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Der Dalai Lama hat CDU-MdB Michael Brand zu einer Audienz eingeladen. - Alle Fotos: Christian P. Stadtfeld

WIESBADEN "Ich habe den DALAI LAMA getroffen"

Privat-Audienz von Bundes-Politiker Michael BRAND (CDU) - brisante Themen

15.07.15 - Privat-Audienz beim Dalai Lama - dem geistlichen Oberhaupt der Tibeter - in der Landeshauptstadt. In Hessen feierte er seinen 80. Geburtstag noch einmal. Der Dalai Lama residierte im Nassauer Hof in Wiesbaden. In seiner Suite im zweiten Stock empfing der Friedensnobelpreisträger den CDU-Bundestagsabgeordneten Michael Brand und seine SPD-Kollegin Angelika Glöckner. Im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS sprach Brand von einer "großen Ehre und Freude“ und Glöckner von einem "besonderen Treffen".

Die Bescheidenheit, die Offenheit, Tiefe und Fröhlichkeit des Dalai Lama sei faszinierend. "Er begegnet jedem von Mensch zu Mensch. Seine Gesten und Ausstrahlung sind schon groß", gab Brand, der auch Mitglied im überfraktionellen Tibet-Gesprächskreis des Bundestages ist, seinen persönlichen Eindruck wieder.

Das geistliche Oberhaupt residierte im Nassauer Hof in Wiesbaden.

Er wird gefeiert ...

Michael Brand aus Fulda spricht mit seiner Heiligkeit.

Der CDU-Mann wies in dem persönlichen Gespräch in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Ausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe des Deutschen Bundestages auf die zentrale Bedeutung hin, die Religionsfreiheit und das Recht auf Selbstbestimmung haben. Die Verfolgung von religiösen oder ethnischen Minderheiten mit vielen Millionen Opfern weltweit "zählt zu den großen Herausforderungen für Frieden und Stabilität auf der Welt", sagte Brand. Zu seinen Schwerpunkten zählt der Einsatz gegen die Verfolgung von Christen weltweit ebenso wie der Dialog mit der moderaten muslimischen Welt und der gute Austausch mit den jüdischen Gemeinden.

Brand erörterte mit dem Dalai Lama die Lage der Menschen in Tibet, die unter dem Druck der kulturellen und religiösen Unterdrückung durch China leiden. Das habe bereits zu zahlreichen Protesten bis hin zu Selbstverbrennungen tibetischer Mönche geführt. In der halbstündigen Audienz, für die sich der Dalai Lama überraschend noch mehr Zeit nahm, als geplant, ging es um die Perspektiven für die Tibeter in Tibet selbst und im Exil, vor allem auch der jüngeren Generation. Das Verhältnis zu den Nachbarn und die notwendige internationale Unterstützung waren ebenso Thema wie Fragen von Wahrheit, Gerechtigkeit und Mut.

Privat-Audienz in der Suite.

Austausch mit den Abgeordneten - rechts: Angelika Glöckner (SPD).

Der Dalai Lama betonte, dass sich "auch in der chinesischen Gesellschaft viel verändert" und dass man "Gemeinsamkeiten suchen" müsse. Der von seiner Heiligkeit seit jeher befürwortete friedliche, sogenannte "dritten Weg" sei "eine Chance, mögliche Konflikte für die Zukunft zu vermeiden". Er fordere - entgegen mancher Behauptung - keine Unabhängigkeit, sondern gleiche kulturelle Rechte und eine "gewisse Autonomie in den tibetischen Gebieten, die dann allen Tibetern zugutekommt" – aber ohne territoriale Trennung von China. Das sei in ureigenen Interesse der Tibeter, denn Tibet sei ökonomisch rückständig, und man wolle es modernisieren. Der Verbleib in der Volksrepublik sei also wünschenswert "unter der Voraussetzung, die Autonomie ermöglicht uns die Bewahrung unserer Kultur", so der Friedensnobelpreisträger.

Der Dalai Lama dankte für die Anteilnahme und die Solidarität mit dem tibetischen Volk und zeigte sich auf die Frage Brands, ob er nach Tibet zurückkehren werde, trotz seiner 80 Jahre optimistisch und überzeugt: "Ich werde in meine Heimat zurückkehren." Im Jahr 1959 musste er vor den chinesischen Truppen bei deren Überfall auf Tibet ins indische Exil flüchten.

KOMMENTAR von CHRISTIAN P. STADTFELD

ON-Reporter Christian P. Stadtfeld und der Dalai Lama.

Das war ein einmaliges Erlebnis, das so nie wieder kommt. Ich, der OSTHESSEN|NEWS-Reporter, habe den Dalai Lama getroffen. Er ist ein besonderer Mensch - eine Heiligkeit, die Ruhe und Gelassenheit ausstrahlt. Er ist weise und verkündet seine Gedanken oft in Witzen. Das geistliche Oberhaupt ist freundlich, ausgeglichen. Er winkt und drückt meine Hand. Ich fühle mich sehr gerührt.

Das hohe Alter merkt man ihm nicht an. Der Dalai Lama ist eine Art Chef der Menschen in Tibet, die der Religion Buddhismus angehören. Er spricht immer wieder über Frieden. Der kleine Mann wird in Hessen gefeiert wie ein Popstar. Die Audienz war mir eine große Ehre. Danke und Happy Birthday, Dalai Lama! (Christian P. Stadtfeld). +++


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