Heute Mahngang im Gedenken an die Reichspogromnacht 1938

08.11.15 - In diesem Jahr jährt sich die Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, die so genannte „Kristallnacht" zum 77. Mal. In dieser Nacht brannten in Deutschland die Synagogen. Sie waren das öffentliche Fanal für das, was folgen sollte: der Völkermord am europäischen Judentum. Anlässlich des Jahrestages der Novemberpogrome organisierte die Initiative "Aktionswochen gegen Antisemitismus Fulda" am heutigen Sonntag zum vierten Mal einen Mahngang zu Orten ehemaligen jüdischen Lebens in Fulda. Der Schwerpunkt lag in diesem Jahr auf dem religiös-kulturellen Leben.

Die Organisatoren trugen mit dieser Veranstaltung das Gedenken an die Novemberpogrome und die Verfolgung der Juden in der NS-Zeit in die Fuldaer O?ffentlichkeit. Startpunkt des etwa zweistündigen Mahngangs war um 14 Uhr am Heinrich-von-Bibra-Platz. Von dort führte der Weg über den Jerusalemplatz und Universitätsplatz zum Platz der ehemaligen Synagoge am Stockhaus. Die Redner an den entsprechenden Schauplätzen waren Gerd Renner, Gabriel Moeller und Wolfgang Hengstler. Mit der Aktion beteiligen sich die Organisatoren zum dritten Mal an der bundesweiten Kampagne "Aktionswochen gegen Antisemitismus".

Seit 2003 organisiert die Berliner Amadeu Antonio Stiftung diese Aktionswochen. Das Ziel ist es, rund um den 9. November an vielen Orten gleichzeitig ein breites Spektrum von Veranstaltungen gegen Antisemitismus zu organisieren und zu vernetzen, sowie Diskussionen anzustoßen. Begleitet wurde der Mahngang - verbunden mit vielen Emotionen - von Beamten der Polizeistation Fulda im Streifenwagen und auf dem Motorrad. (mr/pm) +++