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Der erste Punkt im elften Anlauf: Teilerfolg für die Wasserfreunde
28.02.16 - Da ist er, der erste Zähler in der Wasserball-Bundesliga. Am Samstagabend holten die Wasserfreunde Fulda im heimischen Sportbad Ziehers ein 9:9 (3:2, 3:4, 1:1, 2:2)-Unentschieden gegen den SV Weiden und beendeten nach zehn sieglosen Spielen ihre Durststrecke. Für die Gäste war es gleichzeitig der erste Punkt in der Fremde der diesjährigen Saison. Auf Fuldaer Seiten stach David Horvath heraus, der vier Treffer erzielte. Darunter die beiden letzten zum jeweiligen Ausgleich.
Vier Minuten vor dem Ende wäre eine Szene den Wasserfreunden fast zum Verhängnis geworden. Zu diesem Zeitpunkt stand es im Sportbad Ziehers 8:8-Unentschieden, der Aufsteiger erkämpfte sich in der Abwehr den Ball und hätte im nächsten Angriff die Möglichkeit zur Führung gehabt. Trainer Janusz Gogola warf den Richtung Beckenrand schwimmenden Ball zu Torwart Sebastian Arany – die Schiedsrichter haben den Ball noch im Becken und nicht außerhalb gesehen und entschieden auf Ballbesitz Weiden. Sean Ryder, bester Mann bei den Mittelfranken, traf zur 9:8-Führung (28.). „Wenn wir wegen dieser Szene verloren hätten, wäre das sehr bitter gewesen“, sagte im Nachklang der Begegnung Janusz Gogola, der gleich ein Lob an seine Schützlinge folgen ließ. „Sie haben tolle Moral bewiesen.“
Denn nur eine Minute später traf David Horvath mit seinem vierten und letzten Treffer zum verdienten 9:9-Ausgleich. „Ich bin damit absolut zufrieden“, so Gogola, der auf Torwart Nikolas Hohmann verzichten musste und den an einer Grippe erkrankten Kapitän Marc Weber nicht einsetzte. Es hätte aber eben auch ein Punkt mehr sein können. Einen langen Pass auf Weidens Jakob Ströll fing Arany ab und leitete den Gegenangriff ein – nur noch wenige Sekunden zu spielen und die Hausherren in Ballbesitz. Nach einigen Unstimmigkeiten – der Angriff der Barockstädter war eigentlich abgelaufen – entschieden die Schiedsrichter auf drei Sekunden Nachschlag. Zu wenig. Es blieb beim 9:9-Unentschieden. „Für uns ist das ein Punktgewinn, für Weiden ein Punktverlust“, konstatierte Gogola.
Und das, obwohl die Wasserfreunde im zweiten Viertel zwischenzeitlich schon mit 6:3 in Front lagen. Die Abwehr bissig und der Angriff weitestgehend effizient – das waren die Faktoren für den Vorsprung. Balazs Borbely passte auf Horvath, der per Direktabnahme zum 6:3 traf - der erste Sieg nahm Konturen an (12.). Was dann folgte, waren knapp zwölf torlose Minuten des Aufsteigers und Weiden nutzte diese Phase, um das Spiel auf 7:6 zu drehen. Vor allem die Führung war sehenswert: Ryder traf per gekonntem Rückhandwurf (20.). 31,5 Sekunden vor dem Ende des dritten Viertels machte Balazs „Bum-Bum“ Borbely seinem Namen alle Ehre und knallte einen Freiwurf zum 7:7 in die Maschen.
Auch das vierte Viertel verlief ausgeglichen. Die Gäste zogen jeweils in Front, aber die Wasserfreunde zeigten Moral und kämpften sich zurück. „Es geht weniger um das Ergebnis, sondern um die Entwicklung – und die ist positiv“, betonte Janusz Gogola, dessen Handschrift immer mehr zu sehen ist. Aber natürlich weiß auch er, dass so ein Punkt nach so einer Niederlagen-Serie für den Kopf Gold wert ist. Und für die restliche Spielzeit einen Schub geben kann. (Tobias Herrling)
DIE STATISTIK ZUM SPIEL:
Wasserfreunde Fulda: Sebastian Arany - Balasz Borbely (2), Robert Patas, Robert Seifert, Dominik de Beisac, Tarek Bary, Alexander Hörl (1), David Horvath (4), Tomas Krajcovic (2), Leon Schmitt, Philipp Müller, Philipp von Keitz, Marc Weber.
SV Weiden: Vladimir Srajer - Thomas Aigner (1), Louis Brunner, Michael Trottmann, Thomas Kick (2), Andreas Langmar (1), David Tamas, Nikolaj Neumann (1), Marek Janecek, Andreas Jahn, Sean Ryder (4), Jakob Ströll, Matthias Kreiner.
Zuschauer: 300. +++