TSV Lehnerz verliert drei Punkte vor Gericht - Sturz auf Rang 5

04.11.15 - Ganz bitter für Hessenligist TSV Lehnerz: der 3:0-Sieg bei Eintracht Stadtallendorf wurde am grünen Tisch in Grünberg zu einer 0:3-Niederlage umgewertet. Dies entschied am Montagabend das Verbands-Sportgericht unter dem Vorsitz von Hans-Konrad Neuroth aus Steinau an der Straße.

Beim Spiel am 5. September wurde TSV-Innenverteidiger Sebastian Bartel nicht auf den Spielberichtsbogen aufgenommen, weil er nur kurzfristig in die Mannschaft rutschte. Niklas Odenwald hätte eigentlich von Beginn an auflaufen sollen, verletzte sich jedoch beim Warmmachen. Somit rutschte der nicht am Spielbericht erwähnte Bartel in die Abwehr - komisch ist, dass "Baba" Bartel bei der Passkontrolle aufgerufen wurde. Der TSV unterrichtete den Schiedsrichter in der Halbzeitpause über den Fauxpas. Horst-Günther Konlé, Vorsitzender des Verbandssportgerichts, hatte nach dem Vorfall noch von keinen Konsequenzen gesprochen. Der Spieler sei schließlich rechtzeitig nachgetragen worden und habe sich auch eindeutig ausweisen können.

In erster Instanz verlor Stadtallendorf die Verhandlung am grünen Tisch. In der Berufung am gestrigen Abend dann die Hiobsbotschaft für die Lehnerzer. "Ich habe ja schon viele solcher Verhandlungen mitgemacht, aber so etwas habe ich noch nicht erlebt - das ist unglaublich", war TSV-Finanzvorstand Martin Geisendörfer stinksauer über die Entscheidung. Auch stellte er nach der dreistündigen Verhandlung klar, dass man gegen dieses Urteil vorgehen will. Zwar ist eine Revision nach dieser Berufung vor dem Sportgricht nicht mehr möglich, dennoch kann der TSV mit dem Fall vor ein ordentliches Gericht treten. "Wir schauen uns die schriftliche Begründung des Urteils genau an und dann werden wir mit allen Mitteln dagegen vorgehen", sagte Geisendörfer.

Der TSV Lehnerz verliert drei Punkte, die der Eintracht Stadtallendorf gutgeschrieben werden. Damit tauschen beide Clubs die Plätze in der Hessenliga-Tabelle - Stadtallendorf springt auf zwei, Lehnerz fällt auf fünf. (Julius Böhm) +++