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Im feierlichen Rahmen des Gottesdienstes wurden am Florianstag in Sondheim Feuerwehrmänner für 25 und 40 Jahre Dienst am Nächsten geehrt - Fotos: eva

SONDHEIM/ RHÖN Florianstag

Feierlicher Gottesdienst: Ehrungen für langjährigen Dienst

10.05.15 - Für die Feuerwehrleute in der Oberen Rhön im Dienstbereich von Kreisbrandmeister (KBM) Konrad Kümmeth ist es inzwischen eine feste Tradition geworden, einen gemeinsamen Gottesdienst zu Ehren ihres Schutzpatrons, dem Heiligen Florian, mit einem anschließenden Kameradschaftsabend abzuhalten. Dieses Mal kamen die Angehörigen und Freunde der Feuerwehren in Sondheim zusammen. Pfarrerin Christel Kupfer zelebrierte zusammen mit Wortgottesdienstleiterin Bea Hock, die den erkrankten Pfarrer Georg Neumann vertrat, den ökumenischen Gottesdienst in der Kirche St. Michael.

Sich daran erinnern etwas Wichtiges nicht zu vergessen - „Mach Dir einen Knoten ins Taschentuch“, ist ein bekannter Ausspruch dazu, den Pfarrerin Kupfer ihrer Predigt voranstellte. „Solche Knoten gegen das Vergessen sind wichtig für uns. Solche Knoten gegen das Vergessen sind auch wichtig für die Feuerwehr. Immer wieder werden sie geübt die verschiedenen Knoten und Stiche, damit man nicht vergisst, wie sie geschlagen oder gestochen werden, damit man sie kann, wenn es ernst wird und sie gebraucht werden“, so die Geistliche. Feuerwehrleute kamen der Aufforderung von Christel Kupfer gerne nach und führten nacheinander den Zimmermannsschlag, den Rettungsknoten und den Kreuzknoten vor. Die Pfarrerin schlug dabei den Bogen von der Funktion der Knoten in der Feuerwehrarbeit zu ihrer Symbolik im christlichen Glauben.

Bei der Feuerwehr dient der Zimmermannsschlag dazu, einen Feuerwehrmann, wenn er sich in ein brennendes Haus begibt, eine Verbindung nach draußen zu sichern. Der Zimmermannsschlag ist aber auch ein Knoten gegen das Vergessen, er erinnert uns an Jesus, den Zimmermannssohn aus Nazareth, der für die Menschen freiwillig in den Tod gegangen ist, damit der Tod für sie nicht das Ende, sondern der Anfang ist, der Anfang eines Lebens bei und mit Gott. Einer, der das Lebensprogramm Jesu umgesetzt hat, war der Schutzpatron der Feuerwehrleute, der Heilige Florian, der zu Zeiten der ersten Christenverfolgung um 300 nach Christus seinen Brüdern und Schwestern in der Not zu Hilfe kam, um ihnen beizustehen.

Auch der wohl wichtigste Knoten, der Rettungsknoten, der den Feuerwehrleuten zum Beispiel dazu dient, Menschen von einem brennenden Hausdach herunterzulassen, ist ein Knoten gegen das Vergessen, wie Pfarrerin Kupfer anführte. Jesus als Retter schlingt das Rettungsseil um die Menschen herum und schlägt den Rettungsknoten, mit dem sinnbildlich der Christ seinen Glauben an Gott festmacht.

Der Kreuzknoten wird bei der Feuerwehr verwendet, um zwei Seile untrennbar miteinander zu verbinden. Solange beide Seilenden gespannt bleiben, hält der Kreuzknoten, und er kann nur gelöst werden, wenn mindestens ein Seilende gelockert wird. Im Glauben erinnert der Kreuzknoten daran, die Verbindung mit Jesus stets aufrechtzuerhalten , die Beziehung zu ihm neu zu überdenken und das vielleicht durch Zweifel gelockerte Seil wieder fest anzuziehen, sagte Christel Kupfer.

Genauso, wie die Knoten bei der Feuerwehr, so müssten die Knoten auch im Glauben immer wieder geübt werden, um in Beziehung zu Christus zu bleiben, wie Pfarrerin Kupfer herausstellte. Auf das Sprichwort zurückkommend legte sie ganz in diesem Sinne dem Gottesdienstbesucher ans Herz, „um das Wichtigste nicht zu vergessen, mach Dir einfach einen Knoten ins Taschentuch!“

KBM Konrad Kümmeth freute sich, dass die Feuerwehrleute der Einladung zum nunmehr neunten Florianstag zahlreich gefolgt waren und dankte Pfarrerin Christel Kupfer und Wortgottesdienstleiterin Bea Hock für die würdige Ausgestaltung des Gottesdienstes. Reihum wird der Tag zu Ehren des Schutzpatrons in den Gemeinden seines Dienstbereichs gefeiert, nächstes Jahr wird er von der Leubacher Wehr ausgerichtet, wie Kümmeth schon mitteilen konnte.

Der stellvertretende Landrat Hans Peter Suckfüll nannte den Florianstag eine schöne Tradition der Feuerwehren in der Oberen Rhön und es war ihm, wie Sondheims Bürgermeister Thilo Wehner auch, ein Anliegen, allen Feuerwehrleuten für ihren selbstlosen, ehrenamtlichen Einsatz ein großes Dankeschön zu sagen. Eine ausdrückliche Würdigung sollten am Florianstag die Floriansjünger erfahren, die sich seit vielen Jahren in den uneigennützigen Dienst an den Nächsten stellen. Sie sollten, bevor man zum geselligen Teil überging und den Weg zur Festscheune am Feuerwehrhaus antrat, zum Abschluss des Gottesdienstes im feierlichen Rahmen in der Kirche geehrt werden.

Der stellvertretende Landrat konnte mit Kreisbrandrat (KBR) Stefan Schmöger, Kreisbrandinspektor (KBI) Thomas Graumann und KBM Konrad Kümmeth gleich eine ganze Schar von Feuerwehrkameraden auszeichnen. Das silberne Feuerwehr-Ehrenzeichen des Freistaats Bayern für 25 Jahre aktiven Feuerwehrdienst sollten Bernrad Schraut (FFW Brüchs), Frank Feulner (FFW Fladungen), Alexander Herbert, Markus Städtler, Christoph Städtler (alle FFW Hausen), Christian Müller (FFW Heufurt), Christof Kümmeth, Michael Wetzel (beide FFW Rüdenschwinden) sowie Matthias Grenzer, Stefan Herbart und Heiko Benkhardt (alle FFW Sondheim/Rh.) erhalten.

Seit vier Jahrzehnten gehören ihren Wehren an Bernhard Bott (FFW Fladungen), Anton Heurung, Jürgen Sopp (beide FFW Nordheim), Helmut Götz, Wolfgang Herbert und Joachim Horschel (alle FFW Sondhem/ Rh.) und auch Fladungens Altbürgermeister Robert Müller (FFW Heufurt) ist einer der 40er Jubilare. Ihren Einsatz würdigt der Freistaat Bayern mit dem Ehrenzeichen in Gold und dazu gibt es als besonderen Dank noch einen einwöchigen Gratisaufenthalt im Feuerwehr-Erholungsheim Bayerisch Gmain.(eva) +++

Rettungsknoten, Kreuzknoten oder Zimmermannsschlag Floriansjünger führten die verschiedenen ...


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