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Feierte am Dienstagnachmittag seine Premiere: das „Sieben-Tage-Cafe für Flüchtlinge“, eine Stadtführung der begegnungsreichen Art. - Fotos: Stefanie Harth

BAD HERSFELD Stadtführung der begegnungsreichen Art

Strahlende Gesichter beim „Sieben-Tage-Cafe für Flüchtlinge“

09.12.15 - Ein Aufschrei der Freude geht durch die Gruppe. Die Kinder und Jugendlichen sind nicht mehr zu halten, als sie den Jahnpark betreten. Mit glückseligen Gesichtern erobern sie die Schaukeln und erklimmen die Klettergeräte. Jeder Winkel des Bad Hersfelder Spielparkes will entdeckt werden. Endlich – nach einem Leben, das von Terror, Hass, Todesangst, Verfolgung und Gewalt geprägt war, sowie nach einer gefahrvollen Flucht aus den Krisengebieten dieser Erde – dürfen die jungen Flüchtlinge wieder Kind sein.

Kinderlachen erfüllt den Jahnpark. Die Eltern strahlen mit ihren Sprösslingen und der Sonne um die Wette. Ein irakischer Familienvater streicht mit seinen Händen andächtig über den Rasen. „Hier bei Euch, in Deutschland, ist alles so grün, so lebendig“, meint er. „Ich liebe diese Landschaft, die Wiesen, die Felder und die Wälder.“ Das „Sieben-Tage-Cafe für Flüchtlinge“, das ab sofort immer dienstags und donnerstags von 14 bis 16 Uhr vom Fachbereich Generationen der Stadt Bad Hersfeld angeboten wird, scheint sich als Erfolg zu entpuppen. Am Dienstagnachmittag feierte die Stadtführung der besonderen Art ihre Premiere:

Rund 40 Flüchtlinge, die zurzeit in der Notunterkunft im ehemaligen Herkules-Center eine Bleibe auf Zeit gefunden haben, warten vor dem Eingangsbereich des früheren Einkaufsmarktes. Edgar Steube vom Fachbereich Generationen und Übersetzerin Nevin Haj Younes, die in Syrien geboren ist, nehmen die Familien und vorwiegend jungen Leute in Empfang. Ihr erstes Ziel: das wortreich beziehungsweise die dort angesiedelte Tourist-Info. Unterstützt werden die beiden vom kurdischen Dolmetscher Faysal. Nach einer kurzen Stippvisite, begibt sich die Gruppe auf den Weg zum Bad Hersfelder Kinder- und Jugendhaus. Bady Buhle führt seine Gäste, die hauptsächlich aus Syrien stammen, durch das „JuZe“. Einen kurzen Augenblick später haben die Neuankömmlinge den Tisch-Kicker, die Musikanlage und die Tanzfläche des Discoraumes geentert. Genüsslich „schlürfen“ die Besucher Cola oder Fanta und lassen sich die Salzstangen und Schoko-Weihnachtsmänner schmecken.

Das wortreich und „JuZe“ sind insgesamt zwei von neun „Orten der Begegnung“. Sowohl die Freie Christengemeinde als auch das Buchcafé, IkuZ, Martin-Luther-Haus, CVJM, Mehrgenerationenhaus „Dippelmühle“ und die evangelische Gemeinschaft im Seilerweg öffnen dienstags und donnerstags zwischen 14 und 16 Uhr ebenfalls ihre Türen für Flüchtlinge. Ungebrochener Favorit des Tages ist allerdings – obwohl ursprünglich nicht eingeplant – der Jahnpark. Über die Lullustadt bricht allmählich die Dämmerung herein. „Es ist an der Zeit, aufzubrechen“, sind sich Nevin und Faysal einig. Gemächlichen Schrittes pilgern die Teilnehmer des „Sieben-Tage-Cafes für Flüchtlinge“ zurück zur sogenannten „Überlaufeinrichtung“. Ein paar Jungs haben sich für Mittwochnachmittag bereits zum Fußballspielen im Jahnpark verabredet…

Übrigens: Der Fachbereich Generationen hat ein Spendenkonto (IBAN: DE62 5325 0000 0000 0000 62, BIC: HELADEF1HER; Kontonummer: 62; BLZ: 532 500 00 / Sparkasse Hersfeld-Rotenburg) eingerichtet. Unter dem Vermerk „7 Tage Cafe für Flüchtlinge“ kann das Angebot unterstützt werden. (Stefanie Harth) +++


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