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EKKW-Bischof HEIN: "Im Engagement für die Flüchtlinge nicht nachlassen"
01.08.15 - Angesichts der wachsenden Flüchtlingszahlen hat sich Bischof Dr. Martin Hein in einem Schreiben an die Kirchengemeinden der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck gewandt und um weitere Unterstützung bei der Aufnahme und Unterbringung von Flüchtlingen gebeten. Bischof Hein sprach all denen seinen Dank aus, die sich seit geraumer Zeit in den Kirchengemeinden für die Aufnahme von Flüchtlingen engagieren. Der Zustrom von Menschen, die in Deutschland Aufnahme und Schutz suchen, reiße aber nicht ab. Mit der zunehmenden Zahl der Flüchtlinge stiegen die gesellschaftlichen Herausforderungen, aber auch die Ängste, und zuweilen gebe es gar deutliche Ablehnung.
Daher appellierte der Bischof an die Kirchengemeinden, „in Ihrem Engagement für die Flüchtlinge nicht nachzulassen.“ Er berichtete, politisch Verantwortliche bäten die Kirchen um Unterstützung, „weil sie es uns ganz besonders zutrauen, mit solchen Ängsten und ablehnenden Haltungen angemessen umzugehen und für mehr Akzeptanz gegenüber den Flüchtlingen zu werben.“ Hein betonte, der Einsatz von Christen für eine Willkommenskultur sei ein deutliches Zeichen. Er sagte wörtlich: „Nach biblischem Maßstab misst sich die Qualität einer Gesellschaft daran, wie sie mit den Schwachen und den Fremden in ihrer Mitte umgeht.“
Beispiele für Zeichen des Willkommens
Als Beispiel für die Art und Weise, wie solche „Zeichen des Willkommens“ aussehen könnten, nannte Hein u. a. das Ermöglichen von Begegnungen zwischen Flüchtlingen und Einheimischen in den Gemeinden (Treffpunkte, Cafés, Feste, Fußballspiele etc.), die Begleitung bei Behördengängen, das Anbieten von Deutschkursen sowie die Unterstützung und Qualifizierung von Ehrenamtlichen. Zudem seien die Kirchengemeinden aufgerufen, Konflikte in den Kommunen konstruktiv zu begleiten, Ängste in den Gemeinden und Kommunen überwinden zu helfen und Vorurteilen und Fremdenhass entschieden entgegen zu treten.
Landeskirche bietet Unterstützung für Kirchengemeinden
Der Bischof wies darauf hin, dass die Landeskirche vielfältige Unterstützungsangebote für Kirchgemeinden anbiete, die sich engagieren wollten: Zum einen könnten sich diese durch die Beauftragte für Flucht und Migration, Pfarrerin Anna-Sophie Schelwis, beraten lassen. Sie helfe aber auch bei der Vermittlung von weiteren Fachleuten sowie bei der Vernetzung mit anderen aktiven Gemeinden. Zum anderen könnten die Gemeinden beim Ökumenedezernat Informationen über Modelle von Konfliktlösungen erhalten und über mögliche Fluchtursachen aufgeklärt werden.+++