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O|N besucht die "Schaltjahr-Babys" - "Datum egal, Hauptsache gesund"
01.03.16 - Der 29. Februar ist ein ganz besonderer Tag, denn ihn gibt es nur alle vier Jahre. Deshalb sind Klara, Milan und Maximilian auch ganz besondere Babys. Sie wurden gestern im Herz-Jesu-Krankenhaus (HJK) in Fulda geboren. In der ganzen Region waren es sechs "Schaltjahr-Babys" - drei im HJK und drei im Klinikum Fulda. Bad Hersfeld und Alsfeld gingen leer aus, obwohl es in Alsfeld knapp war: "Bei uns im Kreiskrankenhaus wurde ein Baby am späten Abend des 28. Februar geboren - wir wünschen dem neuen Erdenbewohner natürlich trotzdem alles Gute", sagte Geschäftsführer Sassa Pur.
Wir haben die drei Säuglinge und die stolzen Eltern besucht. Es gilt nämlich einige Fragen zu klären: War der 29. der Plantermin? Wie erklärt man dem Nachwuchs, dass er nur alle vier Jahre Geburtstag hat? Und am wichtigsten: Wann wird gefeiert?
Klara ist in ein dickes, gelbes Froteehandtuch gepackt und schläft in Papas Armen. Jakob Wachter und Mama Katharina Hahn sind stolz, aber auch geschafft: Schon seit dem 25. Februar sind sie im HJK und warten auf Klara, die sich mächtig Zeit gelassen hat - der 15. Februar war ihr Plantermin. "Mir war das irgendwie schon klar, dass wir das komische Datum erwischen", sagt Papa Jakob, aber das ist egal, denn Klara ist putzmunter. "Das war das Wichtigste", füht Mama Katharina an.
Ein Zimmer weiter schläft Maximilian auf seiner Mama Karina Möller. Er kam gestern um 15:02 Uhr zur Welt - einen Tag nach dem geplanten Geburtstermin. Dennoch ist der Kleine mit 48 Zentimeter und 2.850 Gramm recht zierlich. "Aber er ist wohlbehalten und gesund", freut sich seine Mama. Nicht nur für Karina Möller und Maximilian war es ein besonderer Augenblick, als er das Licht der Welt erblickte, auch Gabriele Zinkhand wird den Moment nicht vergessen: "Nach fast 37 Jahren als Hebamme war das mein erstes Schaltjahr-Baby - für mich ist es ganz besonders."
Milan liegt schon seit Stunden in Papa Sebastians Schoß - "ich schaue ihn den ganzen Tag einfach nur an. Ich bin wirklich stolz." Mama Nadine Flinner hat eine 16-stündige Entbindung hinter sich und ist einfach nur glücklich, dass es dem Nachwuchs gut geht: "Es war wirklich anstrengend, aber es hat sich gelohnt", sagt sie und schaut zufrieden auf ihr Baby. Trotz des errechneten Geburtstermins am 10. März ist der Frühankömmling ein echter Wonneproppen: "51 Zentimeter und 3.410 Gramm", sagt Papa auswendig.
In einem sind sich aber alle Eltern einig: "Den Geburtstag feiern wir drei Jahre am 1. März und dann in jedem vierten Jahr am 29. Feburar aber mit einer großen Party", verspricht Jakob Wachter, "alles andere wäre schließlich Quatsch. Vorfeiern bringt Unglück." (Julius Böhm) +++