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- Foto: Dietmar Kelkel

STEINAU a.d. Str. Spitze Zunge und Prise Selbstironie

Ultimo 2015 – satirischer Rückblick mit Helga SIEBERT

13.03.16 - Mit spitzer Zunge, einer Prise Selbstironie und einer Mischung aus Gereimtem und Ungereimtem hat die Hamburger Kabarettistin Helga Siebert im Steinauer Marionettentheater das vergangene Jahr Revue passieren lassen. Beim Ultimo 2015, ihrem 18. Jahresrückblick, rechnete Helga Siebert scharfsinnig auf Drachme und Cent ab. Wie in der griechischen Tragödie. Da sang die Satirikerin wie einst Nana Mouskouri: „Schickt weiter Euros nach Athen, sie sagen Dir: 'Auf Wiederseh'n'.“

Pünktlich zum Internationalen Frauentag stimmte sie ein „Loblied“ auf Merkel und Von der Leyen an. Wenn der Karren im Dreck stecke und es nur noch bissige Kommentare hagele, würden die Frauen geholt. Man müsse allerdings damit rechnen, dass sie blieben. Bei der Suche nach den Absurditäten unserer Zeit sah sich die Kleinkünstlerin einige der täglichen Seifenopern an. „Bei den Soaps können die meisten keine drei Sätze fehlerfrei sprechen. Unter uns: Verbotene Liebe ist in guten Zeiten, schlechten Zeiten nicht alles was zählt.“

So richtig absurd sei es, wenn der Schwachsinn dann auch noch mit goldglänzenden Rehen belohnt werde. „Den Millenium-Bambi für unsere schwarze Null Schäuble lasse ich mir noch gefallen, aber nicht für diese magersüchtige verklumpte Heidi in der Kategorie Fashion.“ Dieses Germany Next Model-Profil müsse gestoppt werden. Nicht zu (s)toppen sei die Kampfdrohne „Frau von der“. Keine Fehler, nur Fehlverhalten sei ihr bisweilen vorzuwerfen. Da habe man vergessen, die Mängelliste beim Sturmgewehr G36 zu lesen. Die Gesichtshelme hätten mangelhafte Schrauben. „Gibt es denn kein funktionsfähiges Abwehrsystem gegen diese Frau?“, fragt sich die Kabarettistin und wandte sich weiteren Lichtgestalten zu.

Prächtig verstünden sich die reiselustige Queen Elisabeth II. und die ungekrönte Königin Europas Angela Merkel. Auch wenn sich die beiden beim Staatsbesuch in Berlin partout nichts zu sagen hatten. „Dabei haben die beiden doch ein Faible für farbenfrohe Outfits“, meinte Helga Siebert.

Apropos Reiselust: Kreuzfahrten werden immer beliebter. Da könne man sich von Bar zu Bar hangeln und von Deck zu Deck joggen. Die Kreuzfahrtschiffe eigneten sich aber auch vorzüglich als schwimmende Pflegestationen. Ein Daueraufenthalt sei für die älteren Herrschaften bestimmt günstiger als ein Altenheim. „Da werden keine störenden Enkel abgestellt, da stehen keine lästigen Verwandte vor der Tür und die Entsorgung ist auch pietätvoll. Ich sage Ihnen, da geht noch was“, ließ Helga Siebert ihrem schwarzen Humor freien Lauf und grinste verschmitzt ins Publikum. Auf Kreuzfahrt könne man auch den Flüchtlingsströmen entkommen, die über das Land schwappten. (Dietmar Kelkel)  +++


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