Ab Freitagmittag rollen wieder Autos durch den Weimarer Tunnel

03.09.15 - Drei Abnahmen stehen noch an, dann wird der Weimarer Tunnel am Freitagnachmittag frisch renoviert eröffnet - und Fuldas westliche Stadtteile sind wieder mit der Leipziger Straße verbunden, zum Ende der Sommerferien wird das Umleitungsnetz wieder entlastet. Fuldas Stadtbaurat Daniel Schreiner und  Tiefbauamtsleiter Steffen Landsiedel machten sich ein Bild von den Neuerungen. Gut 860.000 Euro wurden investiert - der Kostenrahmen ist eingehalten.

Grob zusammengefasst wurden innerhalb von sechs Wochen fast alle Betriebstechniken, die mittlerweile über 20 Jahre alt waren, gegen neue ausgetauscht. In der Praxis stellte sich die Aufgabe deutlich komplexer da. "Das Problem bei einer Sanierung ist immer, dass man die alte Anlage nicht wirklich kennt. Unsere Aufgabe ist es dann, das bestehende System irgendwie mit der neuen Technik zu verheiraten", erklärte Jens Starke, Projektleiter der Dresdner Firma Actemium. In der ersten Woche habe nur Demontage auf dem Programm gestanden. Alte Schilder, Lampen und Kabel wurden entfernt. Darauf folgte eine Grundreiningung, denn "der Tunnel war wirklich dreckig", fügte Starke schmunzelnd an.

Stadtbaurat Daniel Schreiner (links) und Jens Starke

Albrecht Schaab (links) und Steffen Landsiedel vom Tiefbauamt der Stadt ...

Diese Sensoren messen die Lichtstärke vor dem Tunnel

Erst dann ging es mit der eigentlichen Sanierung los. Eine neue Brandmeldeanlage, Kohlenstoffmonoxid- und Lichtmess-Sensoren wurden installiert, dafür sind die alten Lüftungsturbinen entfernt worden. Besonders stolz ist die Stadt auf die durchgehende LED-Beleuchtung, die weniger Wartung bedarf, energiesparender ist und ein besseres Licht erzeugt: "Wir haben einen der ersten Tunnel Deutschlands, der voll mit LEDs beleuchtet ist", sagte Steffen Landsiedel. Hinzu käme, dass sich das Licht den äußeren Lichtverhältnissen anpasse, damit sich die Autofahrer an die Dunkelheit im Tunnel gewöhnen können.

18.300 Autos fahren täglich durch die 200 Meter lange Röhre - davon 700 LKW. "Das zeigt doch, wie wichtig die Entscheidung in den 90er Jahren war, um die Straßen um den Dom zu entlasten", sagte Daniel Schreiner. Er stellte aber schon die nächsten Arbeiten am Weimarer Tunnel in Aussicht: "Die Technik haben wir nun abgehakt, aber es besteht noch Investitionsbedarf. Schon nächstes Jahr könnte die Fahrbahndecke an der Reihe sein." (Julius Böhm) +++