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Der "Bratwurst"-Mörder": Volker ELM als "Verlierer" auf BILD-Seite 1
16.03.16 - "Der Bratwurst-Mörder" - den Spitznamen hat der Fuldaer Volker Elm nun weg. Der Grund: Am heutigen Mittwoch ziert sein Gesicht die Seite 1 der BILD-Zeitung - und zwar deutschlandweit. Dort, wo sich vor einiger Zeit noch halbnackte Frauen lasziv vor der Kamera geräkelt haben, sieht man nun ein Portrait des 50-Jährigen. Darüber steht in großen Buchstaben: Verlierer. Und das nur, weil er bei der Pressekonferenz zur 21. Deutschen Grillmeisterschaft in Fulda verkündet hat, dass erstmals keine Bratwürste mehr auf den Rost kommen. "Wollt ihr uns verkohlen?", fragt die BILD.
"Der, der des Deutschen höchsten Grillgut verbannen will" oder "Der Bratwurst-Mörder" wird er nun von seinen Freunden scherzhaft genannt. Elm selbst findet das alles aber gar nicht schlimm: "Im Gegenteil: Es ist total klasse, dass man die BILD-Zeitung mit einer Bratwurst noch begeistern kann. Und dann lande ich auch noch direkt neben Angela Merkel", sagt er im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS und lacht. Und außerdem: "Welche bessere Werbung könnte es für unsere Veranstaltung und die Region Fulda geben?" Die Aufregung zeige nur, dass das Grillen noch immer ernst genommen werde. Und zwar nicht nur in der Region: "Mich hat sogar schon das Hamburger Abendblatt angerufen und wollte ein Interview von mir."
Mit einer solchen Aufmerksamkeit hätte er gar nicht gerechnet, als er am gestrigen Dienstag sagte, dass bei der diesjährigen Meisterschaft keine Bratwurst auf dem Grill landen soll: "Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Es muss immer einen geben, der einen anderen Weg geht und über den Tellerrand hinaus schaut, nur so werden Systeme weiterentwickelt. Es ist einfach eine neue Herausforderung für die Teams." Dass bei den Meisterschaften irgendeine Form von Wurst gezaubert wird, will er gar nicht ausschließen: "Da ist die Kreativität der Teams gefragt. Vielleicht macht ja im Fischgang jemand eine Wurst."
Denn verbannen will Elm die Spezialität auf gar keinen Fall: "Ich liebe Bratwürstchen!" Aber um zu sehen, wie jemand Bratwürstchen grillt, würde er eben nicht zu einer Veranstaltung fahren: "Wir wollen die Leidenschaft des Grillens weiterführen. Und das heißt auch, dass wir nicht stehenbleiben dürfen. Es muss einen kleinen Rebellen geben." Und der, so sagt Elm selbst, hat der Region nun mit nur einem Satz die Werbung beschert, die sie verdient. (Suria Reiche) +++