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v.l.: Stefan Schwenk (Bügermeister Hünfeld), Wolfgang Karl (Vorsitzender der Zuse-Gesellschaft), Horst Zuse (Konrad Zuses ältester Sohn) - Fotos: Toni Spangenberg

HÜNFELD 20. Todestag des Z 1-Erfinders

"Konrad ZUSE war ein genialer Erfinder, Unternehmer und Künstler“

18.12.15 - Wenige Menschen sind am Freitag zum Neuen Hünfelder Friedhof gekommen, um des Computererfinders Konrad Zuse an seinem 20. Todestag zu gedenken. „Wir haben die Gedenkveranstaltung bewusst klein gehalten. Wir wollten nichts Großes, keinen Pomp“, erklärt Horst Zuse, der älteste Sohn Konrads. Die Konrad-Zuse-Gesellschaft legt Kränze am Grab des Computerpioniers nieder. „Am 12. Mai 1941 wurde der erste funktionsfähige Computer der Welt vorgestellt. Das war der Beginn einer revolutionären Entwicklung. Am 18. Dezember 1995 starb Konrad Zuse in Hünfeld. An seinem Grab gedenken wir des Menschen Konrad Zuse. Er war ein genialer Erfinder, Unternehmer und Künstler“, resümiert Wolfgang Karl, Vorsitzender der Zuse-Gesellschaft. Stille. Dann lädt Hünfelds Bürgermeister Stefan Schwenk die Anwesenden noch zu Kaffee und Kuchen ins Rathaus ein.

Konrad Zuse wurde 1910 in Berlin geboren und studierte unter anderem als Gebrauchsgrafiker Bauingenieurwesen an der Technischen Universität Berlin. Bereits 1936 entwickelte er erste Visionen freiprogrammierbarer Maschinen, die 1938 in die Fertigstellung der Z 1, des ersten mechanischen Digitalrechners, mündeten. Aufgrund der unzulänglichen Materialien erwies sich diese Maschine allerdings nicht als funktionssicher. Überzeugt von der Leistungsfähigkeit seiner Apparate baute er 1941 in Berlin die Z 3, die bereits über ein Rechenwerk und Speicher aus Relais verfügte. Sie gilt als die erste frei programmierbare, in Gleitkommarechnung arbeitende und auf dem binären Zahlensystem basierende Rechenmaschine der Welt und wird heute allgemein als erster funktionsfähiger Computer anerkannt. Dieses Funktionsprinzip ist bis heute die Grundlage aller Computer. 1946 entwickelte Zuse mit dem „Plankalkül“ die erste höhere Programmiersprache.

1949 gründete er in Neukirchen im Altkreis Hünfeld die Zuse KG, die als der erste kommerzielle Computerhersteller der Welt gilt. Der erste Serienrechner war die Z 11 ab 1955, die vor allem in der optischen Industrie eingesetzt wurde. Mit der Z 22 schuf Konrad Zuse auch den ersten Rechner mit einem magnetischen Speicher, ein Prinzip, das bis heute von fast allen Speichermedien genutzt wird. 1964 zog er sich aus dem Unternehmen zurück, das aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten von der Firma Siemens übernommen wurde. Seit dieser Zeit widmete er sich verstärkt seinen wissenschaftlich theoretischen Überlegungen und veröffentlichte unter anderem 1969 seine Theorien zum „Rechnenden Raum“. Auch für seine künstlerische Tätigkeit fand er wieder mehr Zeit, so dass heute die Gesamtzahl seiner Werke auf über 1.400 in Sammlerhänden weltweit geschätzt wird. 1995 starb Konrad Zuse in Hünfeld, wo er seit Ende 1956 mit seiner Familie in einem Haus Am Haselgrund wohnte.

Nächstes Jahr gebe es ein besonderes Jubiläum in Zusammenhang mit Konrad Zuse zu feiern. Am 12. Mai jähre sich die Vorstellung des weltweit ersten Computers Z3 zum 75. Mal, informiert Helmut Käsmann, Pressesprecher der Stadt Hünfeld. (pm/Toni Spangenberg) +++


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