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Grandios gespielt – das Trompetenecho - Fotos: Gudrun Schmidl

SCHENKLENGSFELD "Geschwaetzer oam Melchbock"

Traditioneller Dorfabend: Sogar Flüchtlinge lernen platt

03.11.15 - Vor der unverwechselbaren „Foto-Kulisse“ der 1.200-jährigen Linde, dem wohl ältesten Baum Deutschlands, begeisterte die Trachten- und Volkstanzgruppe (TVG) Schenklengsfeld bei ihrem traditionellen Dorfabend am Samstag und am Sonntag gleichermaßen im Bürgerhaus Schenklengsfeld ihre zahlreichen Gäste. „Mit Musik und guter Laune“ spielte die TVG-Kapelle unter der Leitung von Gerald Bock auf und beides zog sich wie ein roter Faden durch das zackige, knapp zwei Stunden dauernde, kurzweilige Programm.

Zum goldenen Oktober/Novemberwochenende passend sang der TVG-Chor das Lied „Bunt sind schon die Wälder“. Die 4-stimmigen Chorsätze für alle Beiträge hat Klaus Weimar eingeübt, immer im Zweifel, ob sich die Sängerinnen und Sänger bei den Chorproben zum Singen oder zum Schwätzen treffen. Bei den „Geschwaetzern oam Melchbock“ drehte sich alles um das Dorf- und Weltgeschehen, was besprochen werden musste. Peter und Werner Henkel sowie Ulrike Stang-Bein nahmen kein Blatt vor den Mund, beklagten die Flut der Angebote von der kommunalen Seniorenbetreuerin Dr. Andrea Fink-Jacob, die man gar nicht alle wahrnehmen kann. „Es graut einem, wenn man zu den Senioren gehört. Der VdK weiß schon nicht mehr, wann er seine Fahrten anbieten soll“. Überhaupt haben sich ganzjährig alle möglichen Termine überschnitten, sogar der Dorfabend am Sonntag musste mit einem nahezu zeitgleichen Gospel-Konzert in der Schenklengsfelder Kirche konkurrieren.

Die Schenklengsfelder schauen aber auch über den Tellerrand und wollen erfahren haben, dass in Bad Hersfeld ordentlich weiter „gewedelt“ wird. Die Festspiele sollen künftig bis Lolls dauern und der Weihnachtsmarkt soll sich nahtlos anschließen. Kai A. Struthoff, Redaktionsleiter der Hersfelder Zeitung, muss aufpassen. Redakteur Mario Reymond, „der sich als laufende HZ beim Lollsfestzug zum Aff´ gemacht hat“, will auf seinen Posten. „Er hat gute Karten, denn er schreibt in Heringen und da gibt es immer Interessantes zu berichten“, mutmaßen die gut informierten Schenklengsfelder, die die erneute Kandidatur von dem amtierenden Bürgermeister Hans Ries befürworten, denn „er ist ja noch nicht fertig (mit dem Kanal)“. Es ist eine gute Idee von Werner Henkel, den alsbald in Ransbach einquartierten Flüchtlingen platt schwätzen beizubringen, damit die Verständigung klappt.

Gerald Bock und alle Musiker der 9-köpfigen TVG-Kapelle verneigten sich mit einem Oberkrainer-Medley, darunter das weltbekannte Trompetenecho, vor ihrem großen Idol Slavko Avsenik, der in diesem Jahr verstorben ist. Gerald Bock hatte das große Glück, den Musiker in Schenklengsfeld zu treffen, wo der Vater der „Oberkrainer Volksmusik“ Bocks Zerrwanst adelte, indem er darauf spielte.

Natürlich wird beim Dorfabend der Schenklengsfelder Trachten- und Volkstanzgruppe auch getanzt. Die Tanzgruppe zeigte Altbewährtes, übte eigens für den Dorfabend aber auch neue Schrittfolgen ein. „Die Utrechter Hornpipe“ aus den Niederlanden war für die geübten Tänzerinnen und Tänzer gewöhnungsbedürftig, der „Trülli“ aus der Schweiz eher gemütlich, hübsch anzuschauen auf jeden Fall der „Reiftanz“.

Peter Henkel, Ulrike Stang-Bein und Werner Henkel (von links) nehmen am Melchbock ...

Als Höhepunkt präsentierten die Mitglieder des TVG mit „Waidmannsheil und Horrido“ eine Abschluss-Jägerfolge, bei denen die acht Männer als Waidmänner mit eigens gebauten Flinten-Attrappen eine gute Figur machten. Jägerneuner, Jägerchor und Jägersprüche gipfelten im Jägermarsch gemeinsam mit dem Publikum.

Viel Applaus und lobende Worte für die Verantwortlichen und Mitwirkenden war der Lohn für viele Ideen und die gelungene Präsentation. Alles ist original, nichts kommt vom Band, betonten Ulrike Stang-Bein und Regina Claus-Pankow schon in ihrer Begrüßung. Sie vergaßen nicht, Monika Riemann-Hebel für ihren unermüdlichen Einsatz als Dreh- und Angelpunkt des Vereins zu danken. (Gudrun Schmidl) +++

„Gerald, spiel uns einen….“

Die 9-köpfige TVG-Kapelle

Alle Mitwirkenden singen das Begrüßungslied

Werner Henkel trägt das Mundartgedicht „Katz on Muus“ vor


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