Getränke HEURICH feiert 90 Jahre - Mit Mut auf Expansionskurs

16.11.15 - Ganz klein, als Ein-Mann-Betrieb hat die Firma Heurich an der Tränke in Fulda angefangen. Aus dem Bier- und Spirituosengeschäft im Barockviertel hat sich über die Jahrzehnte ein Imperium entwickelt. Getränke Heurich feiert in diesem Jahr das 90-jährige Bestehen und zählt zu den größten Getränke-Fachhändlern in Deutschland. Willi Heurich (82), Sohn des Gründers Magnus Heurich, war es, der früh und mutige Entscheidungen getroffen hat. Sie waren risikoreich und erforderten große Investitionen.

Viel Herzblut steckt in dem Familienbetrieb, der heute von Sohn Matthias (54) in dritter Generation als Geschäftsführer gelenkt wird. Trotzdem interessiert sich der Senior-Chef für die aktuelle Entwicklung des 1.140 Mitarbeiter starken Unternehmens. Mehrmals pro Woche ist der bei Angestellten sehr geschätzte Unternehmer auf dem Firmengelände unterwegs. Die Zentrale mit Logistik befindet sich in Petersberg, direkt an der Rhön-Autobahn 7, bei der Abfahrt Fulda-Mitte.

Mit einigen hundert Geschäftspartnern, Kunden, Politikern, Mitarbeitern und engen Freunden feierte die Heurich-Geschäftsleitung am Samstagabend das große Jubiläum. Gleichzeitig wurde die neue Lagerhalle offiziell eingeweiht. Matthias Heurich sagte: "Ich bin stolz auf meine Mitarbeiter. Sie haben uns zum Erfolg geführt." Und deshalb feiert das Unternehmen mit allen Mitarbeitern und ihren Familien am Sonntag. Hinter all den unternehmerischen Entscheidungen stehe ein leistungsfähiger Personalstamm. "Dafür danke ich allen, die Tag für Tag mit Engagement und Leistungsbereitschaft für uns da sind." Bis heute gilt im Unternehmen der Leitsatz: "Wir sind Partner der Industrie, ob Brauerei oder Mineralbrunnen."

Pünktlich zum Jubiläum wurde eine neue, 6.600 Quadratmeter große Lagerhalle eingeweiht. ...

Ein LKW trägt den Jubiläumslook mit historischen und neuen Bildern.

Bilder aus der Neuzeit ...

Seinen ersten Schritt in der Firma seines Vaters machte Matthias Heurich mit 28. Damals (1985) war das Unternehmen schon in Petersberg angesiedelt, aber nicht an der A7, sondern am Ziegelberg. "Jung, wenn du Lust hast, in der Firma mitzuarbeiten, dann bauen wir nochmal neu. Ansonsten wird sie verkauft." Mit diesen Worten konfrontierte Willi Heurich seinen Sohn. "Er war hart und direkt. Aber mit Spaß und Wissenslust nahm ich diese Herausforderung an", sagte Matthias Heurich, der stolz auf seinen Vater und seine Mutter Rosi ("sie hat uns immer den Rücken frei gehalten") ist. Die Firma ist stetig gewachsen und neue Märkte wurden erschlossen.

Mit dieser Strategie ist Getränke Heurich zum Pionier geworden und wird bundesweit beäugt. Das Unternehmen ist nicht nur einfacher Lieferant für Getränke aller Art, sondern auch Eigentümer von mittlerweile 140 eigenen Getränkemärkten in Hessen, Bayern und Rheinland-Pfalz unter dem Namen Logo. "Bis heute ist der Expansionsgedanke ungebrochen: wir arbeiten mit Hochdruck an unserer Vision, bis 2020 insgesamt 200 Logo-Märkte zu haben." Kurz nach der Grenzöffnung 1989 hat die Erfolgsgeschichte mit der Eröffnung des Markes in Bad Neustadt-Brendlorenzen (Unterfranken) begonnen.

Steffen Leib und Julia Klesper von der Hochstift-Brauerei-Gruppe.

Landrat Bernd Woide und Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld mit Karin Heurich. ...

Firmenchef Matthias Heurich bei seiner Ansprache.

Die neue Lagerhalle - "eine Investition in die Zukunft"

Auf dem Firmengelände in Petersberg ist in 24 Wochen Bauzeit eine knapp 6.600 Quadratmeter große Lagerhalle mit angrenzender, rund 4.300 Quadratmeter großen, überdachten Hoffläche, entstanden. Beides zusammen bietet Platz für rund 14.000 Paletten mit je 40 Kisten. "Die erhöhte Nachfrage unseres Sortiments in den Logo-Märkten macht den Neubau notwendig", sagte Matthias Heurich und sprach von einer "Investition in die Zukunft".

Ingenieur Steffen Rausch von der Firma Goldbeck (Kassel) freute sich am Jubiläumsabend das Großprojekt - "in der vereinbarten Frist - sogar zehn Tage früher - und zum vereinbarten Preis" - an Heurich übergeben zu können. Symbolisch hatte er einen überdimensionalen Schlüssel mitgebracht. "Der passt zu den gigantischen Bauwerk." Den kirchlichen Segen spendete im Anschluss der Petersberger Kaplan Markus Agricola. "Damit ist die Halle offiziell eingeweiht", so Firmen-Chef Heurich.

Geladene Gäste am Samstagabend.

Willi und Rosi Heurich.

Eine Urkunde zum Jubiläum von der IHK.

Landrat Bernd Woide gratulierte für die gesamte Region - auch für Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld (beide CDU), der wegen eines Folgetermins die Veranstaltung frühzeitig verlassen musste. "Wenn die Firma Heurich nichts besonderes ist, wer ist es dann?", diese Frage stellt der Kreis-Chef in den Raum. Woide lobte die Weitsicht der Unternehmerfamilie. "Sie haben ein tolles Team, entdecken immer neue Trends und entwickeln sie weiter." Der Rathauschef von Petersberg, Karl-Josef Schwiddessen (CDU), zeigte sich glücklich: "Wir sind froh, dass Getränke Heurich bei uns seit über 50 Jahren zu Hause ist." Willi Heurich sei es gewesen, der den Anstoß für die Weiterentwicklung des Gewerbegebiets gegeben habe. "Das war der absolut richtige Schritt." Der Senior-Chef ließ es sich nicht nehmen, selbst zum Mikrofon zu greifen. Er sagte: "Ich kann meinem Sohn nur ein großes Danke für seine Leistung und Verantwortung aussprechen. Es ist mir gelungen, das Unternehmen in die nächste Generation zu führen."

Stolzer Senior-Chef: Willi Heurich.

Von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Fulda kam Hermann Vogt. "Heurich ist großer Arbeitgeber in der Region und wichtiger Ausbildungsbetrieb. Auf solche Mittelständler können wir stolz sein." Aber nicht nur im wirtschaftlichen Sektor ist Getränke Heurich auf der Erfolgsspur. In der Region Osthessen übernimmt das Unternehmen auch gesellschaftliche Verantwortung und engagiert sich für soziale Projekte wie die Startbahn vom Antonius - Netzwerk Mensch. Der Familienbetrieb ist gut aufgestellt für die Zukunft, denn Weitsicht, unternehmerische Kreativität und ein starkes Team stehen auch heute noch bei der Chefetage an oberster Stelle. (Christian P. Stadtfeld). +++