
Archiv
"Mit Abstand beste Saisonleistung" reicht nicht - fünfte Pleite
22.11.15 - Auch im fünften Spiel der neuen Bundesliga-Spielzeit verließen die Wasserfreunde Fulda das Becken als Verlierer. Doch so realistisch, wie im Heimspiel gegen den SV Cannstatt am Samstagabend, war es bislang nicht gewesen, erstmals zu punkten. Der Aufsteiger zeigte eine - vor allem in der Defensive - klasse Leistung, brachte sich allerdings selbst um den Lohn ihrer Mühen. Am Ende hieß es 4:7 aus Sicht der Barockstädter.
Ein Blick auf das Ergebnis zeigt, woran es lag, dass gegen Cannstatt nicht die ersten Punkte auf das Konto der Wasserfreunde gingen: dem Angriff: vier Tore waren eindeutig zu wenig, um die Gäste aus Stuttgart zu bezwingen. "Das war heute ärgerlich, es war viel mehr drin. Cannstatt war heute auf jeden Fall schlagbar", resümierte kurz nach dem Abpfiff Fuldas Kapitän Marc Weber, der den letzten Treffer des Abends beisteuerte und ergänzte: "Die Abwehr war heute super."
In der Tat zeigte der Aufsteiger eine klasse Leistung in der Defensive, ließ die Mannschaft von Jovan Radojeivc nur zu wenigen Chancen kommen. Lediglich in der Anfangsphase offenbarten die Wasserfreunde zu viele Lücken in ihrer Deckung - das nutzte Cannstatt, um auf 3:0 zu stellen. "Das war so etwas wie der Knackpunkt. Mit einem 0:3 im Rücken wird es natürlich schwer", sagte Trainer Andreas Hohmann, der seinen Schützlingen keinen Vorwurf machen konnte: "Sie haben das super gemacht. Es war mit Abstand unsere beste Leistung."
Ein weiterer Knackpunkt war für Hohmann vor allem das Überzahlspiel - lediglich einen von zwölf Angriffen in numerischer Überlegenheit wurde in einen Treffer umgemünzt. "Das ist eigentlich unsere große Stärke, heute waren wir da viel zu überhastet und haben falsche Entscheidungen getroffen", monierte Hohmann, dessen Schützlinge immer wieder am bärenstarken Torwart der Cannstatter, Florian Pirzer, scheiterten. Sein Gegenüber, Nikolas Hohmann, im Tor der Wasserfreunde bot ebenfalls eine überragende Vorstellung und sorgte mit seinen Paraden dafür, dass Fulda in Schlagdistanz blieb. "Niko war sensationell, er hat mittlerweile volles Bundesliga-Format", lobte Andreas Hohmann seinen Keeper.
Als Balasz Borbely knapp vier Minuten vor dem Ende mit einem gefühlvollen Heber auf 3:6 verkürzte, keimte noch einmal Hoffnung auf im Sportbad Ziehers. Doch im Gegenangriff stellte Miro Tardin, treffsicherste Schütze der Gäste, auf 3:7 - die Entscheidung. "Heute war das erste Spiel, in dem wir reelle Chancen hatten, zu punkten. Daher ist es umso ärgerlicher, wenn uns diese Punkte fehlen", sagte Hohmann abschließend. Den Wasserfreunden steht nun ein spielfreies Wochenende ins Haus, bevor es erst nach Duisburg und dann nach Neustadt geht. (Tobias Herrling)
DIE STATISTIK ZUM SPIEL:
Wasserfreunde Fulda: Nikolas Hohmann - Balasz Borbely(2), Robert Patas, Phillip Müller, Robert Seifert, Alexander Hörl, David Horvath, Tomas Krajcovic (1), Marvin Hohmann, Leon Schmitt, Philipp von Keitz, Marc Weber (1).
SV Cannstatt: Florian Pirzer - Evan Müller, Marvon Thran (2), Lennart Löscher, Johannes Christoph, Miroslav Aleksic, Domagoj Mijatovic, Jakob Zühl (2), Simon Berce, Miro Tadin (3), Filip Zugic, Novak Zugic, Milan Markovics.
Zuschauer: 350. +++