Archiv
Einmal in die Hölle und wieder zurück... - Archivfoto: Frank Hau

LESERMEINUNGEN (2) Berechtigte Bedenken?

Zum Braveheart-Battle: "Froh, dass wir uns endlich was getraut haben"

17.03.16 - Das Brave Heart Battle in Bischofsheim zog tausende Extremsportler und Besucher an - es ging für die Teilnehmer einmal durch die Hölle und zurück. Über Sinn und Unsinn der Veranstaltung, mögliche Folgen für die Natur, aber auch wirtschaftliche Vorteile für die Region wurde heiß diskutiert. Wir haben Meinungen von Lesern erhalten:

Gedanken zum Braveheart-Battle in Bischofsheim
Was bringt uns der Braveheart-Battle eigentlich? Ist diese Veranstaltung nachhaltig, kommen deshalb mehr Urlauber nach Bischofsheim? Ist der Extremlauf mit den Gedanken des Biosphärenreservats vereinbar? In der heutigen Zeit, wo es oft nur noch schwarz oder weiß und ganz schlimm oder super spitze gibt, können wir diese Fragen doch auch mal sachlich und differenziert betrachten.

Stichwort Einnahmen. Geht man von den allgemeinen Sätzen des Forschungsinstituts für Fremdenverkehr (DWIF) aus, dass ein Tagesgast etwa 29,00 Euro und ein Übernachtungsgast etwa 121,00 Euro vor Ort ausgibt, kommen wir also an diesem Wochenende bei mind. 2.000 Übernachtungen und 23.000 Tagesbesuchern schon auf einen Umsatz in Bischofsheim von 907.000,00 Euro. Nicht schlecht für die aktuelle "Tote-Hosen-Urlaubszeit". Nimmt man den Werbewert der Veröffentlichungen über den Braveheart-Battle u. a. in FAZ, Focus, Spiegel-Online, Bayerisches Fernsehen, Runnersworld.de, Schwäbische Zeitung, Die Welt, Augsburger Allgemeine und die heimischen Medien Main-Post, Rhön- und Saalepost, Osthessen-News, Fuldaer Zeitung u. v. m. nicht zu vergessen, kommen wir hier auf einen hohen Werbewert von mehreren hunderttausend Euro.

Wie nachhaltig ist das? Eine Veranstaltung oder eine Marketing-Aktion ist meist nie für sich alleine nachhaltig. Der Braveheart-Battle zieht auf jeden Fall sehr viele Medienvertreter aus allen Richtungen an, die über die Veranstaltung, verknüpft mit Bischofsheim und der Rhön, kostenlos berichten. In der Werbung weiß man, je mehr Menschen man erreicht (Kontakte) desto mehr Kunden zieht das nach sich. Außerdem sind wir eine der schönsten Outdoor-Regionen Deutschlands (was leider immer noch zu wenige wissen). Outdoor-Sportler und Outdoor-Genießer sind also genau unsere Zielgruppe. Die Zeiten der liedchenträllernden Wanderer in Knickerbockerhosen sind nämlich vorbei. Nimmt man noch den Vorwurf mitten im Biosphärenreservat zu sein dazu und betrachtet, dass ein Biosphärenreservat kein Naturschutzgebiet ist, was landläufig oft geglaubt wird, sondern ein Gebiet in der die ökologische Vielfalt und die Wirtschaft im ländlichen Raum gefördert werden soll und der Lauf weder in der Kernzone noch in der Pflegezone stattfand, ist auch dieses Gegenargument schnell vom Tisch. Spätestens Anfang Mai sieht man auf den Wiesen auch sicher nichts mehr vom Lauf.

Ich persönlich bin froh, dass wir uns endlich mal was getraut haben, dass in Bischofsheim mal richtig was los gewesen war und die heimische Wirtschaft Geld verdient hat. Es würde mich freuen, wenn wir solche Dinge einfach öfter mal machen und nicht immer die Bedenkenträger gewinnen lassen. Wir müssen uns wieder mehr trauen und öfter was Anpacken!
Uli Dickas, Bischofsheim


"Wertvoller Lebensraum für viele Jahre zerstört"

Der Lauf der tapferen Herzen ist vorbei, geblieben ist in der Landschaft eine Spur der Verwüstung. Seitlich des Finkelbergweges sind im Rahmen des Flurbereinigungsverfahrens Kaskaden angelegt worden. Sie haben den Zweck, dass bei Starkregen Wasser zurück gehalten wird und zeitverzögert abläuft. Im Lauf der Jahre sind diese kleinen Wassertümpel mit ihrer Pflanzenvielfalt zum Lebensraum für Amphibien, Wildenten und Kröten geworden.

Dieser wertvolle Lebensraum ist nun für viele Jahre zerstört, weil zirka fünftausend tapfere Herzen über diese kleinen Biotope getrampelt sind und dadurch das Erdreich verdichtet haben. Den breiten Feldweg daneben hat der Veranstalter nicht benutzt. Der Gehsteig vom Schwimmbad zur Stadt ist mit einer Dreckschicht überzogen. Wenn es regnet, wird er zur gefährlichen Rutschbahn." Christa Enders, Bischofsheim +++


Über Osthessen News

Kontakt
Impressum
Cookie-Einstellungen anpassen

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Whatsapp
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön