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Patricia Schmitt und ihr Freund Stefan Ebe in Nepal - Fotos: privat

NEPAL / SCHLÜCHTERN "Nepal braucht unsere Hilfe"

Erleichterung: Herolzerin Patricia SCHMITT aus der Erdbeben-Region zurück

07.05.15 - Die Nachricht auf Facebook war kurz. „Gesund und sicher wieder in Köln! Danke an alle, die an uns gedacht haben!!! Zum Glück waren die Beben immer weit genug weg von uns und wir waren zu keiner Zeit in Gefahr.“ Die 37-jährige Herolzerin Patricia Schmitt hat das Erdbeben in Nepal unverletzt überlebt und ist in Düsseldorf sicher gelandet. Es sollte ein vierwöchiger Bildungsurlaub nach Nepal für Patricia Schmitt und ihren Freund Stefan Ebel werden. Zurück blieb ein Monat intensiver Erlebnisse, die nach der Katastrophe irgendwann die Bedeutung erreichen, die sie verdienen. Die freundlichen Menschen, die Patricia Schmitt und Stefan Ebel in Nepal schätzen lernten, werden sie nicht vergessen. Und beten, dass auch sie das Erdbeben gesund überlebt haben.

Für die Annapurna-Wanderung auf das Dach der Welt hatten die beiden 18 bis 21 Tage geplant. Doch es lief mit Unterstützung der Guides, den nepalesischen Bergführern, richtig rund. Zwei Tage früher als geplant überquerten Patricia Schmitt und ihr Freund den Thorong La. „Wir krabbelten über den Pass auf über 5.400 Meter Höhe. Danach ging es ewig bergab“. 82 Kilometer lang windet sich die Beni-Jomsom-Road vom Hügelland ins Hochgebirge, dem Lauf des Kali Gandaki folgend, der zwischen den Achttausendern Annapurna und Dhaulagiri die tiefste Schlucht der Erde geschnitten hat. Dass dort zwei Tage später das Epizentrum des verheerenden Erdbebens lag, haben die beiden Wanderer nicht erleben müssen.

„Wir sind direkt weiter zum Chitwan-National Park und da drei Tage durch den Dschungel gelaufen. Dort hat die Erde nicht gebebt. Dafür haben wir aber jede Menge Nashörner gesehen.“ Da baden die Elefanten im Fluss, Panzernashörner schützen ihre Kälber. Von Sumpfkrokodilen sollte man sich allerdings fern halten. Aber was war das schon im Vergleich zu aufeinanderprallenden Erdplatten. Alle Neuigkeiten aus Nepal haben die Globetrotter mit gebührendem Abstand registriert, denn ein Kontakt zur Heimat war per Handy zeitweise möglich. Und nach der Meldung über ein Nachbeben haben sich die beiden fünf Tage lang von der Hauptstadt Kathmandu fern gehalten. „Wir haben in kleinen Hütten geschlafen und sind erst einen Tag vor dem geplanten Abflug wieder nach Kathmandu gereist.“

Auf Unterstützung des Auswärtigen Amtes hofften die verzweifelten Eltern in Schlüchtern-Herolz vergeblich – war ja auch nicht notwendig. „Wir sind glücklich, dass die beiden überlebt haben. Die Heimreise müssen sie aber selbst organisieren“, hieß es auf der Berliner Hotline. Die beiden waren froh, in der Hauptstadt Nepals nicht nur verwüstete Kulturdenkmäler, zerstörte Häuser, verschüttete Menschen, sondern auch ein wenig Alltag anzutreffen. „Den Berichten der Medien nach lag die Stadt in Schutt und Asche. Seuchen seien ausgebrochen und der Kampf um Wasser tobe,“ waren Patricia Schmitt und Stefan Ebel erleichtert, dass sich die Lage ein wenig entschärft hatte. „Am Flughafen gab es zum Zeitpunkt unserer Abreise kein Problem. Die menschlichen Schicksale sind das Thema, nicht ein Chaos am Flughafen.“

Die Weltreisende hat Angst – nicht um ihr Leben -, sondern darum, dass die Welt eines ihrer ärmsten und schönsten Länder nach der Katastrophe im Stich lässt. „Wir müssen denen, die ohne Hoffnung sind, Hoffnung geben. Vor allem in den abgelegenen Bergdörfern. Daher unterstütze ich die Nepal-Hilfe der Malteser mit ganzem Herzen. Präsident Constantin von Brandenstein-Zeppelin ist ja quasi unser Nachbar.“

Das Erdbeben habe das Land gravierend verändert. Tausende seien gestorben, Hunderttausende hätten ihr Zuhause verloren. „Und schon in wenigen Tagen kommt der Monsum. Wir müssen den Menschen helfen.“ Vor einem Jahr hat Patricia Schmitt jungen Ghanaern bei einem Hilfsprojekt des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen das Schwimmen beigebracht. Weil Geld für einen Zaun fehlte, hatte sie eine Spendenaktion unter Freunden in Facebook gestartet. Gut zweihundert Meter Zaun kamen zusammen und brachten ihr die Würdigung einer „Queenmother of Anopa“ ein. Bevor die Englisch -und Sportlehrerin des Sieben-Gebirgs-Gymnasiums in Bad Honnef wieder unterrichtet, steht ein Trip nach Sri Lanka an. Dort bebt die Erde bekanntlich weniger.

Die Malteser sind Mitglied der „Aktion Deutschland hilft“ und dringend auf Spenden für die Betroffenen in der Region angewiesen: Malteser Hilfsdienst e. V. - DE10370601201201200012 BIC / S.W.I.F.T: GENODED1PA7 Stichwort: Erdbeben Nepal   +++


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