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FULDA Nah und doch nicht aufdringlich

"Was geht?? Zu weit!"- Präventionskampagne der Hochschule gegen sexuelle Gewalt

03.06.15 - Die erste Liebe, das vermeintlich zarte Band, prägt uns oft ein Leben lang. Das kann viele glückliche Erinnerungen mit sich bringen. Ist die erste Beziehung allerdings mit Grenzüberschreitungen und Gewaltausübung verbunden, hat das in vielen Fällen weitreichende Folgen. Kontrollverhalten, emotionale Grenzüberschreitungen, körperliche oder sexualisierte Gewalt, sie alle sind Beispiele für folgenschweres Verhalten. Im angloamerikanischen Raum wurde dafür der Begriff „Teen Dating Violence“ geprägt. Mit der Medienausstellung „Was geht?? Zu weit!“ hat sich die Hochschule Fulda nun dieser Problematik angenommen und möchte Jugendliche, pädagogisches Personal und Interessierte für das Thema sexuelle Gewalt sensibilisieren.

Seit 2011 hat die Arbeitsgruppe "Gesundheitsschutz bei interpersoneller Gewalt" an der Hochschule den Forschungsschwerpunkt im Bereich Teen Dating Violence entwickelt und ausgebaut. In Zusammenarbeit mit Institutionen wie der Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen hat die Gruppe mehrere Projekte gegen die zunehmende Verbreitung von Teen Dating Violence gemeinsam gestaltet. Die Forscher möchten sensibilisieren, Opfer und Mitwisser zum Handeln bestärken und sich Kenntnis über die Lage in Deutschland verschaffen.

Fotos: Sabrina Ilona Teufel

Die Dunkelziffer ist naturgemäß sehr hoch, Zahlen gehen weit auseinander. Ziel der Medienausstellung ist es, auch weiterführenden Schulen vor allem die digitalen Präventionsangebote näher zu bringen. Schließlich ist es die digitale Welt, in der die Jugendlichen einen großen Teil ihrer Zeit und ihres sozialen Lebens verbringen. Laut Elisabeth Hintz von der Hochschule Fulda verbringen einer Studie zufolge 93 Prozent der weiblichen Jugendlichen von 17 bis 19 Jahren und 95 Prozent der jungen Männer täglich oder mehrfach in der Woche Zeit im Internet. Somit sei deren äußere Realität zunehmend durch Massenmedien bestimmt. Kaum verwunderlich ist es, dass viele Jugendliche online bereits Opfer sexueller Gewalt in unterschiedlichsten Formen werden.

Mit der Internetplattform www.was-geht-zu-weit.de haben die Forscher ein umfangreiches Werkzeug zur Prävention und Aufklärung eingerichtet. Der erste Entwurf dafür entstand 2012 im Studiengang Gesundheitsförderung der Hochschule. Auf der Homepage werden unterschiedliche Bereiche angesprochen: respektvolles Zusammensein, Beziehungsstress, Grenzüberschreitungen und Hilfesuche. Durch einen Trickboxfilm, Podcasts und einen Comic erhalten die Jugendlichen wichtige Informationen in verständlicher, aber nicht gekünstelt-jugendlicher Sprache.

Zudem hat ein Team der Hochschule eine webbasierte Bildkampagne gestartet. Fünf Models deuten auf fünf unterschiedlichen Bildern Grenzüberschreitungen an. Mit signalroten Unterschriften und passenden Unterzeilen wird klar, worauf die Forscher hinauswollen.

In der Ausstellung sind nun die unterschiedlichen Aktionen und Bereiche der Homepage auf vier Räumen verteilt. Podcasts können gehört, Infomaterialien mitgenommen werden. Wer möchte, kann Videos anschauen oder Bilder der Kampagne mit seinem eigenen Appell gegen sexuelle Gewalt nachstellen. Gestaltet wie Jugendzimmer helfen die vier Räume so letztlich beim Einfühlen in die Situation von Opfern und sensibilisieren für die Gefahr, zum Täter zu werden. Am morgigen Mittwoch, sowie vom 8.bis 12. Juni ist die Ausstellung im Veranstaltungssaal des Hochschulzentrums am Heinrich-von-Bibra-Platz in Fulda zu sehen. Es gibt noch Kapazitäten für Schulgruppen, diese werden gebeten, sich mit der Hochschule in Verbindung zu setzen. (Sabrina Ilona Teufel)+++

In der Ausstellung können die Besucher die Podcasts von der Internetseite hören ...

Andrea Buskotte von der Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen

Kristin Schultes von der Hochschule Fulda

Elisabeth Hintz von der Hochschule Fulda

Lina Eßer von der Hochschule Fulda

Die Bildkampagne


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