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Gerd Knebel (li.) und Henni Nachtsheim von Badesalz blödelten sich am Mittwochabend in die Herzen des Bad Hersfelder Publikums. - Fotos: Stefanie Harth

BAD HERSFELD Badesalz sind „Dö Chefs"

Südhessisches Comedy-Duo strapazierte waldhessische Lachmuskeln

07.05.15 - Henni Nachtsheim und Gerd Knebel „sin eifach de Hammer“. Vor ausverkauftem Saal blödelte sich das Comedy-Duo am Mittwochabend in der Bad Hersfelder Stadthalle „volle Lotte“ in die Herzen des Publikums. Keine Frage: die Jungs von Badesalz haben mit ihrem neuen Programm mal wieder einen großen Wurf gelandet. Die beiden Südhessen sind eindeutig „Dö Chefs!“ im Ring. Voller Spielfreude servierten sie ihrer Fangemeinde, die sich vor Lachen kaum auf den Sitzen halten konnte, einen Reigen von Frankfurter Spezialitäten. Dabei entführten sie die Zuschauer in die Welt der Gastronomie.

Wir befinden uns in zwei Kneipen am Stadtrand, genauer gesagt: in „Paul’s Texas-Pub“ und „Beim Henry“. Die befreundeten Wirte Paul (Gerd Knebel) und Henry (Henni Nachtsheim) haben es nicht leicht mit ihren Etablissements – kein Mensch kommt. Beim Fachsimpeln über Speisekarten müssen der feingeistige Henry und der hemdsärmelige Paul feststellen, dass Rindswurst mit oder ohne Brot, Rindwurst mit oder ohne Senf und Frikadelle mit oder ohne Serviette eben nicht die Gäste in Scharen anlocken. „Wir brauchen neue Ideen“, meinen die beiden Schlappmäuler.

Nach einer irrwitzigen Lehrstunde über tierische und menschliche Kreuzungen – „Licher“, „Walfin“ und „Wiman“ (Anm. d. Red.: Kreuzung zwischen „Wichser“ und „Gentleman“) – und über kulinarische Neuerfindungen – „Rikadelle“ (Anm. d. Red.: Kreuzung zwischen Rindswurst und Frikadelle) –, haben die Kneipenbesitzer die zündende Idee: Gemeinsam wollen sie in Barcelona einen Neuanfang wagen, fusionieren und mit ihrem französisch angehauchten Lokal namens „Dö Chefs“ die Mägen der Spanier im Sturm erobern…

„Rote Gourmetsichel“ trifft auf „Graf Zeppelin“
Mächtig „zaggisch“ und gespickt mit schnörkellosem Dialogwitz präsentiert sich das badesalzsche Comedy-Theaterstück. Munter, scheinbar ohne Luft zu holen, „babbeln“ Henni Nachtsheim und Gerd Knebel drauflos. Klar, dass die ganzen „Faxe“ gewaltig ins Abstruse abgleiten. Das reicht von einer ausgiebigen Diskussion über den Sinn und Unsinn von Tätowierungen über die Herstellung von Tellern und Besteck mit der Hilfe eines 3D-Druckers bis hin zur Kreation von ausgefallenen Menüs. So entpuppen sich beispielsweise eine „rote Gourmetsichel“ als schlichte Rindwurst, „goldgelbe Edelmarmelade“ als gewöhnlicher Senf und „Graf Zeppelin“ als stinknormale Essiggurke.

Ein Höhepunkt des Programms – ein Extra-Lob gebührt übrigens dem grandiosen Bühnenbild – verkörpert Henrys gesponnene Dankesrede bei der Oscarverleihung. In schönstem „Henglisch“, einer Mischung aus Frankfurter Mundart und Englisch, schwärmt er den anwesenden Hollywoodstars von „Handcheese“ und „Ebbelwoi“ vor. „I know, my english is not the yellow from the egg“, entschuldigt er sich bei den Honoratioren aus der Filmwelt, um kurz darauf Nicole Kidman zu huldigen: „You are the Veronika Ferres from America.“ Einen besonderen Hinweis gibt der Kneipier Bruce Willis mit auf den Weg: „When you drink with me Ebbelwoi, you will die hard.“

Exkurs über ausgestorbene Berufsbilder
Genial ist zudem, wenn das Duo über längst ausgestorbene Berufsbilder, wie den Erbsenzähler, Fußabtreter, Schweinepriester oder Sesselfurzer, philosophiert und dann auch noch versucht, sich mittels hanebüchener Beweisführungen Morde anzuhängen. Auf musikalischer Ebene geben die banderfahrenen Hessen zum Ende ihres eineinhalbstündigen Programms Vollgas: In „Los dos Chefos“ feiern „dö Chefs“ ihren Einzug nach Barcelona, trumpfen mit einer genialen A capella-Version von Pharell Williams‘ „Happy“ auf, um in Rekordgeschwindigkeit „Get Lucky“ darzubieten.

Klar, dass die gebeutelten Wirte in Spanien einen Volltreffer landen. Promis, wie Elvis, Heino, Jimi Hendrix und der einstige Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst (!) gehen bei den „dö Chefs“ ein und aus. Ende gut, alles gut. Logischerweise auch für Badesalz, die sich bei ihrer frenetisch applaudierender Fangemeinde für den tollen Abend und die Super-Stimmung bedankten. „Gelle“, jetzt sind wir „ferdisch“ mit dem „Gebabbel“?! (Stefanie Harth)

Henni Nachtsheim alias Kneipier Henry

Gerd Knebel alias Pup-Inhaber Paul.


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