Festspiel gGmbH in Warteschleife - Ja zu Hessentag

11.12.15 - Eine „Bad Hersfelder Festspiel und Marketing gGmbH“ wird aller Voraussicht nach in naher Zukunft nicht gegründet werden. Am Donnerstagabend plädierten die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses (HFA) mehrheitlich dafür, die entsprechende Beschlussvorlage zurückzustellen. Die einhellige Meinung: es spreche nichts dagegen, das Geschäft des Theaterbetriebes in eine gemeinnützige GmbH zu übertragen, allerdings sollte das Unterfangen in aller Ruhe sondiert werden. Die endgültige Entscheidung fällt die Stadtverordnetenversammlung in ihrer Sitzung am Donnerstag, 17. Dezember.

„Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage“: Unstrittig zu sein scheint, dass ...

„Ich halte nichts davon, das jetzt übers Knie zu brechen“, betonte Michael Bock (NBL). „Ein solches Vorhaben sollte grundsätzlich gut überlegt sein.“ Dem konnten die anderen Mitglieder des HFA nur zustimmen, gerade vor dem Hintergrund, dass es in der Lullusstadt recht viele städtische Eigenbetriebe gibt. Die Idee: zu überprüfen, inwiefern inhaltlich zusammenpassende Bereiche beispielsweise unter dem Titel „Kultur“ zusammengefügt werden könnten. Bürgermeister Thomas Fehling unterstrich, dass ein Fahrplan zur weiteren Vorgehensweise erstellt werden müsse. „Schnell ist wieder ein Jahr ins Land gezogen.“ Gunter Grimm (CDU) regte an, sich mit der Gründung einer gGmbH umgehend nach den im März anstehenden Kommunalwahlen zu befassen.

Ein deutliches Signals sendete der HFA mit seiner Empfehlung in puncto Bewerbung für den Hessentag in Richtung der nächsten Stadtverordnetenversammlung: Nachdem diese Woche bereits der Ausschuss für Soziales und Sport und der Ausschuss für Stadtplanung und Umwelt der Bewerbung für den Hessentag ihren einstimmigen Segen erteilt hatten, gab auch der HFA diesem Ansinnen grünes Licht. Geplant ist, dass sich die Stadt Bad Hersfeld für die Ausrichtung des Landesfestes ab 2018 bewirbt.

Hessentag 2018, 2019 oder 2020 in der Lullusstadt? Bereits 1967 war Bad Hersfeld Ausrichter ...

Dabei war immer wieder von einer Bewerbung für 2019 die Rede gewesen, obwohl sich die NBL als „Initialzünder“ ursprünglich für den Zeitraum ab 2018 stark gemacht hatte. „Wir müssen versuchen, den Hessentag so früh wie möglich nach Bad Hersfeld zu bekommen – das bietet eine große Chance“, meinte Michael Bock. „Schließlich muss dessen Nord-Süd-Verteilung sowie die Tatsache berücksichtigt werden, dass die Investitionsmittel peu à peu vom Land reduziert werden.“ Carsten Lenz (SPD): „Auch ich erachte eine Bewerbung ab 2018 als sinnvoll.“ Der direkte Konkurrent im Rennen für die Ausrichtung des Landesfestes in zweieinhalb Jahren? Die nordhessische Hansestadt Korbach.

Weitere Themen des Abends, die der HFA mehrheitlich beziehungsweise einstimmig befürwortete, waren der Verkauf eines Grundstückes am Hoechster Kreisel an das Deutsche Rote Kreuz, das dort eine Rettungswache errichten möchte, die überplanmäßige Bereitstellung von Mitteln für die Instandsetzung des maroden und zurzeit gesperrten Kletterwaldes im Jahnpark (OSTHESSEN|NEWS berichtete) sowie die Festlegung eines Termins für die Bürgermeisterwahl. Den Gang zur Wahlurne dürfen alle wahlberechtigten Mückenstürmer aller Voraussicht nach am Sonntag, 11. September 2016, antreten. Die Stichwahl ist 14 Tage später – am Sonntag, 25. September – ins Auge gefasst. Aber auch hier haben in einer knappen Woche die Stadtverordneten das letzte Wort. (Stefanie Harth) +++