganze drei Tage dauerte die Fahrt über das Mittelmeer bis nach Italien. Danach führte sein Weg über Frankreich weiter nach Deutschland. Er ist jedenfalls froh und glücklich, dass er es bis nach Germany geschafft hat und hofft hier auf eine bessere Zukunft als in seiner Heimat Eritrea, wo ein totalitäres Regime herrscht und die Verletzung der Menschenrechte allgegenwärtig ist.
Im Sportverein integriert
Seit Oktober 2014 ist Merhawi Ebe in Deutschland und er hat sich seither bemüht, in unsere Gesellschaft integriert zu werden. Im Fußballverein ESV Ronshausen spielt er schon einige Monate in der Reservemannschaft und ist von allen sehr gut aufgenommen worden. „Ich fühle mich sehr wohl in Ronshausen und ich spiele gerne Fußball“, so der 21-jährige Merhawi gegenüber OSTHESSEN|NEWS. Die Ronshäuser achten ihn und es herrscht eine gute Kameradschaft im Verein.
Beruf erlernen
Zur Zeit ist er an der Lehrbaustelle in Bebra, in einer vorbereitenden Ausbildungsmaßnahme, um später eine Lehrstelle als Maurer zu finden, sein Wunschberuf. Seine Deutschkenntnisse lassen noch ein wenig zu wünschen übrig, aber die Deutschlehrerin ist mit seinen Sprachfortschritten durchaus zufrieden. Auch der für den Hochbau zuständige Ausbilder Paul Bierwirth ist zufrieden, wir werden das schon schaffen und für ihn eine passende Lehrstelle finden. Das Beispiel von Merhawi Ebe zeigt wieder mal, dass es keine Alternative dazu gibt, diesen Menschen in unserer Gesellschaft eine Chance zu geben.
Wäsche und Kleiderspende für Asylantenheim