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Die Nacht der 320 Einsatzkräfte - Rätselraten um Millionenschaden im Sägewerk
14.11.15 - Die ganze Nacht waren Kräfte von Feuerwehren, Malteser Hilfsdienst, Polizei und Technischem Hilfswerk im Einsatz. Gegen 2 Uhr waren es noch 320 Ehrenamtliche, die gegen das Flammen-Meer im Sägewerk Feuerstein in Dipperz kämpften. "Wir haben jetzt die Lage unter Kontrolle - die Löschwasserversorgung steht", sagte Einsatzleiter und Gemeindebrandinspektor Martin Rühl in der Nacht zu OSTHESSEN|NEWS. Doch der anhaltende Wind machte den Brandschützern weiter zu Schaffen und ließ Glutnester immer wieder aufflammen. Zum Glück wurde niemand verletzt. Die Polizei schätzt den Schaden auf über eine Million Euro.
Gegen 19:57 Uhr wurde das Feuer im traditionsreichen Holzwerk gemeldet. "Schon auf der Anfahrt habe ich den hellen Feuerschein gesehen. Sofort wurde das Einsatzstichwort erhöht und Großalarm ausgelöst", berichtete Kreisbrandinspektor Adrian Vogler, der nur wenige Minuten nach der Alarmierung vor Ort eingetroffen war.
Im Ort setzte sich der Brandgeruch fest. Es war taghell um das Holzwerk Feuerstein: Scheinwerfer brannten, Blaulicht blinkte. Die Wasserpumpen waren deutlich zu hören. In ganz Dipperz waren Schlauchleitungen verlegt. Viele Bewohner waren auf den Beinen um sich ein Bild von der Brandkatastrophe zu machen. Einige konnten nicht tatenlos zuschauen: sie versorgten die Einsatzkräfte mit Tee, Kaffee und belegten Brötchen. Lobenswert war auch der Einsatz zahlreicher Landwirte aus der Umgebung. Sie transportierten mit ihren Güllefässern zehntausende Liter Löschwasser.
Durch den Brand wurde eine 77 mal 33 Meter große Fabrikations- und Lagerhalle zerstört. Weiterhin wurde ein Spänebunker Opfer der Flammen. Es wurden alle Wehren aus dem Landkreis Fulda zur Bekämpfung des Brandes eingebunden. Auch die Werkfeuerwehr von Kali+Salz rückte mit Lichtmast und Einsatzfahrzeug an. Das THW stellte den Fachberater Bau und unterstützte die Einsatzleitung. Über den Einsatzstab der Landesregierung wurde ein Brandschutz-Beamter des Hessischen Innenministeriums alarmiert - er kam aus Limburg.
Zur Ursache des Flammen-Infernos gibt es noch keine Informationen. Polizeihauptkommissar Sven Hübscher von der Fuldaer Polizei sagte: "Die Brandursache ist noch völlig unklar. Die Kripo hat die Ermittlungen noch am Abend aufgenommen." Nach dem verheerenden Feuer im Sägewerk Hosenfeld in Hainzell im Juli dieses Jahres wird der Kreis Fulda erneut von einer schlimmen Brand-Katastrophe überschattet. (Christian P. Stadtfeld). +++