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Einmal Abstiegskampf, zwei Mal Angst davor: Hünfeld vom Pech verfolgt
23.02.16 - Die lange Zeit des Wartens hat ein Ende: nach der Winterpause rollt in Osthessen am kommenden Wochenende - sofern Wettergott Petrus nichts dagegen hat - endlich wieder der Ball. Zeit also, die Vereine der Hessen-, Verbands,- und Gruppenliga genauer unter die Lupe zu nehmen. Wer kam? Wer ging? Wo klemmt es noch? Antworten gibt es im ON|Sport-Check. Teil eins mit den Verbandsligisten Hünfeld, Neuhof und SVA Bad Hersfeld.
Hünfelder SV
Das hat sich verändert: Leon Lekaj (Kroatien, NK Vodice) ist der einzige Neue, den Trainer Dominik Weber in der Winterpause begrüßen durfte - und der Defensivakteur hinterließ gleich einen guten Eindruck. Wie auch schon in der Hinrunde bereitet Weber das anhaltend gefüllte Lazarett große Sorgen: "Während einige Leute wie Sebastian Gensler und Steffen Witzel Fortschritte machen, haben wir wieder einige Verletzte hinzubekommen. Das engt natürlich unseren Handlungsspielraum ein. Ich bin froh, wenn wir am Samstag beim ersten Spiel gegen Neuhof zehn gesunden Feldspieler aufstellen können." Besonders bitter ist der Wegfall von Mittelfeldmotor Sebastian Alles, der ein Auslandssemester in Polen angetreten ist - er wird die komplette Restrunde fehlen. Verletzt sind Simon Schilling, Daniel Orth und Simon Grosch (alle lobierien an Knieverletzungen).
So lief die Vorbereitung: "Schaut man rein auf die Ergebnisse und die Trainingseinheiten war die Vorbereitung sehr sehr gut", lobte Weber seine Truppe. Auf Siege gegen Bachrain (2:1), Asbach (3:1) und Pfordt (9:0) folgte das Highlight gegen Hessenligist Borussia Fulda. "Das war wirklich eine durchweg klasse Leistung und am Ende auch ein verdienter 3:1-Sieg. Die Jungs, die da waren, sind toll mitgezogen und haben meine Vorgaben umgesetzt. Leider waren es mit Leuten wie Kevin Krieger, Oliver Krenzer oder Christopher Neidhardt nur wenige, die im Training wirklich komplett dabei waren."
ON|Sport-Prognose: Mit Blick auf die letzte Saison und die Qualität des Hünfelder Kaders kann der HSV eigentlich nicht mehr in den Gefahrenbereich abrutschen. Das anhaltende Verletzungspech wird aber auch Ausreißer nach oben verhindern. Mit einer soliden Rückrunde werden sich die Hünfelder in der oberen Tabellenhälfte etablieren und hoffentlich die Sommerpause zu Auskurierung aller Blessuren nutzen können - dann dürfen wir uns wohl auf eine deutlich stärkere nächste Saison freuen.
Das hat sich verändert: Jede Menge Bewegung gab es im Kader des Aufsteigers. Ondrej Brusch (FC Strausberg) und Patrick Kalis (Polen) haben den Klub verlassen, dafür kamen mit Marko Curic (Bachrain), Marko Kartelo (HNK Sibenik), Mario Martinez (SG Steinau), Niko Skugor (NK Vodice), Almin Agovic (FV Steinau) gleich fünf Neuzugänge, die den Kader in der Breite verstärken. Die Hoffnungen ruhen vor allem auf Marko Kartelo, der über 100 Erstliga-Spiele in Kroatien absolviert hat. „Er ist ein sehr erfahrener Mann, der bei Standards gefährlich ist und uns in der Defensive sofort weiterhelfen wird“, ist sich Spielertrainer Radek Görner sicher.
So lief die Vorbereitung: Zwar absolvierte Neuhof lediglich drei Testspiele und konnte keines für sich entscheiden (0:3 gegen Flieden, 1:6 gegen Borussia Fulda und 0:0 gegen Rothemann), dennoch zog Radek Görner ein positives Fazit. „Vor allem mit dem Spiel gegen Flieden war ich zufrieden, das war unsere beste Leistung.“ Die vielen Neuen müssen zwar noch in das System integriert werden, seien aber laut Görner aber auf einem guten Weg.
ON|Sport-Prognose: Der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz beträgt komfortable acht Zähler und sollte am Ende locker reichen, um die Liga zu halten. Wenn sich die Neuzugänge eingespielt haben, sollte für den SV Neuhof der souveräne Klassenerhalt stehen.
SVA Bad Hersfeld
Das hat sich verändert: Keine Neuzugänge und keine Abgänge - in Asbach hat sich nichts getan. Dafür konnte Trainer Frank Ullrich die Verletzten Simon Ewald, Tim Ullrich und Stefan Wiegand wieder im Training begrüßen. „Damit ist unser Kader wieder breiter aufgestellt und ich habe mehr Optionen“, sagte Ullrich.
So lief die Vorbereitung: Asbach hatte einen großen Vorteil: den Kunstrasenplatz. „Wir mussten keine einzige Einheit ausfallen lassen“, freute sich Ullrich, der vor allem an der Defensive, die in der Hinrunde sehr anfällig war, feilen lies. „Da machen wir auch schon große Fortschritte und standen in den Tests weitestgehend sicher.“ Ullrich zog ein positives Fazit der Vorbereitung, auch wenn gegen CSC Kassel (1:4) und Hünfeld (1:3) verloren wurde. Gegen Wolfhagen behielt man mit 3:0 die Oberhand.
ON|Sport-Prognose: Sollte es bei fünf Absteigern bleiben, wird es für den SVA angesichts von acht Zählern Rückstand auf den SV Neuhof schwer, die Liga zu halten. In Asbach hofft man, dass weniger absteigen und will daher erst einmal den jetzigen Rang 13 festigen. Das sollte mit der jungen, talentierten Mannschaft realisierbar sein. (Tobias Herrling/ Julius Böhm) +++